Lesen am Tresen zum Zweiten … dieses Mal waren die Buch-Bloggerin Annette König, der Kulturjournalist Urs Heinz Aerni und ich in Laufenburg eingeladen. Martin Willi – selbst Krimiautor – empfing uns in seiner KultSCHÜÜR. Er war an diesem Abend Gast und Gastgeber in einem.
Da es coronabedingt seit langer Zeit der erste Event war, freute ich mich natürlich riesig darauf! Ich war aber auch etwas aufgeregt. Nicht wegen dem Anlass an sich – diese Nervosität beginnt meistens erst, kurz bevor es losgeht – sondern wegen meinem Talent, vor solchen Veranstaltungen das Chaos anzuziehen. Trotzdem startete ich guter Dinge in den Abend.
Rechtzeitig aus dem Büro zu kommen, ist meist schon eine Challenge für sich. Doch an dem Nachmittag klappte das: Planmäßig verließ ich um 16.30 Uhr das Büro. Den Zug erwischte ich, ohne rennen zu müssen – ein Novum. In Frick angekommen war das Erreichen des Busses auch kein Thema. Einziges Problem: Ich war alles andere als alleine in dem Postauto. Ich und mein kleiner Rollkoffer voller Bücher stiegen hinten ein; in der Mitte hatte es keinen Platz mehr. Einen Sitzplatz bekamen wir nicht; machte aber nichts, das Gepäck wäre eh im Weg gewesen. Also klemmte ich den Koffer zwischen Trennwand und Knie und klammerte mich an der nächstbesten Stange fest.
Zugegebenermaßen habe ich die Fahrt unterschätzt. Es ging links und rechts, rauf und runter, über grüne Hügel, vorbei an Wiesen, Bauernhöfen und Wäldern ins Nirgendwo … Der Busfahrer lenkte das Fahrzeug – und damit auch seine Passagiere – in die Kurven, als wären wir auf einer Achterbahn (Anmerkung der Redaktion: Am nächsten Tag hatte ich dann tatsächlich Muskelkater vom Festhalten …).
Ein bisschen zu spät (die Baustelle unterwegs hatte Schuld, nicht unser Chauffeur) traf ich dann bei Nieselregen im schönen Laufenburg ein. Der Ort ist wirklich sehr schön – und ein bisschen ab vom Schuss … Auf dem Weg zum Eventlokal spazierte ich an einer kostümierten Figur vorbei … Es war eine Art Vogelscheuche mit Larve auf dem Kopf. Spontan musste ich an mein Buch denken, das ich im Gepäck hatte und aus dem ich an dem Abend lesen wollte – die Deko passte wie die Faust aufs Auge …
Obwohl ich mal keinen Anreisestress hatte, war ich die Letzte, die eintraf. Annette, Urs und Willi waren schon da – ich konnte sie beim Betreten der KultSCHÜÜR – und ja, es ist eine umgebaute Scheune – bereits hören; sie plauderten, lachten. Und ich begann zu grinsen: Wie lange war unsere letzte Begegnung her? Zu lange ... Ich freute mich auf den Austausch mit ihnen und darauf, Martin Willi endlich persönlich kennenzulernen. Ich stieg die Treppen hoch und wurde herzlichst empfangen. Meine Sachen durfte ich deponieren, die mitgebrachten Bücher auslegen und dann am Tisch Platz nehmen. Ausgestattet mit einem Glas leckeren Weißwein aus der Regio genossen wir zu viert ein liebevoll angerichtetes «Plättli». Urs erzählte seine Anekdoten und gab ein paar Witze zum Besten (eines seiner unzähligen Fachgebiete). Annette erklärte sehr anschaulich, dass ihr die Busfahrt hierher nicht besonders gutgetan hatte. Sie wollte es unbedingt vermeiden, erneut in einen Bus zu steigen, musste jedoch einsehen, dass das nicht möglich war, wenn sie von Laufenburg wieder wegkommen wollte.
Bald trafen die ersten Gäste ein und wir tauschten die Stühle am Tisch gegen die Hocker an der Bar: Das Lesen am Tresen konnte beginnen. Urs und Annette hatten ein paar Bücher dabei, deren Inhalt sie dem Publikum näherbrachten. Während Urs eher ausgefallene Büchlein im Petto hatte, empfahl Annette den einen oder anderen Roman. Einem Buchclub ähnlich sprachen die beiden über Bücher, Urs stellte Fragen, witzelte. Die beiden holten das Publikum ab, ließen es schmunzeln. Doch mit dem Schmunzeln war es bald vorbei, denn nach gut 20 Minuten wurde ich gebeten, meinen Platz an der Theke einzunehmen. Zu Beginn war alles ganz easy. Ich wurde ins Gespräch einbezogen, beantwortete brav Urs Fragen. Angeblich kommentierte meine Mutter, die digital dazugeschaltet worden war, fleißig meine Antworten. So fleißig, dass man – so erzählte man mir später – zeitweise das Mikrofon hat zuhalten müssen ... einfach herzerwärmend! Normalerweise kommt sie an jede meiner Veranstaltungen persönlich, an dem Abend hats leider nicht gepasst. Aber mein zweites Groupie, also mein Mann, war da und ermöglichte es meiner Mutter, per Videotelefonie doch noch mit von der Partie zu sein. Sie sind einfach die Besten!
Eine Frage, die meine Mutter bestimmt auch kommentiert hat, war, ob mich meine Bücher während des Schreibens verändern bzw. ob sich etwas in mir verändert. Ich verneinte. Zu denken gab mir die Frage dennoch. Meine Literatur zielt zu sehr auf Unterhaltung ab. Ich denke, sie ist zu wenig tiefgründig, um etwas in den Menschen zu bewegen, das weiter geht als ekel. Ich selbst mache mir während des Schreibens eigentlich auch kaum Gedanken über die Grausamkeiten, die ich zu Papier bringe. Diese Abgründe kommen nicht an mich heran. Ich frage mich nun, ob ich inzwischen zu abgestumpft bin. Aber ich glaube nicht. Ich glaube eher, dass ich bewusst abgrenze. Ich erschaffe eine fiktive Welt und nehme dafür die echte als Kulisse. Das ist alles sehr oberflächlich. Damit in mir drin wirklich etwas passiert, muss es tiefer gehen. Aber ich achte darauf, dass das nicht geschieht. Denn sonst würde ich vermutlich nicht mehr schreiben.
Dann durfte ich aus meinem Buch lesen. Meins war so ganz anders als die, die Annette und Urs mitgebracht hatten. Das Publikum hörte zu. Ich glaubte, eine leichte Anspannung wahrzunehmen, als ich über ausgestopfte Leichen zu lesen begann. Das könnte ich mir aber auch nur eingebildet haben ... Nach meiner Kurzlesung wurde Martin Willi, unser Gastgeber, auf den verbliebenen Stuhl am Tresen bestellt. Er setzte sich kurz hin. Doch als es ums Lesen ging, stand er auf, schob den Stuhl beiseite. Er schreibt neben den Krimis Theaterstücke, das merkt man. Er las nicht nur aus einem bereits veröffentlichten Krimi, er las auch aus einem, der sich derzeit in der Entstehung befindet. Dem Publikum einen Einblick in etwas zu gewähren, das noch nicht fertig ist, finde ich spannend. Viele Künstler sind in der Hinsicht ja ziemlich eigen: Es wird erst Einblick gewährt, wenn das Werk fertig ist. Nicht so Martin Willi.
Während ich Martin zuhörte, dann wieder Annette und Urs lauschte, wie sie begeistert von ihren Buchentdeckungen erzählten, fiel mir auf, was mir an dem Format so gefällt: die Vielseitigkeit. Unterschiedlich präsentiert kamen verschiedenste Arten Literatur zusammen. Von Gedichten aus der Feder des Heinz Erhardt, die eine lustlos im Fondue stochernde Runde wieder zum lustvollen Rühren bringt, von Frauen, die ihren Weg suchen und viel mehr finden, von Mördern, die während der Tat ein schlechtes Gewissen entwickeln, wenn auch nur kurz; und von gehäuteten, ausgestopften Leichen, die als Kunstwerke ausgestellt werden. Aber nicht nur die vorgestellten Bücher sind vielseitig. Urs, der immer einen Spruch auf den Lippen hat, beschäftigt sich leidenschaftlich gerne mit Ornithologie. Annette, die in Neuere Deutsche Literaturwissenschaft doktorierte, betreibt Kampfsport. Martin, ein gestandener Mann, staunt, wie gut er sich in Frauen versetzen kann. Und ich? Man würde mich wohl als Frohnatur beschreiben, die brutale und blutrünstige Thriller schreibt.
Unter den Gästen war auch eine Journalistin. Sie schrieb während des Anlasses fleißig mit, brachte ihr Tischchen so zum Wackeln, dass ihr Wein beinahe überschwappte. Dabei kam dieser Artikel raus. Am Ende unserer Session wollte sie noch das eine oder andere übers Schreiben erfahren – aus privatem Interesse. Es gab auch noch einen anderen Gast, der mir übers Schreiben an sich Fragen stellte. Diese Fragen hörte ich nicht zum ersten Mal. An dem Abend fiel es mir aber besonders auf, wie viele Menschen mich danach fragen, wie ich das mit dem Schreiben denn so mache. Wann ich Zeit dazu habe. Woher ich die Ideen nehme. Wie ich vorgehe. Meistens stellt sich dann im Laufe des Gesprächs heraus, dass jene, die fragen, selbst gerne schreiben würden, aber einfach nicht wissen, wie anfangen. Ich kann niemandem einen wirklich guten Rat geben. Ich kann nur sagen: Setzt euch hin und versucht es einfach. Schreibt nieder, was euch durch den Kopf geht. Entweder ihr merkt, dass es euch liegt und dann kommt immer mehr und es beginnt sich aus Fetzen ein Bild zu formen oder ihr merkt, dass es so überhaupt nicht euer Ding ist. So oder so: Tut es. Denn nur dann wisst ihr Bescheid und könnt entweder weiterschreiben oder weiterziehen.
Weitergezogen sind Annette, Urs und ich dann auch. Meinen Mann nahmen wir natürlich mit. Wir bestiegen den letzten Bus Richtung Frick – ganz zum Leidwesen von Annette – und von dort ging die Reise mit dem Zug weiter nach Zürich. Als der Abend endete, hallten die Erlebnisse positiv nach.
Liebes Laufenburg, liebe KultSCHÜÜR, ich danke vielmals für die Gastfreundschaft. Die Belegschaft war einfach zauberhaft, das Publikum wunderbar, der Gastgeber ein Meister seines Fachs, der Moderator und die Buchbloggerin waren wie immer eine Nummer für sich – im positiven Sinn natürlich.
Hoffentlich bis bald, eure Anja
Sehr geehrte Frau Z.
Für Ihre Nachricht, Ihre Erklärung und die Zeit, die Sie sich genommen haben, danke ich Ihnen. In der Zwischenzeit ist die Weihnachtszeit zwar vorbei, dennoch ist es mir ein Anliegen, dem VRE Nordwestschweiz-Zentralschweiz-Zürich meine Gedanken und Beobachtungen mitzuteilen.
Wir haben nur eine Erde. Nachhaltigkeit und das Streben nach CO2-Neutralität zum Schutz unserer Umwelt ist daher sehr lobenswert. Dass Großunternehmen wie Coop Verantwortung übernehmen, finde ich großes Kino. Aber.
Traditionen unter dem Deckmantel des Umweltschutzes komplett ignorieren? Das geht zu weit. Verstehen Sie mich nicht falsch, wir müssen etwas für unseren Planeten tun, sonst haben wir bald keinen mehr. Aber die Weihnachtszeit opfern, die einen Monat von zwölf ausmacht?
Sich durch Nichtaufhängen von Weihnachtsdeko um die Umwelt kümmern klingt für mich nach Faulheit und nach Sparmassenahmen. Denn: Der Weihnachtsschmuck aus China, der lag in den Regalen. Ich hoffe, der wurde wenigstens klimaneutral mit dem wasserstoffbetriebenen Lastwagen an die Coop Filiale geliefert, nachdem er mit dem Flieger oder dem Ozean zerstörenden Containerschiff nach Europa gebracht worden ist.
Die Sache ist doch die: Es gibt inzwischen sehr sparsame Glühbirnen. Coop verkauft sie sogar. Aber auch wenn in den Coop Filialen in der Nordwestschweiz innen wie außen auf Deko und auf Lichter verzichtet wird, muss Weihnachten nicht gleich komplett ignoriert werden. Okay, fast komplett. Wenn’s um den Verkauf ging, gab’s ja alles, was das Herz begehrte: Tannenbäume und Weihnachtssterne, Christstollen und Gutzeli ... Und dunkel, also klimafreundlich, blieb es auch nicht überall, wenn ich mir das genau überlege: Viele andere Filialen, die in Zürich zum Beispiel, leuchteten und blinkten um die Wette, was ein wenig inkonsequent ist, wie ich finde, trotz der Aufteilung der Coop-Gruppe Genossenschaft in Regionen – oder gerade deswegen? Müssten nicht alle Regionen der Coop-Gruppe gerade bei solch wichtigen Dingen, wie dem Klimaschutz, gemeinsam an einem Strang ziehen?
Nichtsdestotrotz gibt es Möglichkeiten, der Weihnachtsstimmung die Tür zu öffnen, ohne gleich den Energieverbrauch in schwindelerregende Höhe zu jagen, und die möchte ich Coop gerne mit auf den Weg geben. Denn eins ist sicher: Weihnachten kommt wieder. Also …
· … stellt einen Baum (aus der Region, wir haben in Bottmingen einen Bauern mit einer tollen Weihnachtsbaumfarm) auf dem Parkplatz auf und organisiert einen Event mit Glühwein und Spendentopf, an dem Kinder Baumschmuck aus einfachen, natürlichen Mitteln, angelehnt an das Mittelalter, als es noch kein Plastik gab, basteln können, die sie dann an den Baum hängen. Oder die Kinder sollen zuhause basteln, wenn ein Event zu teuer und zu zeitintensiv ist. Der Bibo berichtet sicher gerne darüber. Der Parkplatz ist gross genug und wenn ein Weinzelt drauf kann, kann auch ein Baum drauf.
· Hängt die riesige Girlande über dem Eingang trotzdem auf, auch wenn sie nachts nicht leuchtet.
· Ihr habt im Lager bestimmt Deko, die verstaubt. Wenn sie schon da ist, warum nicht nutzen?
Es müssen nicht immer Lichter sein, aber es muss doch möglich sein, dass sich die Filialen für eine besondere Zeit ein wenig rausputzen. Klimaneutral, natürlich.
Beste Grüsse
Anja Berger
Von: VRE NWZZ
Gesendet: Mittwoch, 9. Dezember 2020 11:24
An: anja_berger
Betreff: Kundendienst Coop - Referenznummer: 8003332054
Sehr geehrte Frau Berger
Vielen Dank für Ihren Hinweis zum Thema Weihnachtsbeleuchtung.
Die Nachhaltigkeit ist einer der zentralen Werte der Coop Gruppe. Wir sind deshalb laufend bestrebt, den Energieverbrauch zu senken und so unser Ziel, bis 2023 in den direkt beeinflussbaren Bereichen CO2-neutral zu sein, zu erreichen. Neben Ersatzmaßnahmen wie Lastwagen, die mit Wasserstoff fahren, oder moderne Kühler, die nur noch einen Bruchteil des Stroms benötigen, leistet gerade auch die Reduktion von nicht unbedingt benötigten Stromverbrauchern einen großen Beitrag. Dazu gehört manchmal ein Verzicht auf etwas, das man über die Jahre liebgewonnen hat und nun vermisst – wie aktuell die Weihnachtsbeleuchtung. Wir haben uns entschieden, aus Nachhaltigkeitsgründen auf eine Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten. Dieser Entscheid wurde mit langfristiger Perspektive und unabhängig von den besonderen Gegebenheiten im laufenden Jahr getroffen.
Übrigens bemühen sich auch viele Gemeinden darum, als CO2-neutral zertifiziert zu sein. Im Rahmen dieser Bestrebungen werden Weihnachtsbeleuchtungen auch seitens der Gemeinden als kritisch erachtet. Dies ist in Bottmingen und Reinach jedoch nach heutigem Stand nicht der Fall.
Wir hoffen, Ihnen hiermit unsere Entscheidung verständlich aufzeigen zu können und wünschen Ihnen eine schöne Adventszeit.
Für Ihre Kundentreue danken wir Ihnen und grüßen Sie freundlich.
Coop
---- Ursprüngliche Nachricht ----
Von: anja_berger@yahoo.de
Empfangen: 02.12.2020, 08:08
An: kundendienst@coop.ch
Betreff: Weihnachtsdeko
Lieber Kundendienst, sehr geehrte Damen und Herren, jedes Jahr wurde die Coop-Filiale außen schön dekoriert. In diesem Jahr fehlt die Außendeko (noch, was seltsam ist, sind Einkaufsläden
meist die Ersten, die ihre Beleuchtung raushängen). Das finde ich unglaublich schade, denn Bottmingens Dorfzentrum ist immer so schön beleuchtet, auch in diesem Jahr, da fällt die Coop Filiale
auf dem Weg zum Kreisel als dunkler Fleck auf. Gerade im seltsamen 2020 hat ein bisschen Licht und etwas Kitsch etwas Tröstliches. Vielen Dank fürs Entgegennehmen meines Anliegens. Es würde mich
freuen, wenn sie es an die entsprechende Stelle weiterleiten würden.
Freundliche Grüße, Anja Berger
Littering. Ein Wort, das es im Sprachgebrauch meiner Großmutter, genannt "Mutti", noch nicht gab. Warum auch? Sie war die Letzte, die ein eigenes Wort für liegengelassenen Müll brauchte. Denn es gab ihn nicht. Ihretwegen. Deshalb ist sie meine Heldin. Mein Supergrosi.
Eine Superheldin stelle ich mir eigentlich nicht mit blondierter Dauerwelle und Stützstrümpfen vor. Helden haben aber die unterschiedlichsten Erscheinungsformen, wie ich vor ein paar Jahren lernen musste. Dann nämlich, als sich ein neues Wort in unseren Wortschatz drängte: Littering. Englisch, wie es sich für eine Wortschöpfung der heutigen Zeit gehört. Das, was hinter dem Wort steht, weckte eine Erinnerung in mir, die mein "Mutti" Jahre nach ihrem Tod zur Heldin machte.
Littering ist die Bezeichnung für eine unmögliche Mode der Neuzeit: Man trifft sich draußen, sobald die Temperaturen zu steigen beginnen und der Sommer sich verheißungsvoll ankündigt (das ist noch nicht der neue Teil). Man konsumiert, alleine oder gemeinsam mit Freunden - auch nicht neu. Dann lässt man die Überreste des Konsumierten an Ort und Stelle liegen und geht weg. Das ist neu. Auch wenn das Phänomen sich schon seit ein paar Jahren wiederholt.
Hat denen denn niemand beigebracht …? Das frage ich mich spontan, wenn ich das sehe. Abgesehen davon, dass es diese Littering-Gesellschaft fertiggebracht hat, dass ich mich dank meiner Überlegungen uralt fühle (ich bin noch keine vierzig), bin ich nicht sicher, ob das überhaupt die richtige Frage ist.
Ich bin irritiert. Ist es fehlende Erziehung, fehlende Intelligenz oder ist man heute einfach zu cool, seinen Sch**** mitzunehmen? Den Abfall dann in den übersehbar kleinen Containern, die in unseren Breitengraden inzwischen gefühlt alle fünf Meter total unauffällig die Landschaft verschönern, zu entsorgen? Ich weiß es nicht. Und ich beiß mir an dieser Frage die Zähne aus. Noch mehr, seit ich von einem hypercoolen Typen zu hören bekam, dass er den Müll nicht entsorgen muss. Dafür sei schließlich die Stadtreinigung da. Aha.
Mein "Mutti" konnte kein Englisch. Sie brauchte es aber auch nicht, um zu verstehen, dass Abfall nicht auf die Straße gehört und nicht einfach liegengelassen oder achtlos weggeworfen werden soll.
Ich weiß ja nicht, wie das bei euch war und ist, aber ich habe gelernt, Müll zu entsorgen. Nicht nur, wie man ihn entsorgt, nein, auch DASS man es tut. Müll und Entsorgen. Zwei Worte, die für mich untrennbar zusammengehören.
Eingeimpft wurde mir das so: Großmutter gab uns ein Bonbon. Karamell, die Besten. Die kleinen Kinderfingerchen kaum an den Flügeln der Folie platziert, um die Verpackung aufzudrehen, schwebte auch schon Großmutters geöffnete Hand vor meinen Augen.
Die Message war klar: Auspacken, Karamell in den Mund stecken, Verpackung rein in die offene Hand. So war sichergestellt, dass die Hülle im Müll landet. Nicht auf der Straße. "Mutti" war quasi mein wandelnder Mülleimer.
Nicht alles, was "Mutti" tat, war so vorbildlich. Logisch. Sie war auch keine Heilige, sondern auch nur ein Mensch. Zum Beispiel rauchte mein "Mutti". Nicht irgendwelche Zigaretten, nein, es mussten "Mary Long" sein. Die mit der adretten Dame auf dem Päckchen und dem weißen Filter. Großmutters Lieblingsmarke. Ein Phänomen: Tram oder Bus konnten noch so verspätet sein, wenn sie ihre Zigi anzündete, kam das Gefährt. Immer.
Was geschah dann mir der Zigi? Sie landete nicht etwa auf der Straße, nein! Sie wurde ausgedrückt. Es raschelte in der Handtasche und ein Säckchen wurde zutage befördert. Dort kam der Stummel rein. Immer.
Ja, es war ein Plastiksäckchen. Raschelsäckchen nannte ich es. Aber das landete nicht im Meer. Es landete im Abfalleimer. Zusammen mit unseren Bonbonverpackungen und den Zigistummeln. Immer.
Mülltrennung? Hätte sie gemacht, bestimmt. Leider starb sie, ehe sie auch hier Pionierarbeit hätte leisten können.
Meine Großmutter war eine Vorreiterin. Ihre Erziehungsmethode war subtil, aber effektiv. Sie zaubert sogar ein Lächeln aufs Gesicht, wenn man sich daran erinnert. Ihre Methode, ob bewusst oder unbewusst angewendet, sorgte aber vor allem dafür, dass ich Abfall dahin entsorge, wo er hingehört: in den Müll.
Anlässlich der Veranstaltung "Lesbar" in Thalwil vom vergangenen November ergab sich ein anregendes Gespräch mit einem Paar, das die Veranstaltung zufällig besucht hat. Die Unterhaltung entstand, weil die beiden neben dem Büchertisch standen, auf dem meine Bücher aufgelegt waren. Ich erkundigte mich, ob ich ihnen helfen kann; am Ende halfen sie mir.
Im Grunde ging es darum, dass sie lieber Liebesromane liest und er Krimis mag - solange es nicht allzu blutig zu und her geht. So, wie sie anhand der Klappentexte herausfanden, bewegen sich demnach meine Bücher nicht unbedingt in ihren Lieblingsgenres. Grundsätzlich stimmt das. Aber …
Ich klärte die beiden darüber auf, dass es ein Buch gibt, das in drei Teile unterteilt ist. Nämlich in weiß, grau und schwarz. Die weißen Teile behandeln die Liebesgeschichte. Die grauen die Ermittlungsarbeit und die schwarzen beinhalten die Stimme des Mörders. Ich äusserte meine Vermutung, man könne alle drei Teile unabhängig voneinander lesen und habe am Ende in einem Buch drei Geschichten, die zwar zusammengehören, aber in sich auch eigene Geschichten sind, die ohne die anderen Teile funktionieren. Um Gewissheit zu erlangen, ob diese Vermutung zutrifft, schlug ich den beiden vor, sie könnten sich beim Lesen aufteilen: Sie liest die weißen Sequenzen, er die grauen. Dann müssten sie nur noch jemanden finden, der sich die schwarzen zu Gemüte führt.
Aus Spaß wurde Ernst. Die beiden waren begeistert und hatten auch gleich eine Idee, wer in ihrem Umfeld die schwarzen Kapitel lesen könnte. Danach ging alles ganz schnell: Ich gab ihnen meine Mailadresse, mit der Bitte, mich aufzuklären, ob die drei Farben tatsächlich unabhängig voneinander eine schlüssige Geschichte ergäben oder nicht. Sie packten ein Exemplar von "Die Farben des Bösen ein" und einige Wochen später erhielt ich eine E-Mail. Tatsächlich haben drei Personen im selben Buch gelesen. Eine las schwarz, eine weiß, eine grau.
Zu den weißen und weiß/schwarzen Kapiteln erhielt ich das Feedback, dass es eine zusammenhängende Geschichte mit sympathischen Protagonisten ist, die sich auch in Sachen Spannung immer mehr entwickelt. Der Prolog und Epilog liefern noch ein paar Informationen, die das Verständnis für gewisse Handlungen noch vertiefen. Spannend fand ich, dass die Leserin absolut keinen Bock hatte, sich den "Zauber", wie sie es nennt, der Liebesgeschichte rauben zu lassen, indem sie die anderen Kapitel auch noch las. Ihr fiel es also leicht, sich der Liebesgeschichte hinzugeben und sie würde sich sogar noch eine weitere reine Liebesgeschichte aus meiner Feder wünschen.
Auch wenn man nur die grauen Kapitel liest, versteht man die Handlung gut, meinte Leser zwei. Am Schluss fehlen ihm dann jedoch Informationen, die, wie der "graue" Leser vermutet, in den weiß/schwarzen Kapiteln zu finden sind. Die Geschichte über die Ermittlungen nimmt trotz Prolog und Epilog somit leider kein logisches Ende.
Schwarz traf es am härtesten. Der Mörder wird als wirklich kranker Typ eingestuft und die Leserin hätte das Buch aus diesem Grund am liebsten zur Seite gelegt, wäre es nicht ein Experiment gewesen. Tapfer biss sie sich deshalb weiter durch und wurde damit belohnt, dass sich ab ungefähr der Hälfte des Buches aufzuklären begann, was den Mörder bewegt. Die weiß/schwarzen Kapitel am Ende unterstützen die "schwarze" Geschichte, der Epilog bringt noch etwas mehr Aufklärung. Die Leserin meint, dass die schwarzen Kapitel in sich eine eigene Geschichte darstellen. Der Prolog und der Epilog helfen dabei, herauszufinden, warum alles ist, wie es ist, und wie es tatsächlich ausgeht.
Résumé: Alle drei sind sich einig, dass die Farbaufteilung ein spannendes Stilmittel ist. Zwei von drei interessierten sich am Ende dann aber doch noch für die andersfarbigen Kapitel, während die dritte Person mit der reinen Liebesgeschichte sehr zufrieden ist und den Rest gerne ignoriert … "Die Farben des Bösen" ist also nicht nur für Thriller-Fans lesenswert!
Vielen lieben Dank an meine drei Testleser!
Eure Anja
Als ich die Veranstaltung auf Facebook erstellte, habe ich in der Beschreibung folgendes geschrieben:
Ein tolles Format von dem Anja Berger am 9. November 19 Teil sein darf. Während rund 20 Minuten darf sie aus ihren Texten lesen und dem Publikum Rede und Antwort stehen.
Der Veranstalter beschreibt es wie folgt:
"Noch unbekannte oder bereits etablierte Schreibende lesen für Sie aus ihren Texten. Mit dem neuen Format «lesbar» geben wir mehreren Schriftstellerinnen und Schriftstellern jeweils an einem
Abend im Quartal die Möglichkeit, Texte aller möglichen Gattungen einem interessierten Publikum zu präsentieren. Nach den literarischen Häppchen freuen wir uns über angeregte und weiterführende
Diskussionen."
Der Rahmen ist mit dieser Beschreibung schon mal sehr gut abgesteckt. Es klingt, als wäre alles klar geregelt, keine Stolpersteine lagen im Weg. Aber irgendwie ziehe ich die Steinchen, die sich manchmal als Felsbrocken entpuppen, ja magisch an ...
Vorbereitet war ich eigentlich. Vor dem Anlass fuhr ich noch für zwei Wochen in den Urlaub. Ehe ich abreiste, dachte ich tatsächlich daran, dass ich mein Exemplar von "Der Menschen-Präparator" unbedingt von einem Wohnort zum anderen mitnehmen muss, damit es ist, wo es hingehört.
Mein Exemplar? Nun, das ist dieses eine Taschenbuch, das Büroklammern in Form von Fahrrädern oben an mehreren Seiten klemmen hat, in dem farbige Post-its Seiten markieren und Textpassagen mit Bleistift durch- und angestrichen sind. Es hat auf einer Seite auch einen kleinen Spickzettel, auf dem ich notiert habe, was ich dem Publikum vor der Lesung unbedingt noch sagen möchte. Dieses besondere Exemplar war also in meiner Nähe. Doof nur, dass es die Bücher, die ich am Anlass auf dem Büchertisch feilbieten konnte, nicht waren. Was nun? Eine unpersönliche Excel-Tabelle erstellen, in der sich potentielle Käufer eintragen können? Wäre eine Lösung. Wenn auch nicht optimal. Zurück nach Basel fahren und dort alle Bücher zusammensuchen, jene dann zurück nach Winterthur schleppen um sie anschließend wieder nach Thalwil mitzunehmen? Naja …
Ich entschied mich, meinen Joker zu ziehen: Urs Heinz Aerni - aus Zürich. Wie immer reagierte er prompt. Er füllte eine Tasche mit Exemplaren meiner Romane, die er bei sich lagert, und stellte sie vor seine Tür. Er selbst war nicht da, aber im Schutze eines Vordaches warteten meine Bücher geduldig in der Kälte, bis ich sie abholen kam.
Anstatt direkt nach Thalwil zu fahren, machte ich also noch eine kleine Tour durch den Kanton Zürich. Von Winterthur reiste ich quer durch die große Stadt bis ich am Zielort ankam. Natürlich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, denn ein Auto gibt es in meinem Haushalt seit geraumer Zeit keines mehr. Um manche Orte, die noch eine Zürcher Postleitzahl tragen und somit (angeblich) zu Zürich gehören, zu erreichen braucht man manchmal fast so lange, wie wenn man nach Basel und zurück fährt ... aber egal. Bei meinen Büchern angekommen, packte ich sie in meinen leeren Rollkoffer, denn den Hinweis, dass die Tasche sau schwer sei, habe ich mir zu Herzen genommen.
Mit den Büchern im Koffer ging die Odyssee weiter. Mit Tram, Bus und Bahn erreichten wir letztlich nach einer Reisezeit von gut zwei Stunden (Winterthur - Thalwil könnte man in der Hälfte der Zeit schaffen) den Zielort: Kulturraum Thalwil. Und das Beste: Wir waren viel zu früh! Trotzdem ließ man uns ein. Die Begrüßung war super freundlich und wir fühlten uns sofort wohl, obwohl wir zu Beginn eigentlich nur im Weg standen.
Ich durfte mich einrichten, mir einen Platz in den Publikumsreihen aussuchen, von dem aus ich ohne größere Hürden den Lesestuhl erreichen konnte, sobald ich aufgerufen wurde. Das war dann im Grunde auch schon das Briefing.
Die drei weiteren Leser trafen ein. Die Stimmung war gut, wenn auch eine gewisse Nervosität mitschwang. Jeder durfte sich im Gästebuch verewigen und dann kurz auf dem Stuhl Platz nehmen, auf dem anschließend gelesen wurde. Zusammen mit dem Techniker wurde die Lautstärke des Mikrofons mit den Lesern abgestimmt und der Stuhl wurde zurechtgerückt. Das ging alles ziemlich schnell - etwa so schnell, wie die Zeit raste.
Zwei Überraschungen durfte ich dann noch erleben - genau genommen waren es vier. Um mich zu unterstützen kamen nämlich meine Mutter - die gute Seele hat noch keinen meiner Auftritte verpasst - und zwei meiner liebsten Freunde. Für die, die mitgezählt haben: Ja, es sind nur drei Überraschungen aufgezählt, aber eine der drei Überraschungen ist derzeit quasi selbst ein Überraschungsei - wenn ihr versteht. Jedenfalls plauderten wir eine Weile, doch viel Zeit hatten wir nicht. Die Show musste starten!
Wir nahmen alle in den Reihen Platz, mit Blick auf den schwarzen Vorhang, den Tisch und den Stuhl. Christoph erklärte den Anwesenden dann noch das Konzept des Abends: Wir vier Autoren würden unsere Texte zum Besten geben und das Publikum darf danach Fragen stellen, Anregungen, Lob und Kritik äußern. Mit diesen Worten legte die erste Schreibende, Jennifer König, los. So wie ich sie verstanden habe, hat sie so unendlich viele Wort im Kopf, die irgendwie raus müssen. Also schreibt sie. Es ist ein Text, dem immer mehr Worte hinzukommen und so irgendwie nie endet … Als ich ihr zuhörte, kam mir spontan das Wort "aufräumen" in den Sinn und dazu ergab sich ein Bild vor meinem inneren Auge: Ein Bücherregal, in dem die Bücher kreuz und quer herumstehen und liegen. Das Gesuchte zwischen all den anderen zu finden, ist schier unmöglich. Das Wirrwarr kann einen verrückt machen. Also beginnt man, Bücher auszuquartieren, wie sie ihre Worte aus ihrem Gehirn ausquartiert, und so Ordnung ins Durcheinander zu bringen. Oder ein Dampfkochtopf. Der Kopf ist der Kochtopf, die Kartoffeln sind die Worte, der Dampf ist der Stift und das Überdruckventil ist das Papier.
Es war sehr angenehm, Jennifer zuzuhören. Sie hat eine schöne Art zu lesen. Irgendwie sanft. Dass sie Fieber hatte und vor wenigen Stunden noch krank im Bett lag, merkte man ihr keine Sekunde an.
Es folgte meine Wenigkeit. Mein Text war komplett anders, als die der anderen, ich fiel aus dem Rahmen. Entsprechend schweigsam blieb das Publikum. Es wirkte, als wüssten sie nicht wirklich, was sie mit mir und meinem Thriller anfangen sollen. Das wertete ich aber keineswegs als negativ. Ich mag diese leichte Irritation, die sich stets im Raum ausbreitet, wenn ich verstumme. Christoph fing sich als erster wieder und war neugierig. Er fragte z.B. wie es kommt, dass mich ausgerechnet dieses Genre so interessiert. Ich sagte ihm, was ich allen sage: Mich interessiert viel. Ich liebe Filme, mag seichte Liebesgeschichten, bei denen ich nur konsumieren kann, aber nicht denken muss, ich mag aber auch den Krimi, den Thriller, die Herausforderung, den Mörder zu schnappen, ehe es die Ermittler schaffen, gleichzeitig aber auch das Katz- und Mausspiel des Täters mitzuspielen, die Nase zu rümpfen, mich zu ekeln oder zu empören, wenn er Abscheuliches tut. Aber immer nur das eine oder nur das andere geht nicht. Deshalb kombiniere ich die beiden Stile, so kann ich mir alles selbst ausmalen und zwischen der Romantik und dem Grauen wechseln, wann immer es mir passt. Nach dieser Erklärung stellte ich noch kurzerhand die These in den Raum, dass jeder Mensch eine morbide Seite in sich trägt … Ich bin mir sicher, es gab viele im Publikum die das für sich sofort verneinten, aber es gab mit Sicherheit auch die anderen ...
Auf meinen Beitrag folgten jene von Anna Robinigg und Alexander Estis. Während Anna ebenfalls eine angenehm ruhige Art hatte, ihren vielschichtigen Text zu präsentieren, las der einzige Mann in der Runde auf lebendige Art einen lustigen Text, der das Publikum als kleines Schlußbouqet noch herrlich zum Lachen brachte.
Nachdem die künstlerischen Darbietungen ihr Ende fanden, ließen wir den Abend bei angeregten Unterhaltungen mit den Anwesenden ausklingen. Vor allem zwei fielen mir dabei besonders auf. Eine älteres Paar sah sich am Büchertisch meine Bücher an. Unschlüssig legten sie sie wieder weg. Ich beobachtete das eine Weile, ehe ich auf sie zuging und sie darauf ansprach. Sie erklärte mir daraufhin, dass sie hellhörig wurde, als ich davon erzählte, auch Liebesgeschichten in meine Bücher einzuflechten. Ihr sage aber der Krimi und der Thriller nicht zu. Er hingegen meinte, er möge Krimis, aber die Thriller seien ihm zu brutal.
Da schlug ich den beiden kurzerhand ein Experiment vor. Ich gab ihnen "Die Farben des Bösen" in die Hände und fragte sie, ob sie dieses Buch gemeinsam lesen wollen. Sie soll die Kapitel lesen, die den Titel "Weiss" tragen. Er soll jene mit dem Titel "Grau" lesen, dann müssten sie nur noch jemanden finden, der die schwarzen Kapitel liest. Denn im Grunde wären es drei Geschichten die zusammenhängen, aber gleichzeitig auch unabhängig sind. Sie fanden die Idee super und feilten sogleich weiter daran. Das Resultat: Ihre Schwester muss nun für die schwarzen Kapitel herhalten. Sie planen gemeinsame Leseabende, während denen der eine vielleicht sogar dem anderen seine Kapitel vorliest oder erzählt, was vorgefallen ist.
Ein schöner Plan. Diese Idee, wie die beiden rund um eines meiner Bücher gemeinsame Zeit schaffen, gefällt mir. Ob das Experiment erfolgreich war, werde ich hoffentlich erfahren - meine E-Mail-Adresse habe ich ihnen für die Auswertung auf jeden Fall mitgegeben …
Eure Anja
Das Video zu meiner Lesung findet ihr hier.
Von Winterthur nach Brig – Von Mitreis(s)ender Hilfsbereitschaft
Zum Glück konnten wir schon in Winterthur zusteigen … Ostern soll das Wetter traumhaft werden. Offenkundig sind wir nicht die einzigen, die das nutzen möchten.
Ihr kennt den Familienwagen der SBB? Den von den Doppelstockzügen? Im oberen Stock ist ein Spielplatz eingebaut, in der unteren Etage gibt es einen kleinen Sitzbereich und Platz für Fahrräder, Kinderwagen, Anhänger, und was die Leute sonst noch so alles selbst verladen möchten.
Von Dingen, die die Leute selbst verladen möchten, gibt es an diesem Karfreitag reichlich. In der ganzen Zugkomposition steht aber nur ein einziger Wagen zur Verfügung, der für die sperrige Ware der Ausflügler vorgesehen ist. Gelinde gesagt: Das ist zu wenig. Entsprechend ist es auch Thema Nummer eins im Zug.
Wir sitzen einander gegenüber am Fenster. Da wir schon drin sind, alles verstaut haben und auch bis zur Endstation nicht mehr aussteigen müssen, was bedeutet, dass wir unsere Fahrräder nicht über den ganzen Gepäckhaufen hinweg aus dem Zug schaffen müssen, können wir das Intermezzo genießen.
Der Höhepunkt wird in Bern erreicht. Mein Partner steigt aus dem Zug aus, weil er im Speisewagen am andern Ende der Kombo Kaffee kaufen möchte. Zurückkehren will er, indem er den Zug durchquert. Müsste möglich sein. Müsste man meinen. Doch erst da offenbart sich ihm das ganze Ausmaß des Durcheinanders. Kinder, Koffer, Kinderwagen, Fahrräder, Anhänger, Reisende, Hunde, Rucksäcke … Einfach alles. Überall. In den Gängen, auf den Treppen, in den Toiletten. Er steigt aus dem Zug wieder aus und schafft es knapp vor Abfahrt zurück zu mir. Vom Kaffee hat er kein Tröpfchen verschüttet.
Der Zug fährt los. Über unseren Köpfen rumpelt es. Ziemlich sicher ein Kind, das hingefallen ist. Wer schon in solchen Zügen unterwegs war, erkennt das Geräusch. Passiert ist dem Kind bestimmt nichts. Aber erschrocken hat es sich allemal. Wir schließen eine Wette ab, wie lange es dauert, bis wir das Weinen zum dumpfen Plumpsen vernehmen. Das ist gemein, wissen wir. Trotzdem wetten nicht nur wir beide an den Fenstern. Auch die zwei Fremden, die sich den Platz neben uns ergattern konnten, schließen eine Wette ab. Unabhängig von uns.
Sie sehen sich bedeutungsschwanger an und nennen Zahlen. Es ist klar, worum es geht. Das Gebrüll geht gleich darauf los. Etwa fünf Sekunden nach Aufprall. Wir vier in unserem Abteil, die sich nicht kennen und in diesem Moment doch eine Gemeinsamkeit teilen, grinsen uns an. Der Fremde links von mir hat gewonnen.
Dumpf vernehmen wir tröstende Worte. Schnell klingt das Weinen ab und das andere Gebrüll, das spielerische, lustige, nimmt wieder Überhand. Es mag nicht die feine Art sein, sich auf Kosten anderer lustig zu machen, nein, aber es gehört irgendwie dazu. Es schadet niemandem und: Es gehört zu diesem Familienwagen und denen, die darin reisen mit dazu.
Es gehört aber auch dazu, dass man sich hilft. Denn es gibt sie noch, diese ganz selbstverständliche Hilfsbereitschaft. Sie passiert. Im Zug. Am Karfreitag. Wenn sich die Schiebetür nicht automatisch öffnet und Mensch dagegen prallt. Dann wedelt jemand Fremdes vor dem Sensor rum, bis die Scheibe zur Seite rückt. Wenn der ganze Wagen schon so voll ist, dass nur noch gestapelt werden kann. Dann wird gerückt und geschoben, damit der, den man draußen entdeckt hat, der mit dem etwas verzweifelten Gesichtsausdruck, der, der bestraft wird, weil er ein paar Haltestellen später zusteigen möchte, doch noch ein Plätzchen bekommt.
So viele Egoisten, wie es in den ÖV gibt, so viele Gutmenschen gibt es. Während einige die Augen verdrehen, weil sie die Tasche vom Sitz nehmen müssen, um für jemanden Platz zu machen, geben andere freiwillig ihren Platz her, damit eine Familie nicht im ganzen Wagen verteilt sitzen muss.
Ja, es gibt sie noch, diese ganz uneigennützige, ganz natürliche Hilfsbereitschaft. Das zu erkennen, ist irgendwie wohltuend.
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlicht auf berglink.de
Von Liestal nach Lenzburg – Von Schulreisen in reservierten Zügen
Man muss schon ein wenig masochistisch veranlagt sein, wenn man in einen Wagen einsteigt, der als reserviert für eine Schulklasse ausgewiesen ist. Meist deutet die Zahl und der Buchstabe auf dem Reservationsschild darauf hin, auf welche Lautstärke und auf welchen Umgang untereinander man sich einstellen kann.
Ich bin aber bei Weitem nicht der einzige Masochist. Zum guten Glück gibt es Kopfhörer, denn damit verstopfen sich die Meisten meiner Mitmasochisten die Ohren, noch bevor die ganze Klasse ihre Plätze eingenommen hat. Nun, ich habe meine Kopfhörer vergessen.
Heute treffe ich auf eine Klasse bestehend aus Kindern, die diese Bezeichnung nur noch knapp verdienen. Ihr Alter? Irgendwas zwischen Ende Kind und Anfang Teenager. Sie schweben in der seltsamen Phase, möglichst erwachsen zu sein, taff und alles wissend, wenn sie sich nicht gerade in ihrer kindlichen Leichtigkeit durch das gesamte Kalorien-, Fett- und Zuckerparadies futtern, das die Detailhandelsregale hergegeben haben. Etwas vom mit Abstand Großartigsten, was ein Schulausflug zu bieten hat.
Da werden Erinnerungen wach. Und das Schönste ist: Gewisse Dinge ändern sich tatsächlich nie: Zweifelchips, Trolli Apfelringe, «Fudibaggeweggli» oder «Schwöbli», wie sie in meiner Heimat gern genannt werden, und «Schoggistängeli». Die Debatte darüber, ob Paprika oder Nature die besten Chips sind, gewinnt keiner.
Hie und da merkt man schon, wie Jungs und Mädchen sich interessant finden und doch irgendwie doof. Man neckt sich, schießt dann aber trotzdem ein Foto, auf dem man unbedingt zusammen drauf sein muss. Mit dem Fotoapparat, nicht mit dem Handy. Nur der Film, den man damals entwickeln lassen musste, wurde durch eine Speicherkarte ersetzt. Sonst erinnert die Szenerie beruhigend stark an die Kindheit, wie ich sie erlebt und genossen habe.
Dann, in Aarau, ändert sich die ganze Atmosphäre. Einer Welle gleich schwemmt es die Kids aus dem Zug. Den Lärm nehmen sie gleich mit. Er ebbt nicht einfach ab, er ist mit einem Schlag weg. Was zurück bleibt ist die eigene Erinnerung an diese Zeiten: Das Knistern der Chipstüten, das schmatzende Kauen auf sauren mit Zucker überzogenen Zungen. Unterwegssein in einem eigens für deine Schulklasse reservierten Zugwagen. Ohne die Eltern. Dafür mit einem Rucksack, bis unter den Deckel gefüllt mit Leckereien, die Zuhause die meiste Zeit tabu waren. Zu Recht, wie ich inzwischen verstanden habe.
In den alten Zügen konnte man die Fenster noch öffnen. Die Wagemutigen streckten den Kopf raus oder zumindest den Haaransatz. Denn auf jeder Fahrt machte die urbane Legende die Runde, dass jemandem durch eine solche Aktion mal der Kopf abgerissen wurde …
Während ich in der neu gewonnenen Ruhe im plötzlich leeren Abteil so vor mich hin schmunzle, fasse ich einen Entschluss: Bei meiner Ankunft kaufe ich mir eine Packung saure Apfelringe. Der Nostalgie zuliebe. Mir zuliebe.
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlich auf berglink.de
Von Zürich nach Chur und Basel – Von Doppelgängern und Doppelstöckern
Der Zug-Tag beginnt übel. Zuhause die Zeit vergessen, muss ich mich beeilen, meinen Anschluss noch zu erwischen. Die Fahrt soll heute von Winterthur nach Chur führen und von dort nach Basel. Die klassischen Schweizer Bahnhofsuhren mit ihren exakt tickenden, roten Sekundenzeigern sind in solchen Momenten meine besten Freunde. Ich bin nicht der Fahrgast, der sich bereits zwanzig Minuten vor Einfahrt des Zuges am Bahnhof einfindet. Ich bin der Fahrgast, der es knapp 20 Sekunden vor Abfahrt in den Zug schafft. Indiana-Jones-mäßig schlüpf ich meistens gerade noch so durch den immer enger werdenden Spalt der sich letztmals schließenden Zugtür. Zumindest kommt es mir in den Momenten so vor. Genau genommen sind zwischen Abfahrtszeit und effektiver Abfahrt noch rund 20 Sekunden eingerechnet, in denen der Zugbegleiter die Abfahrt vorbereitet. Das wissen aber die Wenigsten und das ist gut so.
Ich jogge heute also in guter alter Manier auf den Zug und da geschieht es: Ich höre, dass etwas scheppert, halte an, dreh mich um und entdecke meine heißgeliebte Thermoskanne auf dem Gleis. Sie ist einfach aus meiner Tasche gehüpft! Ich bin so entsetzt, dass ich kurz nachdenke, ob ich meinen Kaffee nun retten soll oder doch lieber den Zug erwische. Eigentlich ist die erste Überlegung überhaupt keine Option. Oder hätte ich mich etwa bäuchlings auf das Perron legen und nach der Flasche grabschen sollen, die auf den Geleisen liegt, auf denen zum gleichen Zeitpunkt ein abfahrbereiter Zug steht? Wohl kaum. Einmal abgesehen davon, dass das Betreten von Gleisanlagen sowieso strengstens verboten ist.
An diesem Morgen habe ich also einen Verlust zu beklagen: Mein wunderschönes Souvenir, heim gebracht aus Seattle, USA, ist weg. Und der Kaffee auch. Die wunderbare Landschaft, durch die mich der Doppelstockzug schaukelt, entschädigt einigermaßen für diesen Verlust. Dafür vermisse ich die Steckdose und den Klapptisch.
In Chur empfängt mich die Sonne und ich lasse mich dazu verleiten, die Altstadt aufzusuchen, ehe ich mir einen Kaffee zum Mitnehmen kaufe. So der Plan. Die Sache ist nur die: So viel Zeit habe ich überhaupt nicht. Ich habe knapp 20 Minuten, um umzusteigen. Mit dem was folgt, habe ich daher irgendwie gerechnet: Die Altstadt habe ich gesehen. Wunderschön. Den direkten Zug nach Basel habe ich verpasst. Einen Kaffee habe ich keinen gekauft. Aus Zeitnot. Stattdessen sitze ich in einem doppelstöckigen Bummel-Zug ohne Steckdosen und ohne Klapptische zurück nach Zürich. Allmählich kristallisiert sich heraus, welche Züge ich bevorzuge. Ich kenn die Typenbezeichnungen nicht, ich kenn die Namen nicht, aber ich weiß, wie sie aussehen und ich weiß, dass ich heute keinen davon erwischt habe. Dafür bin ich meinem Onkel begegnet. Oder eher: seinem Doppelgänger.
Jeder Mensch hat einen Doppelgänger.
Kennt ihr das? Ihr spaziert irgendwo, womöglich am andern Ende der Welt, die Straße entlang oder ihr habt euch bei der Sehenswürdigkeit XY in der Nähe des Äquators in eine Warteschlange eingereiht, da erhascht ihr einen Blick auf eine andere Person und denkt: Was macht die denn hier? Ihr wollt schon zum großen Hallo ausholen, da werdet ihr auf einmal unsicher. Ist sie es tatsächlich? Ihr schaut nochmal hin, und nochmal. Ihr entscheidet: Die Person ansprechen lass ich lieber. Aber ihr kurz schreiben, das geht. Schnell ist das Handy gezückt und der Person, von der ihr glaubt, dass sie da gerade mit euch Schlange steht, eine Nachricht getippt. Es stellt sich heraus, die gemeinte Person ist zu genau diesem Zeitpunkt ganz woanders. Obwohl ihr das Gegenteil hättet schwören können. Richtig verrückt wird es, wenn diese Person im selben Land gesichtet wird, in dem ihr lebt. Eine Freundin von mir ist zum Beispiel heute noch davon überzeugt, mich auf einem Foto entdeckt zu haben. Das Bild zeigt eine Frau, die sich mit einem der für Basel im Sommer charakteristischen Schwimmfische den Rhein hinuntertreiben lässt. Das auf dem Foto bin aber nicht ich. Wenn das jemand weiß, dann ich. Erschreckt über die Ähnlichkeit habe ich mich trotzdem. So wie heute. Ich stehe nicht in der Nähe des Äquators Schlange, ich fahre im Bahnhof Sargans ein. Dort steigt ein Mann zu, von dem ich hätte schwören können, es wäre mein Onkel. Er war es nicht. Es war sein Doppelgänger. Er setzte sich neben mich, im Doppelstöcker.
Kolumne Autorin auf Schienen; veröffentlicht auf berglink.de
Von Zürich nach Basel – Von der Frage, was einen Pendler eigentlich zum Pendler macht
Natürlich kann man sich hier auf die Definition des Dudens berufen, die besagt, Pendeln bedeutet, sich zwischen zwei Orten hin- und herbewegen, besonders zwischen dem Wohnort und dem Ort des Arbeitsplatzes, der Schule o. Ä. oder innerhalb eines Tages hin- und herfahren. Das ist zwar richtig, aber hinter dem Pendeln steckt so viel mehr, als nur hin und her zu fahren.
Ein Pendler hat Gewohnheiten. Verräterische Gewohnheiten, die über die Definition im Duden hinausgehen. Ein Pendler bekommt, was er sich wünscht, ohne ein einziges Wort gesagt zu haben. Außer vielleicht bitte und danke. Das läuft dann so: Du kommst an die Theke deiner Lieblingsbäckerei, wo dich der oder die Angestellte bereits mit breitem Grinsen erwartet. Dein Kaffee Latte läuft schon durch und dein «Schoggiweggli» liegt bereit. Mit einem dankbaren Lächeln bezahlst du und machst dich an die nächste Etappe deiner Gewohnheitsreise: der Weg zum Bahnsteig.
In aller Regel fährt der Zug bis zum alljährlichen Fahrplanwechsel auf demselben Gleis. Der Automatismus will es so, dass du erst merkst, dass das Gleis geändert hat, wenn du vollbepackt mit deinem «Schoggiweggli» und dem Kaffee Latte auf dem Perron stehst. Erst dann erkennst du, dass der Zug überhaupt nicht da ist. Das geschieht aber eigentlich nie. Also steuerst du zielstrebig auf die gewohnte Plattform. Du strebst den gewohnten Wagen an. Du suchst dir deinen üblichen Sitzplatz aus. Du richtest dich ein.
Dein einziger Gedanke auf diesem Weg: Wehe, der angestammte Platz ist nicht mehr frei. Wehe, irgendein anderer hat sich DEINEN Platz vor dir geschnappt. Er ist nicht reserviert für dich, natürlich ist er das nicht. Du steigst zwar in letzter Sekunde zu, aber trotzdem ist es dein Sitzplatz. Weil du immer dort sitzt, wenn du diese Verbindung nimmst. Immer. Zugegeben, manchmal hat es mich sogar ein wenig geärgert, wenn jemand meinen Platz eingenommen hat … Noch so ein Zeichen, dass man zu oft dieselbe Strecke fährt: Ansprüche auf Dinge erheben, auf die man keinen Anspruch hat.
Hat man aber einen der Tage erwischt, an denen man SEINEN Sitzplatz, in SEINEM Wagen, in SEINEM Zug einnehmen kann, und sieht sich dann um, kann man feststellen: Man ist nicht allein. Die anderen, die auf dieser Verbindung stets dieselben Plätze einnehmen, sind auch da. Selbst die Gewohnheiten nach der Platzeinnahme sind stets dieselben. Der Pendler-Kollege schräg vorne widmet sich gleich nach der Abfahrt seinem üblichen Zug-Frühstück, aus dem WECK-Einmachglas. Dann macht er sein Nickerchen. Mein Pendler-Kumpel in der Zweierreihe rechts von mir setzt erst seine Kopfhörer auf, dann dreht er seine Zigaretten. Zusätzlich haben wir noch den, bei dem alles klappt: Mit dem Klappfahrrad rollt er zur Zugtür, dann klappt er sein Fahrrad zusammen, um nach dem Einsteigen den Klapptisch an seinem Platz runterzuklappen und daraufhin den Laptop auf dem Klapptisch aufzuklappen. Und ich? Bei mir klappts auch: Tisch runter, Laptop auf. Während der Fahrt kühlt mein von Zuhause mitgebrachter Kaffee aus. Immer.
Irgendwann kommt der Augenblick, in dem der Zugbegleiter die Fahrscheine sehen möchte. Ich zücke mein Generalabonnement und strecke es ihm hin. Er winkt ab.
Das ist bis Ende Jahr das letzte Mal, das ich bei diesem Zugbegleiter mein Ticket vorweisen muss. Anfang des neuen Jahres wird er die Gültigkeit wieder kontrollieren. Einmal. Dann nie mehr. Egal auf welcher Verbindung ich ihn antreffe.
Inzwischen habe ich meine Arbeitsstelle gewechselt. Von meinen Pendlerkollegen habe ich mich nicht verabschiedet. Ich frage mich manchmal, ob sie sich wundern, wo ich bin?
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlicht auf berglink.de
Von Basel nach Grindelwald – Von Musik und Kopfhörern
Ihr steht am Bahnhof. Kopfhörer in den Ohren. Euer Handy sucht die Songs nach dem Zufallsprinzip aus. Ihr wartet auf den Zug, lest Zeitung oder seid mit eurer Gedankenverlorenheit beschäftigt.
Trotzdem wippt ihr mit der Musik mit. Trommelt den Rhythmus mit Zeige- und Mittelfinger auf eurem Bein nach. Vielleicht summt ihr sogar. Ihr wisst es nicht so genau, ihr seid ja abgelenkt. Bis zu
dem Augenblick, in dem auf einmal hinterrücks eine Tonabfolge durch euren Gehörgang tanzt, sich durch die Hirnwindungen schlängelt und den Weg an den Ort findet, wo eure Aufmerksamkeit sitzt. Das
ist der Moment, an dem ihr langsam wahrnehmt, welcher Song euch ins Gehör scheppert. David Hasselhoffs «Limbo Dance» oder Britney Spears «Hit me Baby one more Time»? Das sind Songs, die ihr
irgendwie lustig findet, die euch an die guten alten Zeiten erinnern. An die tiefen 90er, als ihr eure Brieftaschen noch mit Klett geschlossen und sie mit Ketten an der Latzhose festgemacht
habt.
Ihr schmunzelt. Über die Töne in euren Ohren, die Erinnerungen, die sie heraufbeschwören. Ihr schaut euch um. Kurz fragt ihr euch vielleicht, ob ihr unbewusst mitgesungen habt? Kam angeblich
schon vor … Mitten im Sommer, vor dem Kühlregal in der Migros. Da sang einer «Last Christmas» von Wham!. Er realisierte es nicht, bis eine Dame ihm im Vorbeigehen frohe Weihnachten wünschte …
Euer Zug fährt ein und ihr steigt zu. Fahrt zur Arbeit. Die Menschen rund um euch herum sind auf ihre Handys fixiert, haben selbst Kopfhörer eingestöpselt oder genießen noch die letzte Möglichkeit, eine Mütze Schlaf zu bekommen, bevor der Tag richtig los geht. Und ihr? Habt ihr euch gefragt, was wäre, wenn der Nachbar links von euch, der, der stoisch auf den bläulich schimmernden Laptopbildschirm starrt, gehört hätte, von welchem Sound ihr gerade berieselt werdet? Oder der coole Kerl mit den gezupften Augenbrauen und dem nach hinten gegeelten Haar? Er ist etwa halb so alt wie ihr, und eine ganz andere (Musik-)Generation. Würde er das Lied überhaupt noch kennen? Wäre es für ihn ein Oldie? Oder schlimmer noch: Kennt er David Hasselhoff noch? Würdet ihr ihn am liebsten danach fragen? Nein. Eigentlich seid ihr einfach nur froh, hat niemand mitgekriegt, dass ihr euch Lieder anhört, die ihr heute noch, Jahre später, aus voller Kehle mitsingen könntet. Lieder, von denen euch damals schon bewusst war, wie peinlich sie eigentlich sind.
Ist euch Kindern der 90er schon mal aufgefallen, dass Texte in den 90ern vielfach seeeehr zweideutig waren, gesungen von Mädchen und Buben, die kaum die 20 vollmachten? Mir nicht. Ich habe mich erfolgreich vom Beat der Musik und dem Zappeln der Sänger und Tänzer ablenken lassen. Aber das ist ein anderes Thema.
Ihr fahrt also zur Arbeit, mit vielen anderen, die sich auch Musik anhören. Fragt ihr euch dann auch manchmal, was die sich wohl anhören? Was würde ich über deren Sound denken?
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlicht auf Berglink.de
Von Winterthur nach Basel – von Telefonaten und Seifenopern
Was ist das mit den Telefonaten im Zug? Der lauten Musik? Der Videotelefonie? Dem Fragen, ob der Platz noch frei ist, obwohl der Platz unübersehbar noch zu haben ist? Weshalb ist es ein Ärgernis, wenn jemand die Füße auf dem Sitz gegenüber ablegt oder sich quer über den Sitz hinlegt? Wenn Plätze mit Gepäck belegt werden, obwohl der Zug offensichtlich brechend voll ist?
Wirken die Gerüche von mitgebrachtem Essen belästigend auf die Mitreisenden? Das bringt meine Nervenbahnen zwar nicht zum Vibrieren, aber jemand anderes stört sich vermutlich daran.
Oder warum sorgt die Unpünktlichkeit der SBB von bereits einer Minute regelmäßig für rote Köpfe? Die Störungen im Bahnverkehr, die Ausfälle, der Mangel an Sitzplätzen in vollgestopften Zügen?
Die Frage nach den Ticketpreisen werfe ich schon gar nicht auf …
Mir schwirren eine Menge Fragezeichen durch den Kopf, wenn ich an die Nutzung von Zügen denke. Aber nehmen wir uns für den Anfang mal die Telefonate im Zug vor. Dazu fallen mir viele Anekdoten ein. Zum Beispiel der Junge, der mir auf der Fahrt nach Grindelwald aufgefallen ist. Er sprach mit seiner Mutter, wollte wissen, ob er ihr E-Bike ausleihen könne. Was folgte, war eine Rechtfertigung seinerseits: Er sei nicht Cola süchtig, er habe nur Wasser getrunken. Das E-Bike bekam er trotzdem nicht. Als Konsequenz dachte er laut darüber nach, sich einen Motorroller zuzulegen. Ausgesprochen interessant, wie eins zum andern führen kann …
Eine Unterhaltung zwischen mehreren Anwesenden stört uns eigentlich nicht, oder? Da gibt es ein Gegenüber, das antwortet. Bei einem Telefonat hören wir nur eine Seite. Den Rest reimen wir uns zusammen. Meistens. Ob wir wollen oder nicht. Es gibt Telefonate, die kann man ausblenden. Sie finden nebenbei statt, so wie Musik, die nebenher läuft. Man hört sie, schnappt Passagen auf. Man ist aber nicht wirklich abgelenkt. Es gibt jedoch auch die Telefonate mit dem Extra. Extra laut. Extra krass. Extra gut gelaunt. Extra genervt. Extra dramatisch … Extra aufmerksamkeitsheischend.
So will ich zum Beispiel nicht hinhören, als die Seifenoper in gefühlten fünfzig Akten im Viererabteil am Ende des Zuges über die Bühne geht. Aber ich kann nicht anders: Ich fahre mit der telefonierenden Leila nicht nur Zug, ich fahre Gefühlsachterbahn. Ich weiß jetzt, sie hatte oder hat einen viel älteren Freund, will ihre Zeit aber nicht mehr mit ihm verschwenden, denn er versteht sie nicht. Wenn sie mit ihm redet, redet sie an eine Wand, sogar die versteht ihre Anliegen noch besser als er.
Ich leide mit Leila, weil ihr viel älterer Freund im Krankenhaus ist und sie ihn nicht besuchen darf, weil sie nicht zur Familie gehört. Ich bekomme Mitleid, als sie erzählte, dass alle in seinem Umfeld über Leila lästern. Auf Luxemburgisch, was sie, als Schweizerin, aber perfekt versteht. Das ist ihr wichtig, denn sie betont es mehrfach.
Ich fiebere mit, als ich erfahre, dass die geldgierige Ex-Freundin, die ein Kind von Leilas (Ex-)Freund hat, sein Testament klaute. Ein wichtiges Schriftstück, denn Leila ist darin angeblich berücksichtigt. Oder ist es doch die Cousine, die sich sein Testament unter den Nagel riss …? Zugegeben, kurz verliere ich den Faden.
Ich bin stolz, als Leila mitteilt, sein Geld überhaupt nicht zu wollen, obwohl er steinreich ist. Ich hätte sie am liebsten angefeuert: «Tu es, Mädchen!», als sie zusichert, sich gleich Morgen bei einem Freund um einen Job zu bewerben, den sie sowieso bekäme.
Leila unterhält nicht nur mich. Sie unterhält auch einen Mann im dunkelblauen Anzug, der ihr beim Aussteigen den Tipp gibt, diese privaten Dinge das nächste Mal vielleicht in ebenso privatem Rahmen zu besprechen.
Am Ende meiner Reise stelle ich fest, ich habe kein einziges Wort für mein Buch getippt. Ich konnte Leila nicht ausblenden, wie ich ein Gespräch ausblenden kann, das zwischen zwei anwesenden Gesprächspartnern stattfindet. Umso bedauerlicher ist es, dass ich nie erfahren werde, wie Leilas Geschichte ausgeht …
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlich auf berglink.de
Hallo! Mein Name ist Anja Berger. Ich bin Autorin und ich habe kein Auto. Deshalb fahre ich oft Zug. In der zweiten Klasse. Absolut freiwillig und absichtlich. Ich bin bekennender Fan unserer Schweizerischen Bundesbahnen, kurz: der SBB. Das geht soweit, dass ich morgens aufstehe, an den Bahnhof fahre und mir spontan ein Ziel aussuche. Wichtig dabei ist, dass die Zugfahrt möglichst lange dauert. Die Reisezeit nutze ich, um zu Schreiben.
Auf solchen Ausfahrten wird man unabsichtlich Zeuge von vielen Dingen. Da kommt es schon mal vor, dass meine Gedanken weiter reisen, als meine Zugverbindung. Solchen (Gedanken-)Ausflügen widme ich mich in meiner neuen Kolumne «Autorin auf Schienen».
Von Thun nach Winterthur – Von blauen Zähnen in Zügen
Am späteren Nachmittag steige ich in Thun in den Zug ein. Ich bin nach einem spontanen Ausflug auf dem Weg zurück nach Winterthur. Noch bevor ich mich in meinem Abteil einrichte, zücke ich mein Mobiltelefon. Wie eigentlich immer.
Aber nicht etwa, um die Nachrichten zu checken. Das habe ich während des Wartens auf den Zug bereits erledigt. Ich möchte vielmehr wissen, wer neben mir sonst noch so von einem Ort zum andern gefahren werden möchte. Warum ich dafür auf mein Handy starre? Die Antwort lautet: Blauer Zahn.
Ich entsperre den Bildschirm Meines Handys und weiß Bescheid. Das Bluetooth möchte sich mit einer Lotta verbinden. Wie so oft frage ich mich: Wer ist Lotta? Was tut sie? Wie lebt sie? Ich schaue mich um. Es gibt in meinem Blickfeld drei Frauen. Welche davon könnte Lotta sein? Die mit dem Businnessoutfit und den weißen Turnschuhen? Die Absätze ihrer schwarzen Pumps, mit denen sie vermutlich tagsüber ihre Füße schindet, lugen aus ihrer überdimensionierten Handtasche raus.
Oder ist Lotta die Frau mit den feinen braunen Locken und der schmalen Brille? Mit der Hand, in der sie das Handy hält, klemmt sie einen Stapel Papier und farbige Mäppchen auf dem Knie fest, wobei eines der Schriftstücke rauszurutschen droht. Die roten Markierungen auf den mit krakeliger Handschrift beschriebenen Blättern lassen mich vermuten, dass sie Lehrerin ist.
Vielleicht ist Lotta aber auch das Mädchen mit dem langen, schwarzen Haar, das sie in der Mitte gescheitelt trägt. Ihre flinken Finger fliegen geradezu über den Handybildschirm Sie scheint völlig in die Welt aus Nullen und Einsen vertieft zu sein. Sie wirkt auf mich zwar nicht wie eine Lotta, und ein Mädchen ist sie wohl auch nicht mehr. Eher ein Teenager.
Also noch einmal: Wer ist Lotta? Geht es ihr gut? Führt sie ein aufregendes Leben oder bedrückt sie etwas? Hat sie einen Hund? Goldfische? Bekommt sie heute noch Besuch oder freut sie sich nach dem Füttern der Nachbarskatze auf einen entspannten Fernsehabend? Erhält sie gerade heute einen lebensverändernden Telefonanruf? Ich habe keine Ahnung.
Der Zug hält in Zürich. Zwei meiner drei Frauen steigen aus. Ich schaue auf mein Handy. Lotta ist noch da. Auch die Frau mit den weißen Turnschuhen sitzt noch auf ihrem Platz.
Dazu gekommen ist ein Markus. Wer ist Markus? Schnarcht Markus so, wie der Mann auf dem Platz neben mir?
Oh! Da gesellt sich noch ein Lukas dazu! Ich recke den Hals. Der mit der Laptop-Tasche auf der einen Schulter und der Sporttasche auf der anderen könnte Lukas sein. Sein Handydisplay beleuchtet ein freundlich wirkendes Gesicht.
Lotta, Markus und Lukas. Drei Personen, mit denen mir das Bluetooth meines Handys eine Verbindung anbietet. Ich überlege mir, die Namen auf meinem Display anzutippen. Vielleicht zieht jemand seine Stirn kraus, weil auf einmal die Nachricht aufploppt, dass Anjas iPhone sich mit ihm oder ihr verbinden möchte. Vielleicht sieht die Person ja auf und versucht herauszufinden, wer denn Anja ist. Vielleicht treffen sich die Blicke … Und was dann?
Ich werde es nie erfahren. Mein Zug trifft im Bahnhof Winterthur ein und ich steige aus. Lotta, Markus und Lukas verschwinden von meinem Display. Der Kontakt ist verloren. In der virtuellen wie auch in der realen Welt.
Kolumne "Autorin auf Schienen"; veröffentlicht auf berglink.de
… vor die Hunde gehen. Das war eine meiner Antworten auf ein kurzes Frage-Antwort-Spiel von Urs Heinz Aerni für das Magazin Berg.Link. Was ich sonst noch so gefragt wurde und wie ich spontan antwortete gibt es auf berglink.de nachzulesen oder gleich nachfolgend ...
Urs Heinz Aerni: Die Kraft der Sprache ermöglicht…
Antwort: … das Erwecken von Emotionen.
Aerni: Mein Lieblingsschreibort ist:
Antwort: Der Zug.
Aerni: Der Lesende darf meine Bücher…
Antwort: … mit auf Reisen nehmen.
Aerni: Eine Welt ohne Bücher würde…
Antwort: … vor die Hunde gehen.
Aerni: Die Fähigkeit des Lesens ermöglicht…
Antwort: … das Stillen des Wissensdurstes.
Aerni: Die Arbeit mit Sprache und Geschichten bedeutet für mich…
Antwort: … Freiheit.
Allmählich fällt auf, dass meine Anreise zu meinen Events stets ein Abenteuer ist. Als wäre der Anlass selbst nicht schon genug spannend! Aber ich greife vor. Denn zuerst gilt es, folgende Frage zu klären: Worum geht's eigentlich?
Am 27. März 2019 fand im Teatro Palino, genauer gesagt in der UnvermeidBar in Baden, die Premiere der Veranstaltung "Lesen am Tresen" statt. Durch den Abend geführt haben die beiden Moderatoren Urs Heinz Aerni und Annette König (von ihr stammt die links eingefügte Collage). Sie hat unter anderem den Buch-Blog "Die BuchKönig bloggt". Als Gäste wurden der Wortkünstler Simon Libsig und meine Wenigkeit eingeladen. Die UnvermeidBar wurde von Stella Palino zur Verfügung gestellt, wofür ich ihr danke, denn ihre Bar versprüht ein einzigartiges Flair und war perfekt geeignet.
Alles begann mit den klassischen Zweifeln einer Frau. Ungefähr eine Minute vor Aufbruch betrachtete ich mich im Spiegel. Da überfiel es mich: Das Outfit, das ich früher in der Woche ausgesucht hatte, passte nicht. Zumindest glaubte ich das. Das dringende Gefühl, die Kleidung noch einmal wechseln zu müssen, brach in mir durch. Thomas erkannte das wahre Problem: Die Klamotten waren völlig in Ordnung, aber ich war es nicht. Ich war nervös. Er sprach mich darauf an, versuchte mich zu beruhigen, redete mir gut zu, dass ich absolut richtig angezogen sei. Ich wollte nicht hören. Dennoch blieb ich, wie ich war, denn sonst hätte ich mich gottlos verspätet.
Von Winterthur aus wollte ich mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Baden fahren. Das ist eigentlich keine Hexerei, denn mit der S12 kommt man ohne Umsteigen nach Baden. Die Fahrt dauerte mir aber zu lange, weshalb ich eine schnellere Verbindung wählte. Die S11 schien mir die passende Lösung. Der Plan: Mit ihr wären wir früh genug vor Ort, um Instruktionen zum Ablauf erhalten zu können und noch ein wenig zu plaudern. Aber es kam anders …
Die S11 fährt nicht direkt nach Baden. Ein Fakt, der mir eigentlich bekannt ist, den ich aber in der Hitze des Gefechts ganz offensichtlich ausgeblendet habe. Thomas und ich fuhren nämlich bis nach Dietikon, ehe er mich fragte, ob die S11 ganz bestimmt nach Baden fahren würde. Ich bejahte. Gleichzeitig folgte ich seinem Blick, der an der Haltestellenanzeige im Zug hängen blieb. Ich las die Anzeige mehrfach. Und dann noch einmal. Es änderte nichts: Baden stand nicht drauf.
Wir waren im falschen Zug. Wir prüften die Verbindung auf unseren Handys und mussten feststellen, dass ich mich komplett verguckt hatte. Eine Alternative musste her. In einer Blitzaktion stiegen wir in Killwangen-Spreitenbach aus. Zum Glück. Denn das war die letzte Haltestelle, an der man in ein Transportmittel umsteigen konnte, das uns innert nützlicher Frist nach Baden fuhr.
Ausgerechnet die S12 rettete uns. Sie traf verspätet ein, was der angespannten Stimmung nicht unbedingt förderlich war. Letztlich kamen wir aber in Baden an. Thomas kannte zum Glück den Weg ins Teatro Palino. Dennoch, die geplante Ankunftszeit hielten wir nicht ein. Wir erreichten das Ziel 15 Minuten vor Programmstart, und wurden bereits sehnsüchtig erwartet. Ich erklärte, wie die Verspätung zustande kam, erzählte von unserem kleinen Ausflug nach Killwangen-Spreitenbach, und erntete Gelächter. Wen wunderts …
Ich wurde über die geplanten Abläufe aufgeklärt, dann ging es auch schon los. Den Anfang machte Simon Libsig. Er trug ein Gedicht vor. Er spielte mit den Worten, jonglierte geradezu mit ihnen, fügte sie in einer Weise zusammen, die ich nur bewundern kann. Er performte, und das ohne Spickzettel. Es war erstaunlich. Anschließend plauderten die Moderatoren kurz miteinander. Danach wurde ich aufgerufen. Ich löste mich von meinem Platz an der Bar und betrat mit meinem Buch "Der Menschen-Präparator" unterm Arm die Bühne.
Die Nervosität war sofort vergessen. Urs Heinz Aerni stellte mir ein paar Fragen, dann las ich einige Abschnitte aus meinem Buch "Der Menschen-Präparator" vor, ehe ich meinen Platz für Simon Libsig räumte. Ich pflanzte mich zwischen die beiden Moderatoren. Simon durfte sich ebenfalls einigen Fragen stellen, zwischendurch wurde ich wieder in das Gespräch mit eingebunden. Auf diese Weise entstand eine kleine Talkrunde, der die Zuschauer aufmerksam lauschten. Die Problematik war, dass wir nur ein Mikrofon hatten, das wir rumreichen mussten. Der Vorteil hingegen war, dass wir uns so nicht gegenseitig ins Wort fallen konnten.
Simon gab im Verlauf des Abends noch zwei weitere seiner Gedichte zum Besten und las auch noch aus seinem eigenen Buch. Zum Abschluss wurde auf den Büchertisch aufmerksam gemacht. Eine Dame kaufte mein Buch dann auch und ließ es von mir signieren - namenlos, damit sie es weitergeben konnte, wenn sie es ausgelesen hat …
Mit einem Glas Rotwein stießen wir auf den gelungenen Abend an, ehe meine Mutter die gemütliche Runde sprengte: Es war Zeit, den Heimweg anzutreten, ansonsten wir ein Hotel in Baden hätten suchen müssen.
Thomas trat die Rückreise nach Winterthur an, meine Mutter und ich fuhren nach Basel. Auf der Heimfahrt taten wir, was wir auf der Hinfahrt verpasst hatten: Wir stiegen unterwegs um. Wir mussten in Olten auf die Verbindung nach Basel warten. Dort kam es zu einer seltsamen Begegnung ...
Während meine Mutter und ich nichts ahnend auf dem Perron standen, begrüßte uns ein Fremder. Er sprach nur französisch. Wir konnten ihm kaum antworten, denn unser Französisch ist ziemlich eingerostet. Dennoch blieb der Mann bei uns. Er mochte es, Handküsschen zu verteilen und als er erfuhr, dass ich mit meiner Mutter reiste, wurde er zuerst sentimental, ehe er der Begegnung eine spirituelle Tiefe verpasste. Wie erfuhren, dass er seine Mutter mit neun Jahren verloren hatte. Er machte darum meine Mutter für den Rest der Reise zu seiner Ersatzmutter und zu seinem Medium. Er gab ihr einen Kuss auf die Stirn und stellte auf diese Weise die Verbindung zu seiner Mutter im Himmel her. So erklärte er es uns. Hochgezogene Augenbrauen und Schulterzucken waren unsere Reaktion auf diese Offenbarung. Nachdem sich der Mann auf meine Bücher gesetzt hatte, die auf dem Sitz neben meiner Mutter deponiert waren, döste er weg. In Basel angekommen wachte er wieder auf und ohne ein Wort des Abschieds gingen wir getrennte Wege. Kopfschüttelnd und grinsend gingen meine Mutter und ich zu ihrem Auto und fuhren heim.
So schnell wie der Anlass gekommen ist, so schnell war er auch wieder vorbei. Erneut durfte ich tolle Menschen kennenlernen und in einzigartiger Umgebung einen Abend verbringen, der es wert ist, wiederholt zu werden. Herzlichen Dank dafür!
Eure Anja
Das Video zum Anlass findet ihr hier.
Mein Verlag Droemer Knaur nahm mich ins Kreuzverhör und machte ein exklusives Interview daraus. Welche Antworten sie mir aus der Nase zogen, könnt ihr hier nachlesen: www.topkrimi.com
Anja Berger, Simon Libsig, Annette König, Urs Heinz Aerni:
Lesen am Tresen — Teatro Palino
Entdecken Sie neue Bücher mit ihren Tiefen an der Bar zusammen mit Schreibenden, die den Feierabend nach einer Lesung oder vom Schreiben genießen. Und stoßen Sie mit uns an, reden Sie mit, wenn Simon Libsig uns erklärt, wann für ihn der Textsound stimmt und wenn Anja Berger uns mit in ihre gruselige Welt zwischen Thriller und Horror entführt.
So wirbt www.werliestwo.ch für einen Anlass, der am 27. März 2019, 21.00 Uhr, im Teatro Palino oder viel mehr in der dazugehörenden UnvermeidBar (Rathausgasse 22, 5400 Baden) stattfinden wird. Der Eintritt ist umsonst. Es steht aber jedem frei, eine Kollekte beizusteuern.
Was mich in Baden erwarten wird, weiß ich selbst noch nicht so genau. Aber ich freue mich bereits jetzt riesig, Teil dieser Veranstaltung zu sein. Natürlich hoffe ich, ihr lasst euch möglichst zahlreich mit mir überraschen - Unterhaltungswert wird dieser Anlass im Teatro Palino in jedem Fall haben, darauf kann man alleine schon der spannenden Organisatoren und Mitwirkenden wegen schließen.
Cool wäre natürlich auch, wenn die erste Auflage dieser Veranstaltung «Lesen am Tresen» zu weiteren führen würde … :-) Bis bald, eure Anja
Am 30. August 2018 veröffentlichte Georges "Jordi" Küng erneut einen (sehr schmeichelhaften) Artikel im BiBo, wofür ich ihm ganz herzlich danke!
Die vollständige Ausgabe des BiBo vom 30. August 2018 kann nachfolgend heruntergeladen werden. Das Interview ist auf Seite 3 zu finden.
An dieser Stelle möchte ich etwas Klarheit schaffen: Es ist ganz wunderbar, wenn euch Bücher wie Quo und Catron gefallen und ihr dem Autor für das Lesevergnügen danken möchtet. Ich zum Beispiel freue mich jeweils sehr über solche Nachrichten. Nur ist es so: Ich bin nicht die Anja Berger, die diese Bücher geschrieben hat. Ich bin die mit den Krimis und Thrillern …
Obwohl ich die lieben Worte zu schätzen weiß, möchte ich mich nicht mit fremden Federn schmücken. Vielleicht mag ja meine Namensvetterin eine Kontaktadresse im Internet veröffentlichen? Es würde sich meines Erachtens lohnen, denn die Komplimente für ihre Bücher sind wirklich schmeichelhaft.
Falls die andere Anja Berger da draußen meinen Blog irgendwann liest: Wie mich deine Fans wissen ließen, wird auf eine Fortsetzung deiner Reihe sehnlichst gewartet … :)
Die Vorschau auf die eBook-Neuerscheinungen im ersten Halbjahr 2018 von Droemer Knaur ist da!
Mittendrin fand ich doch glatt mein neues Buch "Der Menschen-Präparator".
Im Augenblick bin ich dabei, das Skript noch ein letztes Mal zu überarbeiten. Wie so oft, wenn ich meine eigenen Bücher l lesen darf/muss, staune ich bei gewissen Passagen darüber, dass ich das geschrieben haben soll ... :)) Gleichzeitig ist mir aber auch mulmig zu Mute. Ich frage mich fast bei jeder Seite, ob das Buch den Lesern gefallen wird ...? Ich hoffe es sehr! Ende März werde ich es erfahren ...
Die Lesung in der Stadtbibliothek in Winterthur hat mir so viel Spaß gemacht, dass ich Urs Heinz Aerni eine SMS schrieb, mit dem einfachen Inhalt: Ich will mehr.
Urs lässt sich selten zweimal bitten. Er startete Anfragen für Lesungen und die Bibliothek Obervaz/Lenzerheide sagte zu. Danach ging alles ganz schnell und völlig unkompliziert. Drei mögliche Daten schneiten per E-Mail rein, wobei ich mir wegen meinem Job den Freitag aussuchte. Urs zauberte noch ein wenig und schon durfte ich neben der Lesung auch noch die Gastfreundschaft des Hotels Schweizerhof in der Lenzerheide genießen. Und ich muss gestehen, ich bin hin und weg. Aber dazu später.
Ich nahm mir den Freitag frei, krallte mir meinen Freund und schleppte ihn morgens um zehn an den Bahnhof Winterthur. Wie immer mussten wir uns etwas sputen, um den Zug noch zu erwischen. In Zürich deckten wir uns noch mit Proviant ein und frühstückten auf dem Weg nach Chur. Frisch gestärkt wechselten wir in Chur auf das Postauto. Ja, man hätte auch mit dem Auto anreisen können, nur hätte ich dann das neue Skript "Der Menschen-Präparator" nicht mehr überarbeiten können. Das war aber wichtig, lief die Rückgabefrist doch am selben Freitag ab. Tatsächlich schrieb ich noch im Postauto das E-Mail an meine Lektorin und drückte kurz bevor wir in der Lenzerheide ankamen auf "Senden". Ich wusste, wenn ich das nächste Mal Internet habe, ist die Frist gewahrt und meine Aufgabe erfüllt. Ein gutes Gefühl! Es steckten einige Stunden Arbeit in "Der Menschen-Präparator" und obwohl es Spaß machte, war ich doch froh, diese Aufgabe zu Ende gebracht zu haben, um mich ganz auf das einlassen zu können, was vor mir lag.
Wir erreichten die Lenzerheide kurz nach Mittag bei schönstem Wetter. Noch schnell ein Ankunfts-Schnappschuss mit dem Postautofahrer, dann checkten wir im Schweizerhof ein. Mann, Mann, was für ein Hotel! Die Angestellten waren alle super freundlich und zuvorkommend. Wir bezogen unser wunderschönes Zimmer und schmissen uns gleich in die Bademäntel, um den Wellnessbereich auszukundschaften. Im Ruheraum hatte ich dann auch Zeit, meine Lesung vorzubereiten.
Herrlich entspannende Stunden, ein Hamam-Besuch, ein kurzer Sprung ins Sprudelbad und ein Abendessen später traf ich dann mit meinem Buch unterm Arm in der Bibliothek Obervaz/Lenzerheide ein. Alles war bereits vorbereitet. Die Mädels der Bibliothek hatten sich so richtig ins Zeug gelegt. Ich wurde herzlich empfangen und fühlte mich sofort pudelwohl. Sie zeigten mir, wo ich die Lesung halten würde und klärten mich auf, dass der Stuhl, den sie mir bereitgestellt hatten, auch noch ausgewechselt werden könne. Er sei doch etwas speziell und vor allem sei er rosa. Gespannt ging ich eine Etage tiefer und fand das absolute Wohnzimmergefühl vor. Warmes Licht und ein riesiger Sessel, der förmlich nach mir schrie. Am liebsten hätte ich ihn nach Hause genommen, aber die Mädels ließen das leider nicht zu …
Nach und nach trafen die Gäste, und damit meine Zuhörer, ein. Ich muss ja zugeben, ich habe nicht mit vielen Leuten gerechnet. Daher war ich einigermaßen überrascht, als die vorbereiteten Stuhlreihen um weitere zwei Reihen hatten ergänzt werden müssen. Am Ende sahen mir knapp dreißig Gesichter erwartungsvoll entgegen.
Man kannte sich untereinander, das war herrlich zu beobachten. Toll war dann, als jemand in der Tür erschien, den auch ich kannte. Ein Freund von mir, der neu in der Lenzerheide arbeitete und sich die Zeit genommen hatte, zu meiner Lesung zu kommen - danke, Marc, für diese Ehre!
Die Leute nahmen Platz und pünktlich begannen wir mit der Lesung. Ich wurde kurz vorgestellt, dann wurde mir das Wort übergeben. Ich begann mit einer Einleitung, die sich vor allem darum drehte, denen zu danken, die alles organisiert und ermöglicht hatten. Dann erklärte ich den Ablauf der Lesung, stellte anschließend meine Romanfiguren kurz vor, ehe ich zum ersten Teil der Lesung überging. Nach etwa 20 Minuten unterbrach ich die Lesung.
Als Alternative zum Talk, respektive dem Interviewteil, der bei der letzten Lesung zum Ablauf dazugehört hatte, hielt ich einen kurzen Vortrag. Ich stellte meine Person vor, erklärte, wie ich zum Schreiben kam, wie ich meine Manuskripte erfolglos bei Verlagen unterzubringen versuchte und wie ich dann meine Bücher als E-Books selbst vermarktete. Ich erzählte, dass ich in einem Seminar zum Thema "Wie veröffentliche ich ein Buch" über Urs stolperte, der letztlich den Kontakt zum Verlagshaus Droemer Knaur knüpfte, bei dem ich dann auch in der neu geschaffenen E-Book-Abteilung unterkam. Dass man gewisse Freiheiten einbüßt, wenn man einen Verlag hat, habe ich auch nicht verschwiegen. Dass allerdings die Freude darüber, einen Verlagsnamen auf dem Cover zu haben, überwiegt, habe ich mehrfach unterstrichen :)).
Anschließend las ich den zweiten Teil, der noch einmal etwa 20 Minuten dauerte. Am Schluss durfte das Publikum noch Fragen stellen. Ich persönlich vergaß glatt, darauf hinzuweisen, aber dank der Unterstützung der erfahrenen Mädels der Bibliothek, geriet dieser Programmpunkt nicht unters Eis. Ich bekam außerdem ein wunderbares Geschenk von der Bibliothek mit örtlichen Leckereien überreicht. Lasst es euch gesagt sein: Der selbstgemachte Bündner Röteli wird nicht lange überleben! Zudem war eine klasse Schreibfeder mit im Päckchen, die rege genutzt wird.
Direkt nach der Lesung konnte man noch meine Bücher erstehen – die hatte ich zwar mitgebracht, nur das Rückgeld, das hatte ich vergessen … Die Käufer nahmen mir das zum Glück nicht übel und rundeten die Beträge großzügigerweise auf. Warum ich darauf hinweise? Um zu zeigen, dass es durchaus noch Lernpotential gibt. So auch beim Mittelteil der Lesung, bei dem ich frei von der Leber weg erzählte.
Im Anschluss konnte ich mich dann noch mit den Gästen bei einem wunderbaren Apéro austauschen und die Häppchen der Mädels der Bibliothek Obervaz/Lenzerheide genießen.
Gegen 22.30 Uhr verabschiedete ich mich dann als eine der letzten und ließ das Erlebte noch bei einem Bier und einem Alabama Slammer in zwei der örtlichen Bars sacken.
Nach einer herrlich erholsamen Nacht durften wir ein fantastisches Frühstückbuffet genießen. Nach diesem kulinarischen Start in den Tag, gönnten wir uns nochmals eine Runde Wellness, bevor wir Richtung Unterland aufbrachen. Derselbe Postautofahrer, der uns am Vortag bereits sicher ans Ziel brachte, fuhr uns ebenso sicher auch wieder nach Chur zurück, wo wir dann auf den Zug Richtung Zürich wechselten.
Kurzum: Für mich war die Lesung super. Die Mädels waren genial. Ihr Humor und die gute Stimmung machten Laune. Es war ein Vergnügen und eine Ehre, bei ihnen eine Lesung halten zu dürfen.
Vielen, vielen Dank an alle, die diesen unvergesslichen Aufenthalt in der Lenzerheide möglich machten!
Bekannt war der Termin schon seit einiger Zeit. So dachte ich mir jeweils, es ist ja noch lange hin, bis die Lesung stattfindet! Aber wie so oft, beginnt die Zeit auf einmal zu rasen und dieses "es dauert noch eeeewig" ist gefühlt auf einmal am nächsten Tag. So kam's, dass plötzlich die Details für die Lesung besprochen werden mussten. Die Bibliothek wünschte Informationen über den Ablauf, wollte wissen, ob ich einen Beamer brauche, ob ich den eigenen Laptop mitbringe und ob ich ein Headset-Mikrofon oder ein Tischmikrofon benutze. Eigentlich keine abwegigen Fragen, doch da ich mich bisher noch nicht wirklich tiefer mit der Organisation einer Lesung befassen musste, war meine erste Reaktion, als ich das Mail las: "Himmel! Ich hab doch keine Ahnung!"
Schon steckte ich inmitten von Abklärungen. Ich kontaktierte meine Geheimwaffe Urs Heinz Aerni. Einmal mehr hüpfte er, als ich ihn rief. Zuerst klärten wir einiges per E-Mail, dann setzten wir uns zusammen - dass das klappte, grenzte an ein Wunder, ist er doch terminlich ziemlich eingespannt und ich wollte vor der Lesung noch husch drei Wochen in die Ferien.
Wir tüftelten einige Ideen aus und befassten uns unter anderem mit der Frage, wer durch den Abend führen sollte. Ich brauchte einen Moderator, denn Urs war verhindert. Was nun? Da kam mir Helmut Dworschak, Journalist beim Landboten Winterthur, in den Sinn. Er brachte damals, als "Die Farben des Bösen" neu auf dem Markt war, das Porträt über mich in der Zeitung "Der Landbote". Das war schon lange her, gesehen hatten wir uns seither nicht mehr, dennoch wagte ich den Versuch, ihn anzusprechen. Fragen kostete ja nichts. Und siehe da, er sagte zu! Das Beste: Er hatte bereits Erfahrung mit solchen Veranstaltungen. Nun hatte ich nebst Urs noch jemanden, der wusste, was er tat. Das war ein gutes Gefühl! Mit diesem Fundament konnte ich beruhigt in die Ferien verreisen, suchte mir am Strand liegend meine Text-Passagen aus. Das Lesen übte ich während den langen Autofahrten durch die USA. Was es noch zu regeln gab, wurde per E-Mail geklärt. Das klappte super, trotz Zeitverschiebung.
Ich bekam auf diese Weise eine Idee davon, wie es sein könnte, Vollzeitautorin zu sein und von überall auf der Welt arbeiten zu können. Fazit: Ich könnte mich sehr gut daran gewöhnen! :)
Jedenfalls kam bald der Tag der Lesung: Donnerstag, der 14. September 2017. Ich hoffte sehr, dass die Werbemaßnahmen fruchteten und sich ein paar Zuhörer zeigen würden. So war es dann auch: 30 bekannte und auch unbekannte Gesichter fanden sich um 7 Uhr in der Stadtbibliothek Winterthur, Saal rot, ein.
Ich reiste mit meiner Mutter und meiner Schwester an. Es lief auf diese Weise immer etwas, so hatte ich kaum Zeit, nervös zu werden - und schwupps, fand ich mich auf der Bühne wieder …
Nachdem Elias Wolfsberger, der im Namen der Bibliothek alles ganz wunderbar auf die Beine gestellt hatte, vors Publikum getreten war, stellte Helmut mich noch kurz vor, erzählte über seine eigenen Eindrücke über das Buch und übergab mir dann das Zepter. Bevor ich zu lesen begann, bedankte ich mich noch bei allen und stellte kurz die Protagonisten vor, die in den Textpassagen eine Rolle spielten. Dann legte ich los.
Rund 20 Minuten las ich dem Publikum vor, ehe ich die Lesung unterbrach und Helmut mich kurz in Form eines Talks interviewte. Dann las ich noch einmal einen Block von 15 Minuten, ehe ich nochmals einige Fragen von Helmut beantworten durfte. Das Publikum hatte sich ebenfalls Fragen überlegen dürfen, die es mir dann am Ende stellte. Die Zuhörer stellten etwas andere Fragen, als ich es mir zu hören gewohnt war, daher war es eine spannende Herausforderung, jene zu beantworten und definitiv wiederholenswert!
Alles in allem dauerte die Veranstaltung etwa eine Stunde und ich glaube, ich darf behaupten, dass es gut lief. Mir hat es auf jeden Fall enorm Spaß gemacht und die Resonanzen waren super.
Anschließend an die Lesung gab es noch einen Büchertisch, organisiert von der Buchhandlung "Buch am Platz" aus Winterthur, bei dem man meine Bücher erwerben und von mir signieren lassen konnte.
Den Abend ließ ich zusammen mit den Zuhörern, die noch Lust und Zeit hatten, bei einem Schlummerbecher im Albani Club Winterthur ausklingen.
Auf diesem Weg möchte ich mich noch einmal herzlich bei allen Interessenten und Mitwirkenden bedanken! Es hat unglaublich Spaß gemacht und es schreit definitiv nach mehr! :))
Und hier geht's zum Video zur Lesung:
Um euch ein bisschen "Gluschtig" zu machen, findet ihr untenstehend den einen winzig kleinen ersten Auszug aus dem neuen Roman, den ich derzeit unter dem Arbeitstitel "Des Mörders Tagebuch" schreibe ... Viel Vergnügen beim Lesen! :)
Prolog
Oh mein Gott. Ich bekomme keine Luft. Ich kann nicht atmen. Ich kann nicht atmen!
Wo bin ich? Warum ist es hier so dunkel? Habe ich die Augen überhaupt offen? Ich muss die Augen öffnen. Unbedingt. Aber es geht nicht!
Was ist hier los?
Mein Herz rast. Ich kann die nervösen Schläge von Kopf bis Fuß spüren.
Wenn ich weiter so schnell atme, kollabiere ich.
Komm runter. Alles ist gut. Das ist ein Traum, weiter nichts. Du wirst gleich erwachen. Gemütlich in deinem Bett liegen. Neben dir dieser unglaubliche Typ, der dein Leben innert Kürze aus den Angeln gehoben hat. Oder du bist sonst wo eingeschlafen. Am Küchentisch? Brütend über einem Rezept?
Okay, über Banales nachdenken hilft. Das Bedürfnis zu Japsen, flacht ab. Gut so.
Weiter darüber nachdenken, wo du eingeschlafen sein könntest, was dir einen solch verängstigenden Traum bescheren könnte - der so real ist, als wär‘s überhaupt kein Traum.
Falscher Gedanke. Die Panik kocht wieder hoch. Mehr Luft! Bitte! Ich ersticke!
Ich will den Mund aufreißen, um einzusaugen, was da ist. Aber ich kann nicht.
Warum kann ich meinen Mund nicht öffnen?
Danach tasten, taste nach deinem Mund. Hebe die Finger! Es geht nicht. Nichts gehorcht mir. Ich denke, aber ich reagiere nicht. Was ist das für ein kranker Streich, den mir meine Sinne spielen?
Plötzlich zucken meine Augenlider. Ich habe mich erschreckt. Aber worüber? Ich lausche. Nichts. Doch. Ein Schaben? Nein. Das bilde ich mir ein.
Beweg dich! Verdammt nochmal, beweg dich! Taste die Umgebung ab! Liegst du?
Ja. Ich liege.
Dann steh auf!
Geht nicht.
Meine Wange wird nass. Eine feuchte Spur. Wasser. Woher?
Von mir. Ich weine. Das sind meine Tränen. Sie laufen runter.
Also liege ich doch nicht. Ich stehe. Wie das?
Gott, es soll aufhören! Ich schreie, bis mir die Lunge brennt. Aber es kommt kein Ton heraus. Nur ein schrilles Quietschen dringt irgendwie aus meiner Kehle.
Schnaubend ringe ich nach Atem. Mir wird ganz komisch, irgendwie schwindlig. Meine Gedanken verblassen, mein Bewusstsein mit Ihnen. Ich kann es spüren. Und mit dem letzten Hauch eines wachen Moments flackern Bilder vor meinem inneren Auge auf.
Ein dunkler Umriss, der sich aus den Schatten löst und sich auf mich stürzt. Ein Stuhl, auf dem ich sitze. Ein Messer, das meine Haut aufschneidet. Vom Knöchel bis zum Knie.
Es sieht zumindest aus, wie mein Bein. Es fühlt sich aber nicht so an.
Schlanke Finger arbeiten flink mit scharfem Werkzeug. Es gleitet geradezu durch das Gewebe.
Mein Gewebe.
Ich bin nur ein Stück Speck, dem die Schwarte vom saftigen Fleisch gelöst wird, und das Fleisch vom Knochen ...
Ich fühle nichts. Aber ich kann hören. Eine Stimme. Ein einlullender Singsang, das jeden Schritt erklärt. Und eine Melodie. Eine wundervolle klassische Komposition. Ich kenne sie. Ich durfte ihr schon einmal lauschen. Aber wo war das noch gleich?
Eine Antwort ist mir nicht vergönnt. Ich verliere die Bilder, sie versinken in alles umhüllende Dunkelheit …
Heute habe ich ein altbekanntes Interview auf der Facebook-Seite von Topkrimi.com entdeckt ... Aber seht selbst! Hier der Link:
Bianca von mordsbuch.net schickte mir kürzlich eine Interview-Anfrage, die ich natürlich gerne angenommen habe. Sie ist Bloggerin und ich finde, sie macht ihre Sache super. Es lohnt sich, ihre Homepage mordsbuch.net zu durchforsten, vor allem auch, wenn ihr auf der Suche nach neuem Lesestoff seid. Am Donnerstagabend gibt's dann auch noch einen Wettbewerb, bei dem ihr ein signiertes Exemplar von "Spieglein, Spieglein" gewinnen könnt. Das Interview findet ihr in voller Länge auf mordsbuch.net. Reinklicken lohnt sich! :)
Am 18. Februar 2017 hat Urs Heinz Aerni ein Interview auf Kriminetz.de wiederbelebt, das wir anlässlich der Erscheinung des Romans "Unscheinbar" geführt hatten. Inzwischen habe ich Berlin besucht und sehe meine damalige Aussage über die Stadt durchaus bestätigt. Zum Interview geht's hier lang: http://www.kriminetz.de
Es ist einfach sooooo fantastisch, wenn man die Mailbox morgens öffnet und eine E-Mail vom Verlag drin ist, der dir im Großen und Ganzen mitteilt, dass du mit Werken vieler anderer bekannter und weniger bekannter, aber deswegen nicht unbegabteren Autoren im 4. Quartal 2016 veröffentlicht wirst! Hier geht's zum ganzen Vorschauprogramm.
Wenn ich die Namen der Autoren so überfliege, sind echt ein paar gute Sachen dabei - z.B. die Neuerscheinung, die bei den eRiginals auf Seite 40 zu finden ist ... (ein bisschen Selbstlob muss manchmal einfach sein ... ;))
Nun ist es offiziell: Mein neuer Thriller "Spieglein, Spieglein" erscheint am 2. Dezember 2016 als E-Book und auch gleich als Taschenbuch. Das Cover ist meines Erachtens super schön geworden und ich bin einmal mehr ganz aufgeregt! Worum es in dem Buch geht und ein paar weitere Infos erhaltet ihr auf der Homepage von Droemer Knaur
Als mich die Einladung erreichte, beim Leseklub Albisrieden als Gastautorin teilzunehmen und ich damit die Möglichkeit erhielt, mich aktiv bei der Besprechung meines eigenen Thrillers "Die Farben des Bösen" zu beteiligen, zögerte ich nicht lange und sagte zu. Der Termin war schnell gefunden: am 18. Mai 2016, 19.00 Uhr, in Albisrieden. Die Kommunikation mit Alexandra, der Organisatorin, stellte sich als unkompliziert heraus, weshalb ich sehr gespannt darauf war, das Gesicht hinter der E-Mail persönlich kennen zu lernen. Auch auf die anderen Mitglieder dieses Lesezirkels war ich neugierig, denn ich bekam in Aussicht gestellt, dass es sich bei diesem Grüppchen um vielseitige Menschen verschiedenen Alters und Alltags mit ganz unterschiedlichen Charakterzügen handelt. Die Diskussionen über die zu besprechenden Bücher seien stets offen und ehrlich, aber auch fair.
Gespannt, wie eine Sprungfeder machte ich mich mit diesen Infos im Gepäck auf nach Zürich. Das Treffen fand im Gasthof "Zum Weissen Rössli" in Albisrieden statt. Dort hatten wir einen kleinen Raum mit großem Tisch ganz für uns alleine. Wir setzten uns um die Tafel, bestellten unsere Abendessen und stürzten uns nach einer kurzen Vorstellungsrunde zwischen Amuse-Bouche und Apéro in die Buchbesprechung.
Alexandra hatte mir nicht zu viel versprochen. Die Naturelle könnten unterschiedlicher nicht sein, die Meinungen waren ehrlich aber fair und sie sprachen offen aus, was sie dachten. In der feuchten Hitze, die sich dank dem Wetter in dem Raum angestaut hatte, war das sehr erfrischend.
Ich bekam schon bald den Eindruck, dass der Thriller bei den wenigsten des Zirkels das Genre erster Wahl war. Trotzdem oder gerade deswegen waren die Feedbacks umso interessanter. Mein Buch, meine Texte wurden teilweise richtiggehend seziert, die Fragen waren gut überlegt, die Kritiken stellenweise schwer von der Hand zu weisen. Obwohl ich mich erst in diese Art des Gesprächs über "Die Farben des Bösen" einfinden musste, glaube ich, den Rhythmus der Diskussion bald gefunden zu haben.
Da meine Gesprächspartner kein Blatt vor den Mund nahmen, musste ich das auch nicht. So fühlte ich mich schnell wohl und der Abend raste im Tempo eines Schnellzuges vorbei. Ich durfte unter anderem erklären, wie ich zum verlegten Buch kam, wie sich das mit dem gedruckten Buch und dem E-Book in meinem Fall so verhält, warum gewisses in dem Buch ist, wie es eben ist. Auf allgemeinen Wunsch hin durfte ich noch eine Passage vorlesen, während die Zuhörer genüsslich ihre Desserts verspeisten, Kaffee tranken oder einfach zuhörten. Ungefähr um elf fand ich mich an der Bushaltestelle und somit auf dem Heimweg wieder.
Während ich hier so über den Abend schreibe, die Erinnerungen Revue passieren lasse, überlege ich die ganze Zeit, wie ich dieses Erlebnis zusammenfassen soll. Mir kommen einige Ausdrücke in den Sinn, es wandern eine Menge Adjektive durch meine Hirnwindungen. Kurz: Es war ... anders.
Der Abend war anregend, spannend, lebendig. Er war aber auch eine Herausforderung. Lesern, die dem Thriller teilweise nicht so nahe sind, die, wenn sie sich Literatur aussuchen, Bücher wählen, welche sich im Grundton, in der Ausdrucksweise und in der Sprache doch ziemlich von meinen unterscheiden, mein Genre, meine Art des Schreibens, des Ausdrucks näher zu bringen, war keine leichte Aufgabe. Die Ansichten und Meinungen eben dieser Leser zu hören, war jedoch interessant und aufschlussreich. Diese unterschiedlichen Betrachtungsweisen gaben der Suppe die Würze, verliehen den Gesprächen einen gewissen Reiz und gaben mir einen Ansporn.
Abschließend kann ich guten Gewissens sagen, es hat schlicht Spass gemacht, Teil dieses Anlasses gewesen zu sein. Das Präsent, das ich als Dank entgegennehmen durfte, ist so originell und kreativ, wie es die Menschen sind, die ich an dem Abend kennenlernen durfte. Über die Bekanntschaft eines jeden in diesem Leseclub Albisrieden habe ich mich gefreut. Vielen herzlichen Dank!
Der Abend des 23. April 2015, Tag des Buches, geht als super Abend in meine persönliche Geschichte ein. Das mag ja fast sowas wie episch klingen, stimmt aber. Aber erst mal ganz von vorne:
Während des 22. Aprils liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ich druckte Preisschilder, Flyer für mein E-Book, damit die Leute auch wussten, wo sie es bei Interesse herkriegen, ich wechselte Geld, schließlich weiß man ja nie ... Was ich wusste: Wenn ich kein Wechselgeld habe, brauch ich es bestimmt.
Abends las ich meine Texte noch einmal laut und ging dann schlafen. Nervosität im klassischen Sinn war noch keine zu spüren. Ein leichtes Nervenflattern äußerte sich nur in der Tatsache, dass ich während zweier Tage etwas leichter reizbar war, also sonst (für meine Geduld werde ich wohl nie einen Preis erhalten ;)). Dann kam der Donnerstag. Bis auf etwas Hektik im Büro war der Tag eigentlich entspannt. Der Gedanke an den Abend brachte mich schon dazu, immer mal wieder kurz durchatmen zu müssen, aber das war okay so.
Nach dem Feierabend in der Kanzlei ging ich nach Hause, machte mich frisch und warf mich in die abends zuvor bereitgelegten Klamotten. Noch kurz überlegt, ob ich mit dem Roller oder dem Tram nach Ettingen fahren sollte, entschied ich mich für das Tram. Nicht die beste Idee, wenn man die Distanzen nicht genau kennt: Der Weg zu Fuß zum Schulhaus mit einer Tasche voll mit Büchern auf den Schultern und 7cm-Absatz-Pumps an den Füssen schien mit jedem Schritt länger zu werden, anstatt kürzer. Aber ich würde ja auch in Pumps joggen gehen, wenn ich denn joggen würde, daher war diese kleine Tortur nach Ankunft in der Bibliothek schnell vergessen.
In der Bibliothek wurde ich herzlich in Empfang genommen und durfte sogleich meinen Büchertisch aufbauen. Parallel dazu ließen Frau La Vecchia und Frau Gfeller zusammen mit ihrem Team auf leisen Rollen einige Bücherregale verschwinden und bauten einen Zuschauerraum mit einer kleinen Bühne auf. Daraufhin folgte ein Probesitzen, ein Tische- und Stühlerücken und schließlich bekam ich den Auftrag, den Stuhl nicht mehr zu bewegen, damit ich nicht von der Bühne kippe.
Ich konnte die wunderschöne Bibliothek noch kurz besichtigen, da trafen auch schon die ersten Zuhörer ein. Von diesem Augenblick an führte eins zum andern. Noch kurz die letzten Details besprochen, da fand ich mich auch schon neben Frau La Vecchia, die mich ansagte, vor einem für mich beeindruckend großen Publikum wieder. Auf dem Stuhl Platz genommen konnte die Lesung schließlich beginnen. Ich las aus "Unscheinbar" und aus "Die Farben des Bösen", leitete die einzelnen Bücher und die Stellen, die ich lesen wollte, mit ein paar Worten ein, und versuchte, das Publikum bei Laune zu halten. Anhand der positiven Rückmeldungen nach der Lesung, schien mir das auch gelungen zu sein. Die Zeit verging für mich wie im Flug.
Man kann, denke ich, sagen, dass der Anlass ein voller Erfolg war. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Damen der Bibliothek haben sich so richtig ins Zeug gelegt. Das Buffet war unheimlich lecker, der Umgang war sehr angenehm. Ich habe mich rundum wohl und gut aufgehoben gefühlt und möchte es natürlich nicht versäumen, mich für all das zu bedanken: Danke, Frau La Vecchia, für die Einladung. Danke dem Team für den Einsatz, danke auch für die herrlichen Tulpen :). Danke dem lieben Publikum, das mich mit seinem Erscheinen und den Reaktionen während und nach der Lesung so ausgezeichnet unterstützt hat, und danke an Johann Rudolf (oder einfach Hansruedi) Thüring, Mitglied des Gemeinderats Ettingen, der mit seiner Begeisterung für meine Bücher den Grundstein legte, mit dem das alles erst möglich wurde.
In der nachfolgenden Galerie gibt es noch ein paar Impressionen der Lesung. Wer sie sich noch ganz anhören/ansehen möchte, kann dies bei Youtube.com tun. Das Video findet sich unter folgendem Link (der letzte Teil musste etwas improvisiert werden, da die Kamera leider frühzeitig ihren Geist aufgegeben hat).
Endlich sind sie da! Zwar haben es die lange ersehnten Taschenbücher von "Die Farben des Bösen" nicht mehr rechtzeitig unter den Weihnachtsbaum geschafft, dafür aber pünktlich zum Dreikönigstag. Das ist doch mal eine gelungene Neujahrsüberraschung! Aber nun mal ganz von vorne.
An einem Mittag im Oktober 2015 fand ich in meinem Briefkasten ein großes Couvert von meinem Verlag Droemer Knaur. Im ersten Augenblick habe ich nicht begriffen, was sich darin befinden könnte. Im zweiten Moment zog sich mir aber vor Aufregung der Magen zusammen. Da ich grundsätzlich lieber vom Schlimmsten ausgehe, um das Gefühl einer allfälligen Enttäuschung einzudämmen, dachte ich mir, dass sowieso nur ein Absagebrief im Couvert steckt. Sie würden mir meine Rechte am gedruckten Buch zurückgeben und das wars. Ich könnte dann mein Buch ja selbst drucken, wie ich es gewohnt war. Kein Problem. Mit diesen Gedanken öffnete ich das Couvert und zog ein Schreiben heraus - zusammen mit einem Zusatzvertrag. PtO lautete das Zauberwort in diesen Unterlagen.
Ich war so perplex, dass ich zuerst kein Wort von dem verstand, was ich las. Nach dem zweiten Mal Lesen begriff ich dann aber, dass Droemer Knaur mir tatsächlich anbot, mein Buch zu drucken - wenn auch der Vertrieb nicht auf die herkömmliche Weise stattfinden würde. Um genaueres zu diesem PtO zu erfahren, fragte ich beim Verlag nach. Dort wurde mir mitgeteilt, dass er die Bücher drucken lassen würde, aber erst, wenn eine Bestellung einging - Print to Order, also PtO, eben. Die Bücher würden somit nicht wie man es kennt, im Buchhandel aufliegen und auf ihre Käufer warten, die Käufer müssen viel mehr auf ihre Bücher warten. Ein neues Verfahren, auch für Droemer Knaur.
Ich wog das Pro und Kontra ab. Verantwortung für den Druck, den Vertrieb usw., Preise, Gewinn - es dauerte nicht lange, bis ich mich dazu entschloss, den Zusatzvertrag zu meinem Bestehenden zu unterzeichnen und Droemer Knaur zurückzusenden. Schließlich hieß es dann, am 10. Dezember 2015 erscheine das Taschenbuch "Die Farben des Bösen". Ich eilte also in den Buchhandel und orderte mir mein ganz persönliches Exemplar.
Obwohl seitens des Verlags eine Lieferfrist von 10 Tagen vorausgesagt gewesen war, lag es am 20. Dezember 2015 noch nicht im Briefkasten. Wie so manch anderer auch, der es vorbestellt hatte, wartete ich ab. Irgendwann kam dann die Meldung von der Buchhandlung, in der ich das Buch bestellt hatte, dass sich die Lieferung verzögerte.
Als nächstes kam eine Info vom Verlag: Dieses PtO-Verfahren sei neu und was noch in den Kinderschuhen steckte, hatte Kinderkrankheiten, die ausgemerzt werden mussten. Entsprechend habe es Probleme in der Druckerei gegeben, die nun aber behoben seien und die Bücher seien unterwegs. Wenn sich das Christkind beeile, reiche es noch unter den Weihnachtsbaum.
Nun, es hat nicht gereicht. Das Christkind hatte wohl keine Lust, Tonnen von Büchern zu schleppen und sich dabei auch noch zu beeilen. Kann ich ihm nicht verdenken.
Aber auch diese Geschichte hat ein Happy End: Heute sind die Taschenbücher direkt aus der Druckerei in Hamburg bei mir eingetroffen. Es kann also nicht mehr lange dauern, bis der Fachhandel die bei ihm eingegangenen Bestellungen meiner treuen Leser ausliefert.
Um die Spannung noch etwas in die Höhe zu treiben: Die Taschenbücher sehen toll aus und die Freude ist grenzenlos! :)
Als ich an einem schönen Herbsttag Ende Oktober 2015 nichtsahnend meinen Briefkasten öffnete, entdeckte ich darin ein großes Couvert mit dem Absender "Verlagsgruppe Droemer Knaur". Da ich meistens lieber vom Schlimmsten ausgehe, damit ich nicht enttäuscht, dafür unter Umständen positiv überrascht werden kann, wappnete ich mich für die Mitteilung seitens Verlag, dass sie mein Buch nicht drucken wollen und mir die Rechte am gedruckten Werk wieder zurückgeben.
Ich reiße also den Umschlag noch vor dem Briefkasten stehend auf und lese das Begleitschreiben - und ziehe meine "ich-verstehe-nur-Bahnhof"-Schnute.
Ob ich mich über den Inhalt freuen sollte oder nicht, war mir im ersten Moment nicht klar. Die beiliegenden Unterlagen, die ich in Ergänzung zu meinem bestehenden Vertrag bei Interesse hätte unterzeichnen sollen, erklärten irgendwie auch nichts, denn ich verstand die Abkürzung, die ungefähr in jedem zweiten Satz auftauchte, nicht: PtO. Auch die "Aus-Deutschung" oder eher "Aus-Englischung" half nicht weiter: Print to Order. Was zum Henker bedeutete das konkret? Wollten sie mein Buch nun drucken oder nicht?
Ich hatte mich sowieso bereits mit dem Gedanken angefreundet, den Druck selbst in die Hand nehmen zu dürfen, da wäre ein Nein auf jeden Fall okay gewesen. Wobei ein Ja natürlich die Krönung meines persönlichen Autorenmärchens bedeutet hätte.
Nun, ich fragte beim Verlag nach und erhielt von meinen zuverlässigen und lieben Betreuerinnen (das muss einfach mal wieder festgehalten sein), dahingehend Antwort, dass das Buch zwar nicht im Handel aufliegen wird, aber es wird in gedruckter Form bestellbar sein. Wenn also, vereinfacht ausgedrückt, jemand das Taschenbuch z. B. auf cede.ch oder direkt im Orell Füssli bestellt und die Bestellung dann beim Verlag eingeht, dann wird quasi auf deren Geheiß ein Exemplar produziert und versendet. Print to Order eben, also eigentlich Druck auf Bestellung. Das läuft also vom Prinzip her nicht viel anders ab, als wenn ich den Druck wie bei den letzten Büchern selbst übernehmen würde, nur viel, viel professioneller, für mich gratis und das Wichtigste: der Verlag steht auf dem Cover!
Der Entscheid war somit bald gefällt: Am 30. Oktober 2015 unterzeichnete ich den Zusatzvertrag. Resultat: Das Taschenbuch "Die Farben des Bösen" erscheint am 10. Dezember 2015 (auf Bestellung) und ist per sofort vorbestellbar! Ich könnt platzen vor stolz! Obwohl ich das Recht auf Autorenexemplare habe, werde ich mir das Vergnügen nicht nehmen lassen und mein eigenes Buch höchstpersönlich im Buchhandel bestellen. Auf den Moment, das Taschenbuch "Die Farben des Bösen" richtig echt in Händen zu halten, freue ich mich riesig!
Am Samstag, den 7. November 2015 war es soweit: "All Starts With a Cry" kam im Radio!! Schweizweit!! Im Rahmen der Sendung CH-Special strahlte das Radio SRF3 gleich zwei von Shoemanskys Songs aus. Mit dabei unser gemeinsames Werk "All Starts With a Cry". Ich habe die Sendung zwar verpasst, aber moderne Technik sei Dank gibt es zum Glück Podcasts! Für alle, die es ebenfalls verpasst haben, gibt's hier den Link zur Sendung: CH-Special_7.11.15_SRF3
... request. Genau, alles beginnt mit einer Anfrage, eine Anfrage aus der ein Song entstand mit dem Titel "All Starts With a Cry". So geschehen vor ein paar Wochen. Nach dem in "der Landbote" das Portrait über mich erschienen war, erhielt ich von einem Bekannten, der sich in der Musikwelt unter dem Namen Shoemansky bewegt, die Anfrage, ob ich eigentlich auch englische Texte schreiben würde, er sei immer wieder auf der Suche nach Songtexten. Dazu fügte er einen Song an, den er mit einer Kollegin gemacht hatte, die ebenfalls Autorin war. Eine Vorstellung von der Art Musik, die er machte, hatte ich schon, da ich mir seine Arbeiten schon früher angehört hatte.
Bisher war Englisch nicht die Sprache, in der ich mich austobte, aber irgendwie reizte mich der Gedanke, einen Songtext zu verfassen - ganz nach dem Motto "Was nicht ist, kann ja noch werden". Da ich nicht unter Druck war, überließ ich es einigen Hirnzellen im Hintergrund, eine Idee zu entwickeln, die das Zeug zu einem Song haben könnte. Um überhaupt ein Gefühl für Songtexte und deren Aufbau zu entwickeln, hörte ich mir ein paar Stücke an, die auf meinem IPhone so gespeichert sind. Es ist total interessant, wie anders sich Musik auf einmal anhört und anfühlt, wenn man sie nicht nur aus dem Blickwinkel des Zuhörers und Konsumenten betrachtet.
Meine Hirnwindungen arbeiteten aktiver an dieser Aufgabe, als erwartet, denn nach einigen Tagen überfiel mich quasi aus dem Hinterhalt eine Idee. Ein paar Worte auf Deutsch plätscherten, die ich zwar bald wieder verwarf, die aber den Grundstein zu dem legten, was nach kurzer Zeit zu einem Text wurde, mit dem ich arbeiten wollte. Ich fragte daheim nach der Meinung, übersetzte das Ganze auf Englisch und schickte es schließlich an Shoemansky, damit er es sich ansehen und seine Meinung äußern konnte.
Zugegeben, obwohl ich den Text mochte, war ich total verunsichert, ob es ihm genauso gehen würde. Die fehlende Erfahrung in diesem Business begann an mir zu nagen und stellte Fragen wie: Kann und will er damit arbeiten? Ist der Text gut genug? Passt der Aufbau? Wie geht das, dass aus dem Text dann ein Song wird? Kann man zu den Worten, die ich gekritzelt habe eine Melodie, einen Rhythmus finden? Oder mach ich mich damit zum Affen?
Zuerst erhielt ich den Auftrag, den Text zu kürzen, denn, wie bei mir üblich, war er zu lang. Bis etwa 1500 Zeichen ohne Leerschlag lautete die Vorgabe. Obwohl ich fürchtete, das würde nicht einfach, verlief das Kürzen eigentlich ziemlich gut. Mit der Zeit gewann ich eine Art Gefühl für den Text und dafür, wie er ein Song werden könnte, obwohl ich nach wie vor keine Ahnung hatte, wie die Worte zu einer Melodie finden sollten. Das wiederum war dann der Grund, weshalb ich den Feinschliff an den Worten und Zeilen schlussendlich dem Sänger überließ.
Hier eine Strophe gestrichen, dort eine kleine Mutation angebracht und schwups, ein erster Entwurf von "All starts with a cry" fand den Weg in meine Mailbox. Die Zusammenarbeit mit Shoemansky funktionierte super, alles entwickelte sich erstaunlich schnell und dieser erste Entwurf - ich war begeistert!
Ich sah das Mail mit dem Song im Anhang nach einer Veranstaltung in Zürich. Ich stand am Bahnhof und wollte in die S-Bahn einsteigen und dachte: Ich hör mir das Zuhause in Ruhe an; aber ich konnte nicht warten. Es war mir egal, dass es meiner Begleitung gegenüber unhöflich war, einfach die Kopfhörer einzustöpseln; ich musste das Lied einfach hören! Als auf die ersten Töne dann die ersten Worte folgten, habe ich mich sogar ein wenig erschrocken - im positiven Sinn, natürlich. Obwohl ich es wusste, hatte ich irgendwie dennoch nicht damit gerechnet, dass die Worte, die da gesungen wurden, von mir geschrieben waren!
Wir tauschten uns weiter aus, er tüftelte weiter herum, engagierte élan noelle, eine Sängerin mit einer unglaublichen Stimme aus Washington D.C., und dann, am vergangenen Freitag hatte ich wieder News in meinem Postfach: Der Song war fertig - und er ist großartig geworden!
Spannend, dass ich diese Worte wähle und dabei nur an die tolle Arbeit von Shoemansky denke, dabei war ich es doch, die den Text geschrieben hat. Irgendwie schön, dass ich das gerne vergesse, wenn ich mir den Song anhöre und irgendwie mega cool, werde ich immer wieder daran erinnert werde, weil da mein Name mit auf dem Cover steht ...
Songwriting. Eine weitere Erfahrung, die das Prädikat "unglaublich" mehr als verdient hat. Es hat unheimlich Spaß gemacht und ich glaube, es wird nicht der letzte Songtext gewesen sein, der meine Feder verließ ... ;)
Anhören kann man sich das (Gold)Stück über folgenden Link:
Vom 29. Oktober bis am 1. November 2015 ging die 10. Ausgabe der Buchmesse Olten über die Bühne.
Während die Buchmesse ihr Jubiläum feierte, feierte ich eine Premiere. Dank der Einladung von Urs Heinz Aerni durfte ich im Rahmen einer Rotationslesung die Buchmesse nicht nur besuchen, ich durfte sogar Teil davon sein.
Man darf sich das Ganze so vorstellen: Eine beeindruckende Anzahl Autoren wurde eingeladen, um während einer Viertelstunde auf der Bühne des Stadttheaters Olten in einem Gespräch mit Urs Heinz Aerni und einer kurzen Lesung sich und seine Texte vorzustellen.
Ich trug mich am Freitagmittag ein und kam pünktlich um 12.45 Uhr an die Reihe. Zwar war ich noch keine zehn Minuten an der Veranstaltung anwesend gewesen (ich kam direkt von der Arbeit und verschwand rund zwei Stunden später auch wieder an dieselbe), aber es stellte sich alles als so unkompliziert heraus, dass man sich sofort wohl fühlte.
Ich las den Prolog und ein halbes Kapitel aus meinem Buch "Unscheinbar", beantwortete die Fragen von Urs und ehe ich es mich versah, war mein Auftritt auch schon wieder vorbei. Ich stahl mich anschließend kurz von der Bühne, um mich zu erkundigen, ob ich meine Bücher ebenfalls auflegen resp. zum Verkauf anbieten könne - ich konnte. Dann ließ ich mich noch durch die Auftritte einiger Mit-Autoren unterhalten, plauderte mit interessanten und amüsanten Menschen über spannende Dinge. Ich lernte z. B. etwas über Gebärdensprache (www.fingershop.ch - sehr empfehlenswert!).
Als ich nach einer Stunde und einem Gläschen Weißwein an die Kasse zurückkehrte, um mich zu verabschieden, fehlte doch glatt ein Exemplar von "Unscheinbar". Da ich nicht damit gerechnet hatte, gleich einen Abnehmer für eines meiner Bücher zu finden, habe ich mich umso mehr über diesen persönlichen Erfolg gefreut. Leider fand sich die Käuferin nicht mehr, sonst hätte ich mich persönlich bei ihr bedankt. Davon beflügelt ließ ich den Veranstaltern dann auch gleich je eines meiner Titel da, bevor ich mich wieder auf den Weg zurück nach Basel ins Büro machte.
Ein aufregendes Erlebnis, das noch durch ein weiteres an diesem Tag aufgedoppelt wurde, aber davon mehr im nächsten Bericht. Auch an dieser Veranstaltung hat sich bestätigt, was ich während sämtlicher vergangener Veranstaltungen erlebt habe: Ein tolles, aufgestelltes, superfreundliches Organisationskomitee und Mitarbeiterteam sorgen für wunderbare Wohlfühlatmosphäre. Dafür möchte ich mich einmal mehr ganz herzlich bedanken!
Guete morge... - Diesen Kommentar von einem Freund zusammen mit dem nebenstehenden Bild entdeckte ich heute Morgen, als ich mich in meinen persönlichen Facebook-Account einloggte.
Wenn man sich selbst aus einer Zeitung entgegen grinst ist das schon eine große Sache. Wenn man nun auch noch über eine halbe Seite in einer Zeitung mit einer Auflage wie sie "Der Landbote" in der Region Zürich hat, erhält, ist das überwältigend! Ich muss gestehen, ich bin ein wenig überfordert - und happy! :)
Der Artikel ist meines Erachtens toll geworden und ich scheine nicht die einzige zu sein, die dieser Meinung ist. Die Resonanz ist groß und ich freu mich sehr darüber! Danke, Herr Dworschak für diesen Artikel, danke, Frau Duchene für die tollen Fotos und danke euch fleißigen Lesern da draußen für die lieben Worte und die stets tolle Unterstützung! (Gott, ich klinge, als hätte ich soeben einen Oscar gewonnen - so fühlt es sich für mich persönlich aber auch ein bisschen an ... :))
Zum Artikel geht's hier.
Inzwischen bin ich auf Platz 1 zwar wieder abgelöst worden und sitze auf der Zwei, aber dass es auch mit "Die Farben des Bösen" kurz bis ganz vorne an die Spitze des Treppchens gereicht hat, muss einfach festgehalten werden. Alleine schon, um danke zu sagen. Danke, an all die treuen Downloader, die das überhaupt erst möglich gemacht haben! Vielen, vielen, vielen Dank!!!
Es ist nun wirklich schon seeeehr lange her seit dem letzten Eintrag. Die heutige Entdeckung muss ich aber unbedingt sofort mit euch das draußen teilen, ich freu mich so darüber! "Die Farben des Bösen" hat es nämlich auf Amazon.de in der Rubrik Schweizer Krimis & Thriller zurück aufs Treppchen geschafft!!! Nun sitzt mein Titel auf Platz drei, direkt hinter dem All-Time-Klassiker "Der Richter und sein Henker" von Friedrich Dürrenmatt.
Außerdem hat mir der Verlag die neuen Verkaufszahlen gemeldet. Während der Verkaufsstart im November passend zur Jahreszeit eher unterkühlt war, hat der Sommer nicht nur für kochende Köpfe, sondern auch für einen heißen Anstieg der Verkaufszahlen gesorgt. Inzwischen ging mein Thriller um die 1'000 Mal über die virtuelle Ladentheke - eine äußerst erfreuliche Entwicklung! - Nun aber ja nicht meinen, ihr könnt mit dem Downloaden aufhören, verstanden?! :D
Übrigens: Bald gibt es auch mal wieder was in der Zeitung über mich zu lesen. So viel sei verraten: Der Landbote hat Interesse bekundet. Was dabei herauskommt, erfahrt ihr zu gegebener Zeit - natürlich wie gewohnt u.a. auf dieser Homepage.
Jetzt ist es soweit: Ungefähr die Hälfte des neuen Romans mit dem Arbeitstitel "Schneewittchen" ist im Kasten, wie man so schön sagt. Dieser Ausdruck stammt zwar aus der Filmbranche, aber die sind sicher nicht böse, wenn ich ihn mal eben kurz ausleihe.
Der Zeitpunkt erscheint mir gut, den Neugierigen mal einen kurzen Einblick in das neuste Machwerk zu gewähren. Zuviel will ich nicht über den Inhalt des Buches verraten, aber eine kurze Übersicht sei gewährt:
Elena hatte einen Autounfall, der drei Personen das Leben kostete. Seither holt sie eine mysteriöse Melodie immer wieder aus dem Schlaf und lockt sie in den nahegelegenen Wald, wo sie auf wüst zugerichtete Leichen stößt. Trifft die Polizei vor Ort ein, sind diese Leichen aber verschwunden. Zu beschäftigt damit, ihre schwindende Glaubwürdigkeit unter Beweis zu stellen, merkt Elena beinahe zu spät, dass alles Teil eines durchtriebenen Planes ist, der nur ein Ziel verfolgt: Sie zu zerstören.
Der Abend des 23. April 2015, Tag des Buches, geht als super Abend in meine persönliche Geschichte ein. Das mag ja fast sowas wie episch klingen, stimmt aber. Aber erst mal ganz von vorne:
Während des 22. Aprils liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Ich druckte Preisschilder, Flyer für mein E-Book, damit die Leute auch wussten, wo sie es bei Interesse herkriegen, ich wechselte Geld, schließlich weiß man ja nie ... Was ich wusste: Wenn ich kein Wechselgeld habe, brauch ich es bestimmt.
Abends las ich meine Texte noch einmal laut und ging dann schlafen. Nervosität im klassischen Sinn war noch keine zu spüren. Ein leichtes Nervenflattern äußerte sich nur in der Tatsache, dass ich während zweier Tage etwas leichter reizbar war, also sonst (für meine Geduld werde ich wohl nie einen Preis erhalten ;)). Dann kam der Donnerstag. Bis auf etwas Hektik im Büro war der Tag eigentlich entspannt. Der Gedanke an den Abend brachte mich schon dazu, immer mal wieder kurz durchatmen zu müssen, aber das war okay so.
Nach dem Feierabend in der Kanzlei ging ich nach Hause, machte mich frisch und warf mich in die abends zuvor bereitgelegten Klamotten. Noch kurz überlegt, ob ich mit dem Roller oder dem Tram nach Ettingen fahren sollte, entschied ich mich für das Tram. Nicht die beste Idee, wenn man die Distanzen nicht genau kennt: Der Weg zu Fuß zum Schulhaus mit einer Tasche voll mit Büchern auf den Schultern und 7cm-Absatz-Pumps an den Füssen schien mit jedem Schritt länger zu werden, anstatt kürzer. Aber ich würde ja auch in Pumps joggen gehen, wenn ich denn joggen würde, daher war diese kleine Tortur nach Ankunft in der Bibliothek schnell vergessen.
In der Bibliothek wurde ich herzlich in Empfang genommen und durfte sogleich meinen Büchertisch aufbauen. Parallel dazu ließen Frau La Vecchia und Frau Gfeller zusammen mit ihrem Team auf leisen Rollen einige Bücherregale verschwinden und bauten einen Zuschauerraum mit einer kleinen Bühne auf. Daraufhin folgte ein Probesitzen, ein Tische- und Stühlerücken und schließlich bekam ich den Auftrag, den Stuhl nicht mehr zu bewegen, damit ich nicht von der Bühne kippe.
Ich konnte die wunderschöne Bibliothek noch kurz besichtigen, da trafen auch schon die ersten Zuhörer ein. Von diesem Augenblick an führte eins zum andern. Noch kurz die letzten Details besprochen, da fand ich mich auch schon neben Frau La Vecchia, die mich ansagte, vor einem für mich beeindruckend großen Publikum wieder. Auf dem Stuhl Platz genommen konnte die Lesung schließlich beginnen. Ich las aus "Unscheinbar" und aus "Die Farben des Bösen", leitete die einzelnen Bücher und die Stellen, die ich lesen wollte, mit ein paar Worten ein, und versuchte, das Publikum bei Laune zu halten. Anhand der positiven Rückmeldungen nach der Lesung, schien mir das auch gelungen zu sein. Die Zeit verging für mich wie im Flug.
Man kann, denke ich, sagen, dass der Anlass ein voller Erfolg war. Es hat sehr viel Spaß gemacht, die Damen der Bibliothek haben sich so richtig ins Zeug gelegt. Das Buffet war unheimlich lecker, der Umgang war sehr angenehm. Ich habe mich rundum wohl und gut aufgehoben gefühlt und möchte es natürlich nicht versäumen, mich für all das zu bedanken: Danke, Frau La Vecchia, für die Einladung. Danke dem Team für den Einsatz, danke auch für die herrlichen Tulpen :). Danke dem lieben Publikum, das mich mit seinem Erscheinen und den Reaktionen während und nach der Lesung so ausgezeichnet unterstützt hat, und danke an Johann Rudolf (oder einfach Hansruedi) Thüring, Mitglied des Gemeinderats Ettingen, der mit seiner Begeisterung für meine Bücher den Grundstein legte, mit dem das alles erst möglich wurde.
In der nachfolgenden Galerie gibt es noch ein paar Impressionen der Lesung. Wer sie sich noch ganz anhören/ansehen möchte, kann dies bei Youtube.com tun. Das Video findet sich unter folgendem Link (der letzte Teil musste etwas improvisiert werden, da die Kamera leider frühzeitig ihren Geist aufgegeben hat).
Durch die ganze Aufregung mit der morgen anstehenden Lesung in Ettingen/BL habe ich ganz aus den Augen verloren, dass ich noch gebeten worden war, eine Kurzgeschichte für das Onlinemagazin Berglink.de Berlin zu schreiben. Das habe ich natürlich sehr gerne in Angriff genommen. Am 4. April 2015 wurde die Geschichte dann auch veröffentlich. Worum es geht und wie die Geschichte ausgeht, findet ihr heraus, wenn ihr die untenstehende Datei, das nebenstehende Bild anklickt oder dem Link eile-mit-weile folgt. Viel Vergnügen!
...wie man auch in der heutigen Ausgabe des BiBo kaum übersehen kann. Ich habe nämlich die Ehre, den Lesern gleich von zwei Seiten entgegen zu grinsen!
Zum einen bin ich erneut im Veranstaltungskalender gelistet - was ja irgendwie klar ist, solange die Veranstaltung bevorsteht und noch nicht vorüber ist.
Zum andern gab es einen Veranstaltungshinweis. Den findet ihr im Bild nebenan.
Zum Dritten gab's gleich auf der folgenden Seite ein Interview - über eine ganze halbe Seite hinweg! Danke dafür, Lukas!
Das Interview findet ihr in der Bildserie unten oder ihr ladet die PDF-Datei.
Es ist kurz gesagt, denn im Titel und im nebenstehenden Flyer steht schon alles:
Am Donnerstag, den 23. April 2015, genau genommen am Tag des Buches, um 20.00 Uhr, gibt es in der Bibliothek in Ettingen/BL eine spannende Lese-Veranstaltung und zwar mit *Trommelwirbel* MIR!
Ich freu mich drauf und ich freu mich natürlich auch auf euer zahlreiches Erscheinen! Also greift zu sämtlichen Terminplanern, die ihr kriegen könnt und streicht den Tag mit eurem dicksten Rotstift an!
...oder bei uns besser bekannt als scharfes S. Eigentlich ist es "nur" ein Buchstabe. Nach meinen vergangenen Erfahrungen mit diesem bauchigen Ding im Alphabetsalat ist es aber weit mehr. Ich möchte es schon fast ein Kunstwerk nennen. Denn es sorgt in seiner Form sosehr für Diskussionen wie manche Ausstellungsstücke an der Art Basel.
Über seine Notwendigkeit, ja sogar über seine eigentliche Existenz kann man Shakespeare-gleich debattieren; "Sein oder Nichtsein, das ist hier die Frage..."
Ein Buchstabe, der für Diskussionen sorgt. Ein Buchstabe, der eigentlich keiner ist, denn in dem Alphabet, das wir in der Schule lernen, das mit den 26 Buchstaben, wird das ß gänzlich ausgelassen.
Bestimmt fragt ihr euch, wie ich darauf komme, diesen alten Hut wieder auszugraben? Das liegt daran, dass ich heute zufällig über einen amüsanten Artikel im Magazin Berglink.de gestolpert bin. Einfach dem Link folgen und ihr versteht, was ich meine.
Es ist eine Ode an das verstoßene Eszett, quasi. Dieses Ding, das ist und doch nicht ist, ist ein allgegenwärtiges Thema und bereitet nicht nur mir Kopfzerbrechen. Inzwischen habe ich es sogar richtig lieb gewonnen...
Für alle, die die Erstausstrahlung der Sendung voller guter Texte, Musik und einem Interview mit mir bei "Freies Radio Wiesental" verpasst haben, gibt's in der Folge den Mitschnitt zum anhören. Aber bringt Zeit und Popcorn mit, die Sendung dauert eine Stunde und es wär ja schade, müsstet ihr mittendrin unterbrechen ;)
So, es gibt wieder etwas zu berichten! Um ein bisschen Promo für mein Buch zu machen, zauberte Urs die Adresse eines Radiosenders aus dem Hut. Es handelte sich dabei um den Sender "Freies Radio Wiesental" in Schopfheim (UKW 104.5 MHz, Kabel 89.35 Mhz, Webradio http://sender.freies-radio-wiesental.de/page,Empfang).
Urs stellte den Kontakt her, Herr Deschler, der Geschäftsführer des Senders, und ich machten den Rest.
Die Terminfindung war dank der Weihnachtstage nicht ganz einfach. Schließlich konnten wir uns aber nach ein paar E-Mails auf den 20. Januar 2015 einigen. Herr Deschler bot verschiedene Möglichkeiten an, wie man die Sendung aufnehmen könnte. Zum Beispiel hätte man telefonisch ein Interview machen können oder eine Aufzeichnung im Studio. Ich entschied mich für das Studio, denn ich war noch nie in einem Radiosender, erst recht nicht, um (m)eine Sendung aufzunehmen! Das war vielleicht aufregend! Also packte ich meinen Freund Thomas unter den Arm, oder eher er mich ins Auto, und wir fuhren um drei Uhr des 20. Januar 2015 los Richtung Deutschland - und damit ins Abenteuer.
Man müsste meinen, eine Baslerin kennt den Weg über die Grenze... Aber weit gefehlt! Obwohl ich mir sicherheitshalber die schnellste Route auf mein Handy heruntergeladen hatte, der Punkt auf der interaktiven Karte unserem Auto auch brav folgte, kamen wir noch nicht einmal bis zur Grenze. Wir schafften es tatsächlich, über der Diskussion, ob wir nun Richtung Lörrach oder Karlsruhe fahren sollten, den Weg Richtung Frankreich einzuschlagen. Wie peinlich... Auf dem Voltaplatz hieß es dann erst mal umkehren.
Einen U-Turn später starteten wir einen neuen, erfolgreicheren Versuch: Wir passierten die deutsche Grenze. Wir nahmen die Autobahn Richtung Karlsruhe und auf Höhe des Abzweigers nach Lörrach meinte ich: "Och, da wären wir ja nicht soooo falsch gewesen, wenn wir von Anfang an Richtung Lörrach gefahren wären." Hätt ich nur besser auf meine eigenen Worte geachtet ... An der Ausfahrt vorbeigerauscht sagte mir eine innere Stimme, ich solle doch mal das Handy konsultieren ... Der Punkt auf der Karte folgte uns immer noch - und war komplett weg von der eingespeisten Route ... Leicht rötlich angelaufen vor Ärger über dieses zweite Versagen meinerseits ließ ich meinen geduldigen Chauffeur umkehren.
Anlauf drei passte dann endlich. Wir erreichten unser Ziel und das auch pünktlich, denn wir hatten ja in weiser Voraussicht für einen Weg von einer halben Stunde eine Stunde eingeplant. Um 15.50 Uhr trafen wir in Schopfheim ein, fanden den Sender auf Anhieb und auch noch einen Parkplatz. Was für ein Glück! Als wir an der Tür klingelten, wurden wir auch gleich eingelassen.
Zuerst fragten wir, ob der Parkplatz gegenüber der Konditorei in Ordnung wäre und wir das Auto dort stehen lassen könnten. "Klar!", lautete die Antwort, "wenn ihr die Parkuhr gefüttert habt?" Zwei verdutzte Gesichter guckten verlegen auf ihre Schuhspitzen. Nein, hatten wir nicht. Und nein, wir dachten auch nicht daran, Euros mitzubringen! Ist ja nicht so, dass uns nicht klar gewesen wäre, dass wir nach Deutschland fahren ... Herr Deschler sprang hilfsbereit ein und spendierte den Euro. Wenn das kein guter Start war, dann weiß ich auch nicht.
Während Thomas die Parkuhr fütterte, fütterte Herr Deschler mich mit Infos darüber, wie sich das mit dem Studio so verhält. Wir hatten im Vorfeld bereits vereinbart, dass ein Teil der Sendung aus einem Interview bestehen und ich dann noch drei Blöcke à je 5-7 Minuten aus meinem Buch vorlesen soll.
Gesagt, getan. Thomas kehrte von der Fütterung der Parkuhrtiere zurück und er durfte dann auch in dem mit schwarzen Schaumstoffeierschachteln ausgekleideten Aufnahmeraum Platz nehmen. Mein Platz war vor dem Mischpult zusammen mit Herrn Deschler.
Wir setzten unsere Kopfhörer mit den Mikrofonen auf und ab diesem Augenblick war die Welt rundherum nur noch dumpfes Nichts. Ich konnte lediglich noch die Stimme von Herrn Deschler sowie meine eigene über die Kopfhörer hören, und ein leises Rauschen von einer Livesendung, die frequenzmäßig nicht ganz ausgeblendet werden konnte.
Wir nahmen erst das Interview auf, dann meine drei Leseblöcke. Alles klappte ohne nennenswerte Komplikationen und nach einer Stunde waren wir durch. Wir plauderten dann noch eine Weile und machten ein paar Fotos, wovon in der folgenden Fotogalerie schon mal ein paar aufgeschaltet sind - mehr werden folgen.
Herr Deschler gab mir dann noch die Hausaufgabe, ein paar Songs auszuwählen, mit denen die Sendung ergänzt würde. So würde schlussendlich alles in allem ein Programm von einer Stunde entstehen. Den Heimweg schafften wir dann ohne Umwege.
Ich muss sagen, das alles hat riesigen Spaß gemacht, trotz oder auch wegen der Startschwierigkeiten. Ich habe die Zeit im Sender "Freies Radio Wiesental" sehr genossen und freue mich, dass ich Herrn Deschler kennenlernen durfte, bei dem ich mich hiermit auch nochmals herzlich für seine Zeit (und den Euro) bedanken möchte. In diesem Sinne machet's guet und bis zum nägschte Mol!
P.s.: Der Euro ist derzeit auf dem Postweg unterwegs zurück zu seinem S(p)ender ;)
So, ihr Lieben da draussen, ich melde mich in die Weihnachtsferien ab. Egal, wie ihr die Tage verbringt: Geniesst die Zeit wenn immer möglich und haltet Euch nicht mit Streitereien auf. So viele geschmückte Häuser und blinkende Lichter gibt es schliesslich auch nicht alle Tage. In diesem Sinne wünsche ich Euch schöne Festtage und einen guten Rutsch! Wir lesen uns im neuen Jahr wieder. Passt auf Euch auf!
Während dem Schreiben des vorherigen Blog-Artikels über die SBB kamen mir ein paar weitere Worte in den Sinn, die mir für die Adventszeit passend erscheinen. Schliesslich werden gerade jetzt die Menschen ganz besonders angehalten, in sich zu gehen und werden auf die Nächstenliebe sensibilisiert. Nennen wir es meinen persönlichen Festtagsgruss an euch da draussen.
Bekanntermassen bin ich ja viel mit dem Zug unterwegs. Während dieser Fahrten schreibe ich nicht nur an meinen Büchern, ich gönne mir auch die Zeit, mein Umfeld etwas zu beobachten. Manchmal ist das nicht besonders schwer. Manche Menschen und Situationen sind so auffällig, dass es nicht leicht ist, daran vorbeizuhören oder zu sehen. Meist ist das im negativen Sinn der Fall. Positives hingegen übersieht Mensch gerne.
Irgendwie scheint das menschliche Wesen so gestrickt, dass es sich viel lieber ärgert und künstlich leidet. Das braucht Energie, die eigentlich besser im Erzeugen guter Gefühle angelegt wäre. Was nach Räucherstäbchenphilosophie klingt, hat bei genauerem Hinsehen durchaus etwas Wahres. Tatsächlich entdecke ich nämlich diese (menschlichen) Züge auch an mir.
Sich von der Negativspirale hinunterziehen zu lassen erscheint manchmal energiesparender als den Berg zu erklimmen, auf dessen Spitze tolle Aussichten warten. Das Problem dabei ist: Je länger wir uns runterziehen lassen, desto länger wird der Weg zurück nach Oben. Da unten bei den fiesen Gefühlstierchen, nennen wir sie Gefühlsfieschen, ist es aber nicht schön. Es ist feucht, dunkel und riecht modrig. Oben, bei den Gefühlsliebchen ist es doch viel angenehmer. Die Sonne scheint, auch wenn das Wetter schlecht ist, die Aussicht ist herrlich, auch wenn man nichts sieht. Einfach, weil sie es nicht zulassen, dass ihnen irgendetwas die positive Grundeinstellung nimmt.
Sie haben auch schlechte Tage und miese Laune, fühlen sich durch das Umfeld genervt und ertappen sich beim Gedanken, dass nichts, was sie anpacken, klappt. Dazu kommen noch Gefühlsfieschen, die die Gefühlsliebchen an ihren schlechteren Tagen auf halbem Weg abzufangen versuchen, sie auf ihre Seite holen wollen. Aber der Unterschied zwischen den Gefühlsfieschen und den Gefühlsliebchen ist: die Gefühlsliebchen geben den negativen Einflüssen nicht die geringste Chance, sich auf lange Zeit einzunisten.
Wäre das nicht irgendwie ein erstrebenswerter Zustand? Klar, einfach ist das nicht, aber jetzt, so kurz vor Jahresende, in dieser Zeit, in der man sich gute Vorsätze fürs Folgejahr nehmen darf, wie wär's, wenn jeder sich täglich vornimmt, sich nicht zu tief runterziehen zu lassen, sich ab und zu an der eigenen Nase zu nehmen, bevor man jeden andern verflucht? Das wäre doch zumindest ein guter Anfang.
In diesem Sinne wünsche ich Euch schöne Festtage und einen guten Rutsch ins neue Jahr! :)
Ausnahmsweise dreht es sich beim heutigen Blog-Artikel mal nicht um meine Bücher, sondern um ein kleines Lob an eine Firma, die mich, im Gegensatz zu manch andern, oft mit ihrer Leistung beeindruckt: Unsere Schweizerischen Bundesbahnen, besser bekannt als SBB.
Ich habe mir deshalb gedacht, ich verfasse einen Text, in dem die SBB zur Abwechslung mal lobend erwähnt wird. Gesagt. Getan.
Was ich damit anfangen sollte, wusste ich aber bis vor Kurzem noch nicht. Mein lieber Schwiegervater in spe, wohlbemerkt ein Angestellter der SBB, schlug mir dann vor, den Text an den CEO der Bundesbahnen persönlich zu senden. Das habe ich getan. Das Resultat war ein überraschender, angenehmer, persönlicher E-Mail-Verkehr mit dem Kopf einer der grössten Schweizer Firmen. Über diesen Kontakt fanden meine Zeilen den Weg zu den über 30'000 Mitarbeitern der SBB - in Form des alljährlichen Weihnachtsgrusses.
Den Respekt an die Mitarbeiter weiterleiten, nannte es Herr Meyer. Eine sehr nette Geste, die mir gefällt und es macht mich stolz, ehrt und freut mich einen Beitrag dazu geleistet zu haben.
Den besagten Text findet ihr in der nebenstehenden Bilddatei und in besserer Qualität im untenstehenden PDF zum downloaden.
Viel Spass beim Lesen - vielleicht regt es ja beim einen oder anderen die Denkmaschinerie an...
Auf Amazon.de habe ich die unten angefügte Rezension bereits entdeckt, jetzt habe ich sie auch noch von meinem Verlag Droemer Knaur per E-Mail erhalten. Ich finde sie klasse geschrieben und freue mich über Beate Senfts Worte. Es war spannend, ihre Meinung zu meinem Buch zu lesen.
Klickt doch mal die untenstehende Datei an oder geht gleich auf die Homepage http://lord-byrons-buchladen.blogspot.de/
Es lohnt sich auf jeden Fall!
Einmal mehr habe ich es auch in das Berliner Online-Magazin Berglink.de geschafft - danke Urs!
Und hier der Link zur Homepage:
Heute grinste mir beim Aufschlagen des BiBo einmal mehr mein eigenes Gesicht entgegen. Das war natürlich nur dank der stets tollen Unterstützung des Redakteurs meines Vertrauens möglich. Danke Jordi!
Die komplette Ausgabe des BiBo vom 4. Dezember 2014 kann nachfolgend als PDF heruntergeladen werden. Der Artikel über "Die Farben des Bösen" ist auf Seite 3 abgedruckt.
Seit gestern ist das E-Book erhältlich und dank den vielen fleissigen Lesern da draussen gibt es bereits heute eine erfreuliche Entwicklung zu verzeichnen.
Auf Amazon.de stieg "Die Farben des Bösen" bei den Schweizer Krimis gleich auf Platz 10 der Bestsellerliste ein und heute steht es schon auf Platz 4!
Es hat quasi über Nacht sechs Plätze gut gemacht. Ich hoffe natürlich sehr, dass das noch ein bisschen so weiter geht - und wer weiss, vielleicht schaffen wir's gemeinsam ja auf die Eins? Auf jeden Fall dank ich euch, dass ihr das ermöglicht!! :)
Endlich: "Die Farben des Bösen", mein vierter Roman, ist im Handel!
Von gestern auf heute habe ich Punkt Mitternacht auf die Uhr geguckt und mich beim Glockenschlag in meinen Amazon-Account eingeloggt, um nachzusehen, ob mein E-Book pünktlich auf das angekündigte Verkaufsdatum heruntergeladen werden kann. Siehe da: eine Minute später hatte ich es auf meinem E-Reader! Das ist einfach grossartig!
Vorhin habe ich mich dann mal ohne grosse Erwartungen an die Amazon-Bestsellerliste herangewagt. Auch hier ist am ersten Verkaufstag schon ein kleiner Erfolg zu verzeichnen. Mein Buch stieg sogleich auf Platz 10 der Bestsellerliste in der Rubrik "Krimis und Thriller aus der Schweiz" ein.
Oben, unten, links und rechts finden sich Dürrenmatts und Suters, tolle und namhafte Schweizer Autoren - und ich bin mitten unter ihnen!! Juchhuu! :)
... mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen - ich bin nur so aufgeregt!
Ihr habt das Buch noch nicht vorbestellt? Na, dann wird es aber höchste Zeit! Es ist ganz einfach; zum Beispiel hier.
Die letzte Berichterstattung ist schon eine Weile her, aber jetzt melde ich mich zurück und zwar mit super News! Roman Nummer vier mit dem Titel "Die Farben des Bösen" steht in den Startlöchern!
Am 3. November 2014 geht das E-Book endlich, endlich in den Handel. Man kann es aber auch schon vorbestellen, zum Beispiel bei Amazon.de (4.99 Euro) oder bei iBooks (CHF 6.00).
Ich schätze, das ist der richtige Moment, um zurückzublicken und ein paar Worte über die Zusammenarbeit mit dem Verlag zu verlieren. Aber das ist nicht ganz einfach... Wo soll ich bloss anfangen?
Nun, es hat Spass gemacht und war sehr lehrreich. Das Skript wurde gefühlte 50 Mal hin und her geschickt. Zuerst wurde es grob lektoriert, nach Ungereimtheiten, Längen, Spannungskillern gesucht. Dann durfte ich nochmals an die Arbeit, um die Mängel auszumerzen. Anschliessend wurde es detailliert lektoriert, mein Deutsch wurde überarbeitet, meine Sätze wurden teilweise auf den Kopf gestellt … Dann war ich wieder dran, mir diese Änderungen anzusehen. Dafür bekam ich etwa einen Monat Zeit.
Pünktlich gab ich das Skript zurück, es wurde in die Form gebracht, in der es in den Verkauf gehen sollte, wurde mir erneut geschickt und ich durfte als Erste mein eigenes Buch lesen. Eine lustige Erfahrung, das kann ich euch sagen!
Wiederum durfte ich meine Anmerkungen anbringen und retournierte das Buch erneut dem Verlag. Anhand meiner Bemerkungen wurde es dort nochmals durchgeackert und jetzt sollte es fertig sein.
Zwischendurch, ganz nebenbei, musste ich noch ein paar Formulare ausfüllen, ein Autorenfoto einreichen, mein Buch bekam ein professionelles Cover und einen neuen Titel verpasst.
Alles in allem arbeiteten wir etwa ein halbes Jahr daran. Verschiebungen der Rückgabedaten inklusive (auf meine Ferienabwesenheit wurde z. B. problemlos Rücksicht genommen). Es steckt also echt viel Arbeit in einem solchen Unterhaltungsmedium.
Klar, als ich alles noch alleine mit Hilfe meiner Schwester und einer Freundin, die die Skripte lektorierten, gemacht hab, wurde auch einiges an Zeit und Aufwand investiert. Aber welche Maschinerie bei Profis in Gang gebracht wird, und das nur schon für ein E-Book, das ist wirklich beeindruckend. Ich kann's nicht anders sagen: Die Jungs und Mädels hinter den Kulissen haben meinen vollsten Respekt und ich werde Bücher, in welcher Form auch immer, in Zukunft noch viel mehr würdigen.
Mal abgesehen von der Arbeit, die in diesen digitalen Seiten steckt, steckt auch viel Liebe und Herzblut drin. Für mich ist es ja sowieso ein Baby. Ich hab das Buch geschrieben, es ist meine Geschichte. Alleine das war schon eine mächtige Schufterei, aber das eben dieses Baby von anderen auch als solches respektiert und so behandelt wird, damit hätte ich nicht gerechnet. Ehrlich gesagt, ich hatte ja auch keine Ahnung, was mich erwarten würde, als es hiess, du arbeitest ab sofort mit einem Verlag zusammen. Ich hab mich einfach nur gefreut. Inzwischen kann ich behaupten, alles was danach kam, hat die Freude nur noch gesteigert. Alle Menschen, mit denen ich in dieser Zeit in Kontakt kam, die meine Geschichte, meine Kreation, in Händen hielten, habe ich irgendwie ins Herz geschlossen und das, obwohl ich sie nie persönlich kennengelernt habe, man stelle sich das mal vor!
Meine Meinung wurde nicht übergangen, wie man es von einem grossen Verlag erwarten könnte (oder wie ich es fast ein bisschen befürchtet hab), sondern berücksichtigt. Meine Anfragen, ob zum Thema oder nicht, wurden immer gleich beantwortet, sofern es möglich war. Der Umgang war irgendwie persönlich, freundlich, lustig, liebenswürdig, auch wenn während des Austauschs nur mit einem PC-Bildschirm kommuniziert wurde und nicht mit einem Gesicht aus Fleisch und Blut.
Obwohl diese Menschen tonnenweise Skripte auf dem Tisch haben, scheint es doch, als würden sie ab dem Moment, ab dem sie für einen Text die Verantwortung bekommen, diese Verantwortung aus einer Leidenschaft heraus auch ernst nehmen. Da fühlt man sich und seine "Schöpfung" doch gleich viel besser aufgehoben.
Die Zusammenarbeit mit dem Verlag war bisher jedenfalls eine durchwegs positive Erfahrung und wie ich gerade feststelle, während ich diese Worte so vor mich hin tippe, geht eine Ära zu Ende. Das wird mir gerade in diesem Moment bewusst und ist irgendwie traurig. Darum mach ich jetzt, was man in solchen Fällen tun sollte: Ich bedanke mich. Bei allen, die diesem Buch eine Chance geben und gegeben haben, bei allen, die sich meinem Text (und auch meinen Mails) in dieser Zeit angenommen haben, bei denen, die die Geduld aufbrachten, meine Fragen zu beantworten. Danke vor allem an Frau L. S., meine gute Fee bei Droemer Knaur, die vom Anfang bis zum Schluss auf mein "Baby" (und mich) aufgepasst hat.
Fast ein bisschen kitschig und emotional das Ganze, ich weiss. Aber das hat auch sein Gutes. Was macht man nämlich am besten, wenn die Sentimentalität Einzug hält, weil das Ende einer bedeutungsvollen Zeit gekommen ist? Genau. Man startet eine Neue. Denn was steht am Ende der Sentimentalität? Das Bedürfnis nach Mehr und damit ein Neuanfang. Was das für mich bedeutet, ist klar. Ich schau mal, was sich mit einem professionell verlegten Buch so alles anstellen lässt und ich schreibe weiter. Ich schreibe weiter an meinem fünften Roman, der mich derzeit unter dem Arbeitstitel "Schneewittchen" auf meinen Zugfahrten begleitet... Aber davon gibt es ein anderes Mal mehr... ;)
Droemer Knaur hat die Vorschauen auf die Neuerscheinungen für die Monate Oktober bis Dezember 2014 herausgegeben. Da hab ich natürlich gleich zum Monat November gescrollt und glatt die nebenstehende Ankündigung entdeckt... Einfach irre - oder wie es der Schweizer gerne sagt: Dr füdliblutt Wahnsinn!! :)
Als nächstes hab ich der Homepage von Droemer Knaur einen Besuch abgestattet. Siehe da, ich bin offiziell als Autorin gelistet! (Seite 5 bei folgendem Link: http://www.droemer-knaur.de/autoren?skip=80)
Auf der Suche im WorldWideWeb hab ich dann auch entdeckt, dass der Titel tatsächlich bei den Buchhändlern, wie z. B. Amazon.de, vorbestellbar ist.
Wie das Ganze aussieht, kann der folgenden Bildstrecke entnommen werden. Leute, ich bin ja so was von aufgeregt! :))
Wer kennt sie nicht, die guten Geschichten, die mit den drei magischen Worten beginnen: Es war einmal...
So soll heute auch meine kleine Geschichte anfangen.
Es war einmal eine Walliserin, die wohnte in Lausanne. Sie lernte eine Jungautorin kennen, deren Bücher sie sich zulegte und mit Begeisterung las. Vor allem weckte das Buch, das in Grächen spielt, ihr Interesse, liegt das Dorf Grächen doch in den Bergen ihrer Heimat. Eines Tages kam der lieben Walliserin die Idee, sie könnte die Jungautorin doch ein wenig in ihrem Schaffen unterstützen. Also liess sie ihre Kontakte spielen. So kam es, dass die Jungautorin eines Tages eine E-Mail von einem Journalisten der Zeitung "Walliser Bote" im Posteingang fand. Darin verpackt war eine Anfrage für ein Interview. Natürlich sagte die Jungautorin erfreut zu. Kurze Zeit und einige Mails später stand ein kompletter Zeitungsartikel der an einem verregneten Samstag auf 1815.ch veröffentlicht wurde. Die Jungautorin war und ist begeistert und dankt der lieben Walliserin dafür, dass sie das aufgegleist hat! Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lesen sie noch heute - ENDE.
Der Link zum Artikel: http://www.1815.ch/wallis/aktuell/die-idee-entwickelte-ich-auf-einem-graechner-skilift-147942.html
Oder hier:
Eine ganze Weile hab ich schon nichts mehr von mir lesen lassen - das gilt es heute zu ändern. In meiner kleinen Schreibwelt gibt es nämlich ein paar Neuigkeiten.
Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich den vierten Roman dem Verlag Droemer Knaur unter dem Titel "Zerrissen" eingereicht habe. Wie mir kürzlich seitens des dortigen Lektorats mitgeteilt wurde, ist dieser Titel aber schon vergeben. Also musste ein neuer her. Bevor ich überhaupt dazu kam, mir Gedanken darüber zu machen, schneite es von meiner Lektorin auch schon einen Vorschlag herein. Ich werd' den Titel an dieser Stelle noch nicht nennen, aber so viel sei gesagt: Er passt wie der Deckel auf den Topf. Weitere Überlegungen anzustellen, wäre Stumpfsinn gewesen, also war der neue Titel innert einer knappen halben Stunde gefunden.
Allerdings ist nicht alles ganz so schnell machbar. Anfang Juli kam das Skript aus dem ersten Lektorat zurück und ich bin nun dabei, es zu überarbeiten. Viele Änderungen gab es (noch) nicht, aber meine Lektorin hat die eine oder andere Ungereimtheit aufgedeckt, über die ich mir den Kopf zerbrechen darf. Die Frage aller Fragen: Wie kann ich die Stolpersteine plausibel aus dem Weg räumen, ohne die halbe Geschichte neu erfinden zu müssen? Gut, das ist vielleicht etwas überdramatisiert, aber dennoch, es gibt da das eine oder andere aus den Fingern zu saugen, das mir ein bisschen Kopfschmerzen bereitet...
Nächster Abgabetermin ist der 29. Juli 2014, also in rund zwei Wochen. Das wird eng - aber machbar.
Das war mal das erste Update. Es gibt noch mehr zu berichten, aber das verpacke ich in einem nächsten Artikel, der auch gleich folgen wird...
Beim letzten Blog habe ich euch ja mit reichlich Material eingedeckt, womit die lange Durststrecke bis heute hoffentlich überbrückt werden konnte...
Diesmal gibt es weniger zu berichten, aber ich muss es einfach los werden: Am vergangenen Freitag, während viele von euch wahrscheinlich einen Brückentag ein- und Bikini- und Badehose angezogen habt, hütete ich den Bürostuhl und hielt meine PC-Tastatur von der allgemeinen Urlaubsstimmung ab. Das Ergebnis dieser erquickenden Zusammenarbeit von Mensch und Maschine ist die Vervollständigung des Manuskripts "Zerrissen". Es ist nun quasi fertig zusammengesetzt und was das Beste ist: Es ist eingereicht! Ich schickte mein jüngstes Werk nach rund einem Jahr Entstehungsarbeit auf Reisen und übergab es der Obhut der Lektorinnen und Lektoren des Deutschen Grossverlags Droemer Knaur.
Nun bin ich gespannt auf das professionell überarbeitete Skript. Das darf ich auf Ende Juni/Anfang Juli zurück erwarten - Was da wohl auf mich zukommt...?
Damit ich mich in der Zwischenzeit nicht langweile, dachte ich daran, das nächste Buch zu beginnen. Ich hätte da auch schon ein paar Ideen für einen neuen Krimi/Thriller, aber ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob ich nicht doch mal ein paar sanftere Töne anschlagen soll... Was meint ihr?
...mein vierter Roman mit dem Arbeitstitel "Zerrissen" ist bei einem Verlag untergekommen! Vor Freude könnt' ich Bäume ausreissen! Erscheinungstermin des E-Books ist November 2014.
Während ich in diesem Moment im Zug irgendwo zwischen Basel und Winterthur sitze, die Strecke, während der ich die nötige Zeit hatte, den Roman stückchenweise entstehen zu lassen, und an den Augenblick zurückdenke, in dem ich die Zusage las, stellen sich mir vor Aufregung gleich wieder die Nackenhaare auf. Ich grins mir hier einen ab und die Menschen, die um mich herumsitzen, überlegen sich wohl, was sich nebst Kaffee noch so alles in meinem abgewetzten, roten Mug befindet.
Aber beginnen wir am Anfang: Den Arbeitstag hinter mir lassend, die anstehenden Ferien zum greifen nah, steuerte ich die Unterführung des Bahnhofs Basel an. Ich galoppierte die Treppe hinunter und als ich die unterirdischen Gänge erreichte, die Schiebetür sich öffnete, wurde ich von Sunrise Avenue empfangen, die mich mit dem Song Lifesaver berieselten. Das war der Moment, in dem ich dachte: „So, jetzt kunnt's guet.“
Unspektakulär ging die Fahrt nach Zürich, dort schlenderte ich wie üblich runter auf Gleis 42/43 und während ich wartete, bis die S11 in den S-Bahnhof rumpelte, rief ich meine Mails ab. Ich stand unter dem Treppenaufgang, als ich den Absender dieser einen Mail las, die meinen Magen zucken liess. Wie es eben so ist, dachte ich zuerst an eine Absage. Ob ich wollte oder nicht, hinter diesem Gedanken glomm aber das übliche, fiese Fünkchen Hoffnung auf, welches meist ungleich seiner Grösse wesentlich lauter zischt, wenn es wieder erstickt wird.
Ich öffnete das Mail und nach dem ersten Satz, war ich einem Purzelbaum mitten am Zürcher Hauptbahnhof während der Rushhour nahe. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wie man die Mundwinkel von den Ohren wegbekommt - Das Lächeln klebte fest. Ich weiss auch nicht, wann ich das letzte Mal etwas so konzentriert gelesen habe. Einfach, um sicher zu gehen, dass ich wirklich das las, was da auch stand und mir nicht irgendetwas einbildete.
Ich hörte nicht, wie die S-Bahn einfuhr. Sah den ziemlich unübersehbaren Zug nicht vor meiner Nase stehen. Und hätte ihn auch um ein Haar verpasst. Auf den letzten Drücker hüpfte ich noch rein. An Sitzen war aber nicht zu denken. Ich blieb in einem halb leeren Zug bei den Türen stehen und machte das Sicherheitspersonal prompt auf mich aufmerksam. Man(n) wollte meinen Fahrausweis sehen. Stichkontrolle. Dennoch strahlte ich ihn an, wie ein Pferd mit Vaselin auf den Zähnen.
Der Weg nach Winterthur zog sich auf einmal in die Länge, wie noch selten. Schliesslich kam ich aber an und durfte die freudige Nachricht endlich teilen - bevor ich daran erstickte.
Obwohl ich die News natürlich an den Menschen brachte, wo es nur ging, offiziell bekannt machen, wollte ich die Nachricht noch nicht. Erst, wenn der Vertrag unterzeichnet und damit alles unter Dach und Fach war.
Und genau das ist das, worüber dieser lange Eintrag in mein Onlinetagebuch Zeugnis ablegt: Buch vier ist im Kasten oder eher auf der Festplatte. Der Vertrag mit keinem Geringeren als Droemer Knaur ist unterzeichnet und seit heute Morgen auf dem Weg zurück in die Deutsche Bierhauptstadt. Herrlich...
Nur: Meine treuen Leser werden sich jetzt ein wenig umgewöhnen müssen. Denn im Gegensatz zu früher gibt es nun, da das vierte Buch beendet ist, sicher zwei auffällige Abweichungen vom üblichen Ablauf:
Dafür schon mal Sorry. Aber das Sagen hab nun einmal nicht mehr ich, sondern ER. Ich bin ja mal gespannt, was da noch so alles auf mich zukommt, ob überhaupt was kommt und wie alles weitergeht, wenn‘s weitergeht. Ich fänd's toll, wenn das bis heute Erreichte ein weiteres, wenn auch sehr grosses, Etappenziel auf dem Weg zu viel mehr wäre... Auf jeden Fall halt ich euch auf dem Laufenden. Bis dahin gibt es hier noch eine Bildstrecke von der Unterzeichnung meines ersten Autorenvertrages bis zum Absenden. Quasi eine Fotostory zum Mitfreuen. (Gaaanz am Ende des Eintrags...) :)
Aber hohlen wir vor der Bildstrecke doch noch ein bisschen weiter aus. und reisen in die Vergangenheit zurück.
Dieser Blog entstand, um meine Erfahrungen auf der Suche nach einem Verlag festzuhalten. Bald erweiterte sich das Themenfeld auf allerlei Erlebnisse aus meiner kleinen Nebenbeschäftigung. Die ganze Geschichte begann, welch Wunder, mit der Beendigung meines ersten Buchs „wenn nichts mehr ist, wie es war“. Ich suchte eine Möglichkeit, dieses Buch zu drucken, erst nur als Weihnachtsgeschenk für Familie und Freunde. Die Printvariante sollte aussehen, wie ein konkurrenzfähiges Taschenbuch. Internet sei Dank, fand ich die passende Lösung schliesslich bei epubli.de.
Natürlich existierte auch die Idee, mal auszuprobieren, was man neben Weihnachtsgeschenken mit einem fertigen Buch sonst noch so anstellen kann. Ich fragte mich, wie weit ich als unbekannter Schreibneuling mit null Ahnung auf dem Markt kommen könnte und ob ich überhaupt Chancen habe. Aber wo anfangen? Wie die Bücher unter die Leute bringen? Klar, mit einem Verlag. Einen richtig echten Verlagsnamen auf meinem Buchumschlag zu haben, das käme einer Auszeichnung gleich. Nur, wie kontaktiert man einen Verlag? Wo findet man Adressen? Welcher ist der Richtige? Was schickt man denen? Gottlob wusste das Internet auch hier Rat.
Ich las von Exposes und Leseproben, sah, dass die meisten Verlage ihre Wünsche und Richtlinien zur Manuskripteinreichung auf den jeweiligen Homepages publizierten, lernte, dass Selfpublisher und das Books on Demand-System belächelt wurden, bekam zu verstehen, das ein Buch verflixt schwer an einen Verlag zu bringen war und eines, dass man im Selbstverlag vertrieb noch weniger Chancen auf einen Vertrag hatte. Es war entmutigend. Dennoch, ich wollte es versuchen. Ich stellte eine Dokumentation zusammen, von der ich dachte, die könnte den Anforderungen entsprechen – und scheiterte. Absage an Absage erreichte meinen Briefkasten. Vom Prinzip her lief das Ganze eigentlich wie bei Bewerbungen für einen Job. Also musste ein Plan B her. Das verpönte Selfpublishing. Allerdings ohne ISBN-Nummer, die eindeutige Identifikationsnummer eines Buches, ähnlich einem Fingerabdruck beim Menschen. Warum? Das Buch war ohne ISBN irgendwie nicht so richtig veröffentlicht, dummerweise auch nicht richtig auffind- oder bestellbar. Aber ich hing an meiner Verlagsidee und wollte mich noch nicht ganz davon verabschieden, also konnte ich mich nicht voll und ganz zum Selfpublishing bekennen.
Ich experimentierte ein bisschen, wusste aber nicht recht, wie man so etwas wie die Vermarktung eines Buches anpacken sollte. Da kamen mir meine älteste Schwester und ein Artikel beim BiBo genau richtig. Meine Schwester erstellte damals mit ihrer Klasse Homepages und dafür arbeitete sie mit Jimdo, einer Plattform, mit deren Hilfe man Gratis-Homepages simpel erstellen kann. Einfach perfekt. Meine Homepage entstand quasi von selbst. Zeitgleich schrieb Chefredaktor Georges Küng im Leitartikel des BiBo, dass die Zeitung ohne den Einsatz und die Geschichten der Leser eigentlich nicht existieren würde. Das nahm ich zum Anlass, mich beim BiBo zu melden und Herrn Küng auf mich und meinen Roman aufmerksam zu machen. Tatsächlich erschienen einige Artikel, was in der Folge auch Reaktionen der Leser hervorrief. Irgendwann hatte ich dann auch das Vergnügen, Herrn Küng persönlich die Hand zu schütteln. Auch meine Schwester setzte sich ein, liess ihre Lehrerkontakte spielen und so lagen bald die ersten Bücher in der Birsig Buchhandlung in Binningen zum Verkauf auf.
Die ersten Schritte, waren also getan, ich schrieb fleissig weiter. Aber ein Verlag war noch immer nicht in Sicht.
Auf einer Reise entdeckte ich dann an einem Kiosk ein Banner, das für E-Books warb. Ich forschte nach und bald eröffnete sich mir eine neue Welt. Mit Amazon Kindle fand ich eine neue, einfache, günstige Möglichkeit meine Bücher schnell einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. Die Grenzen, die das gedruckte Buch im Selbstverlag (ohne ISBN-Nummer) mit sich brachten, waren gesprengt.
Mit Amazon hatte ich einen Monsterkonzern im Rücken, der mit den Werbemassnahmen für sein neues Medium E-Book dafür sorgte, dass sich diese Art des Lesens beim Publikum rasend schnell einer immer grösseren Beliebtheit erfreute. Zu meinem Vorteil. Ich musste meine Bücher eigentlich nur hochladen und warten. Kleinere Handlungen waren erforderlich, wie z. B. Werbeaktionen, die wiederum von Amazon zur Verfügung gestellt wurden, aber ansonsten wurde die Sache zum Selbstläufer.
Gestaunt habe ich vor allem, als ich einen Newsletter von Amazon bekam, in dem anhand anderer Bücher, die ich gekauft hatte, auf einmal mein eigenes empfohlen wurde. „Danke, aber das kenn ich quasi in- und auswendig“, war etwa mein erster Gedanke nachdem die freudige Überraschung einigermassen verdaut war.
Dann kam neobooks.de. Sie reagierten ebenfalls auf den E-Book-Trend und stellten eine Plattform für Selfpublisher zur Verfügung, die ich nutzte. Hinter neobooks.de steht Droemer Knaur, ein innovativer Verlag. Innovativ deswegen, weil er den Trend zum E-Book und die damit verbundene Möglichkeit für Autoren, sich selbst zu vermarkten, nicht belächelte wie andere, sondern schon bald für sich selbst nutzte.
Ausserdem besuchte ich noch ein Seminar (danke Corinne für den Hinweis), das uns hätte beibringen sollen, wie man sein Geschriebenes an den Verlag brachte. Eine lustige Erfahrung, die Zusage eines Verlags blieb dennoch aus, aber ich lernte dazu. Vor allem lernte ich die Seminarleiter kennen. Einer davon war Urs Heinz Aerni. Wie wertvoll dieser Kontakt noch werden würde, zeigte sich aber erst, nachdem ich mich ein knappes Jahr später fragte, wie ich die Schreiberei weiter vorantreiben soll. Aber ich greife vor - wenn auch nicht weit.
Während der ganzen Zeit schrieb ich weiter an meinen Romanen. Ich schrieb mein drittes Werk "Unscheinbar" fertig und stellte es auf neobooks.com online. Und dann passierte es: Die Downloadzahlen übertrafen meine sämtlichen Vorstellungen und Erwartungen bei Weitem. Das Buch stieg letzten Sommer sogar in die Amazon Kindle-Bestsellerlisten ein und mischte ganz, ganz weit vorne mit. Das war der Zeitpunkt, sich zu überlegen, wie es weitergehen soll. Mit diesem Erfolg musste man doch etwas anfangen können!? Konnte man.
Ich überlegte hin und her und beschloss schliesslich, diesen Urs Heinz Aerni, der unter anderem als Literaturagent tätig war, zu kontaktieren. Wir trafen uns vor meinen Sommerferien und besprachen die Möglichkeiten. Schliesslich bekam ich eine Offerte und Bedenkzeit. Auch er machte sich Gedanken darüber, ob die Zusammenarbeit sinnvoll wäre. Wir kamen beide zum selben Schluss: Ein Versuch war’s Wert.
Wieder eröffneten sich neue Möglichkeiten und ich konnte ein bisschen Literaturluft schnuppern. Veranstaltungen folgten und Artikel in Medien, die jenseits der Kantonsgrenzen lagen. Ausserdem übernahm mein Agent den Kontakt mit den Verlagen. Und hier sind wir nun. Ein gutes halbes Jahr nachdem Urs und ich das erste Mal zusammengesessen haben.
Das Fazit: Die Zusammenarbeit hat sich gelohnt. Definitiv. Denn der Zweck, weshalb dieser Blog ursprünglich erstellt wurde, ist erfüllt. Am 27. Februar 2014 erhielt ich ein E-Mail von keinem geringeren als dem Verlagshaus Droemer Knaur. In diesem E-Mail bekundeten sie ihr Interesse an meinem Titel "Zerrissen". Der pure Wahnsinn...
Vor einiger Zeit kündigte ich eine Neuigkeit an… Um die geht es hier aber nicht. Noch nicht. Bald gibt es an dieser Stelle aber mehr, versprochen!
Jetzt geht es erstmal darum, mein "Tagebuch" zu erweitern. Es gibt da so ein Magazin. Es heisst „Schweizer Monat“ und ist ein tolles Monatsmagazin, das mit Qualität rüber bringt, was die Welt bewegt. Mit der Oberflächlichkeit der allabendlichen Pendlernews hat der „Schweizer Monat“ nichts gemein.
Gestern Abend schleppte mich mein Agent Urs Heinz Aerni zu einer Veranstaltung eben dieses Magazins. Gut, was heisst "schleppte", er schlug mich nicht mit einer Keule nieder und packte mich auch nicht am Fuss, um mich anschliessend quer durch Zürich dorthin zu schleifen. Er schlug lediglich vor, dort teilzunehmen und ich sagte zu. Ziemlich simpel.
Nach meiner Zusage informierte ich mich dann auch, worum es bei dieser Veranstaltung eigentlich ging. Die Homepage des "Schweizer Monat" sei Dank, wusste ich bald, dass das Team im Rahmen einer Art "Tag der offenen Tür" ihren Einzug in die neuen Räumlichkeiten feierte. Eine Talk-Runde mit interessanten Leuten (so z. B. dem Chefredaktor) inklusive. Klang spannend.
Das Magazin selbst kannte ich ja, aber die Leute dahinter nicht. So informierte ich mich auch ein wenig über diese Menschen, mit ernüchterndem Resultat: Die Lebensläufe, die auf der Homepage aufgeschaltet sind, waren für ein komplexes, aber dennoch eher einfaches Gehirn wie meines schlicht einschüchternd. Es dauerte keine fünf Sätze, da fragte ich mich auch schon, was ich dort zu suchen hatte und worüber ich mit diesen Menschen sprechen sollte? Ich bin nicht die, die sich tiefsinnig über das Sein und nicht Sein ereifern kann. Ich ging weder zur Uni (die braucht man für die Berufsmatur nicht) noch habe ich es jemals fertig gebracht, mich mit Begeisterung in einen Roman von Hermann Hesse zu stürzen. Klar, ich oute mich hier gerade ziemlich, aber so ist es nun mal. Ich habe mir Hesses „Steppenwolf“ zu Gemüte geführt und Dürrenmatts "Der Besuch der alten Dame". Auf jeden Fall sensationelle Lektüre, wenn man‘s mag... Nur stehen in meinem Bücherregal eben eher oberflächlichere, blutrünstigere Texte. Diese grossen Unsterblichen mit ihren tiefschürfenden Weisheiten, ihrer Prosa und Lyrik... Waren die meisten am Ende trotz all ihrer Kreativität und Klugheit nicht eigentlich doch nur verkannte Trunkenbolde, die sich selbst und dem Streben nach Ruhm, Reichtum und/oder Anerkennung zum Opfer fielen? Verliessen sie letzten Endes nicht alle diese Welt, wie sie sie betraten: Als arme Schlucker?
Solche oder ähnliche Gedanken kamen mir, als ich mir ein Bild davon machen wollte, mit wem ich es am Abend zu tun bekommen werde. Eigentlich gibt es für diesen kleinen Ausflug in die Welt der toten Dichter eine kurze Zusammenfassung: Ich war verunsichert. Passte ich da rein? Schaffte ich es, mich einen Abend lang mit diesen Menschen zu unterhalten? Machte ich mich total zum Affen? Die einzige Frage, die mir nicht kam, war: Gehe ich hin oder sag ich ab? Es war klar, dass ich nicht absagen würde. Also gingen wir hin.
Urs traf mich am Bahnhof in Zürich, wir besprachen noch einige andere Dinge und machten uns schliesslich auf den Weg in die heiligen Hallen des Schweizer Monats. Wir kamen zu früh, dennoch standen schon einige Leute draussen. Ein Zurück hatte es ja sowieso nie gegeben, jetzt aber erst recht nicht mehr. Wie nicht anders zu erwarten, kannte man Urs. Schon lange im Geschäft, schon lange mitten unter ihnen und vor allem: Einer der zahlreichen (im positiven Sinn) Autoren dieses Magazins.
Im Nu war ich mitten drin. Hände wurden geschüttelt, Namen und Visitenkarten ausgetauscht, man machte sich bekannt. Es gab Wein und Käse, die Stimmung war gut. Entgegen dem, was sich meine Hirnwindungen im Vorfeld zusammengesponnen hatte, waren die Versammelten umgänglich und freundlich.
Ehe ich’s mich versah, erklang dann auch schon der Startschuss zu einem witzigen, unterhaltsamen und interessanten Talk. Man erfuhr einiges über die Anfänge des Magazins, dessen „Neuentstehung“, die Weiterentwicklung in der Gestaltung, bei der Vermarktung und im Marketing. Über Zukunftspläne wurde gesprochen, über Visionen und konkrete Pläne. Man konnte den Stolz über das Erreichte, die Liebe zur Aufgabe und den Tatendrang deutlich spüren. Klingt alles irgendwie trocken? War es aber keineswegs. Werden diese Facts von sympathischen Menschen mit einer gewissen Leidenschaft und einem gesunden Mass an Humor präsentiert, wird aus einem Sandkuchen schnell eine leckere Schokotorte. Ich weiss nicht einmal mehr, wie lange dieser Talk gedauert hat, was ja an sich schon ein gutes Zeichen ist.
Anschliessend wurde man erneut eingeladen sich am Buffet zu bedienen, sich mit den Machern des „Schweizer Monat“ zu unterhalten, sich persönlich kennenzulernen. So verlief der restliche Abend dann so angenehm, wie er begonnen hatte. Es wurde viel geplaudert (mein Gesprächspartner kam in den nächsten Stunden zwar nur wenig zu Wort, aber davongelatscht ist er auch nicht, daher…), man stellte sich weiter vor.
Ich wurde den Leuten z. B. als Krimiautorin vorgestellt, was ich ja auch bin, aber das so zu hören, war doch noch ungewohnt. Ungewohnt, wie die Reaktion der Menschen auf diese Offenbarung: Positiv überrascht, angetan, anerkennend. Diese Menschen, von denen ich geglaubt habe, mit meinen Bierweisheiten nicht mithalten zu können, hatten für meine Nebenbeschäftigung sogar den Ausruf „Wow!“ übrig.
Auf der Heimfahrt verglich ich dann meine Einbildung darüber, was ich antreffen würde, mit dem, was mir wirklich begegnete. Ich musste den Kopf über mich selbst schütteln. Liebe Anja, was hattest du eigentlich gedacht, wohin du gehst? Wen hattest du erwartet? Intellektuelle Monster? Es waren Menschen! Himmel, Anja, Menschen!Aber woher kamen dann diese absurden Ideen, nachdem ich mir die Lebensläufe angesehen hatte? Irgendwie verknüpfte ich dieses Gelesene wohl mit tendenziell negativen Bildern und Informationen, die ich in meinem Gehirn über die Jahre hinweg abgespeichert hatte. Daraus bildete ich etwas, das mit einem allgegenwärtigen Wort sehr gut zu beschreiben ist: Vorurteile.
Irgendwie erstaunlich, welche Vorurteile man sich im Laufe des Lebens so aneignet ohne es richtig mitzubekommen. Und wodurch wurde dieser kleine Vorurteilsparasit genährt? Durch Ungewissheit gepaart mit Unsicherheit der Marke Eigenbau. Es ist nur ein kleines Beispiel, aber wenn ich so darüber nachdenke, kann es auch gut auf die Welt da draussen angewendet werden. Sie ist stetig im Wandel, die Ungewissheit ist unser ewiger Begleiter, die Unsicherheit unser treuer Anhänger. Ein hinterhältiger Mix. Wie soll man damit umgehen? Meine Reaktion auf die Skepsis in meiner eigenen, kleinen Welt war: Versuch’s, zieh‘s durch, mach was draus. Es kann nicht mehr als schief gehen. Ob diese Motivationsworte ein Allerweltsheilmittel sind – ich wage es zu bezweifeln… Bei mir persönlich kam jedenfalls die gewünschte, positive Wende. Ich durfte einen amüsanten Abend, mit interessanten Kontakten und spannenden Eindrücken in die Welt hinter dem Magazin „Schweizer Monat“ geniessen. Eigentlich war das im Nachhinein ja auch nicht anders zu erwarten gewesen, vor allem, wenn man den Slogan des Magazins betrachtet: Leider anspruchsvoll.
Seit über einem Monat habe ich nun schon nichts mehr gebloggt. Warum? Weil es eben nicht wirklich etwas zu bloggen gab. Grosse Neuigkeiten genossen den Winterschlaf. Inzwischen bahnt sich zwar etwas an, nur will ich da noch nix verraten, bis ich nicht selbst noch einige offene Fragen beantwortet bekomme.
Deshalb widme ich den heutigen Blog einer Frau, die nicht nur eine Autoren-Kollegin, sondern inzwischen auch eine Freundin geworden ist. Das interessante daran: Wir kennen uns eigentlich kaum. Gesehen haben wir uns auch nur selten, aber wir haben etwas gemeinsam und diese Gemeinsamkeit scheint irgendwie zu verschweissen. Ist ja klar, worum's geht: Das Schreiben.
Wir gehen die Dinge ziemlich unterschiedlich an. Während sie in ihrem Schaffen in der Welt umherreist (z. B. ist Wien eine gern besuchte Destination), mitunter als Kolumnistin tätig ist, in der Zeitung "Der Landbote" dank ihrem Buch "Kugelbombem und Kaffee" sogar als zweite Carrie Bradshaw gefeiert wurde, ihr Buch inzwischen, glaube ich, an den Mann, also Verlag, gebracht hat, Schreibkurse gibt, und, und, und - wühle ich mich, abgesehen natürlich von meiner Lesung und meinem Talk (zwei wunderbare Erfahrungen), hauptsächlich durchs WorldWideWeb und starre meinen Computerbildschirm an. Kaum zu glauben, dass wir uns eigentlich in ein- und denselben Welten bewegen, die doch unterschiedlicher nicht sein könnten. Manchmal komme ich mir im Vergleich zu ihrem Aktionismus vor, wie das Tastaturnesthäkchen. Kurzum: Ich bin das E-Book, sie ist Taschenbuch.
Genug auf die Folter gespannt? Ihr wollt die Identität dieser Schriftstellerin? Könnt ihr gerne haben. Die Rede ist von Edith Truninger. Aber seht selbst, was so alles in ihr steckt: http://edithtruninger.ch/
Da die Basler Fasnacht nun auch schon wieder an die Tür klopft, an dieser Stelle noch ein Hinweis auf ein weiteres Buch: "Ben an der Basler Fasnacht". Ein Bilderbuch von Melanie (Text) und Urs Farronato (Illustration). Mehr darüber findet ihr unter http://www.ben-fasnacht.ch/
Mittlerweile sind seit dem Krimitalk "Tatort Steinhausen" zwar schon einige Monate, ein Weihnachtsfest und ein Jahreswechsel ins Land gezogen, aber das tolle an Erlebnissen ist, egal wie lange das Ereignis zurückliegt, um sich daran zurückzuerinnern, ist es niemals zu spät. Und um in diese Erinnerung so richtig einzutauchen gibt es hier den Bericht des Krimi & Thriller Clubs Steinhausen, der mitunter massgebend an diesem gelungenen Abend beteiligt war.
http://www.krimiclub.ch/index.php/spurensuche/123-tatort-steinhausen-wie-ein-krimi-entsteht
Wir schreiben den 16. Dezember 2013. Okay, nicht ganz ... Zugegeben, es ist fast eine Woche danach - eine Woche nach meiner ersten eigenen Lesung.
Dass es eben erst gewesen sein soll, ist seltsam. Heute, an einem normalen Tag im Büro, fühlt sich der Event unrealistisch und irgendwie weit, weit weg an. Eine ganz andere Welt. Wie in einem Roman eben. Aber beginnen wir doch mal am Anfang.
Das Wetter an diesem dritten Advent zeigte sich von seiner kalten, unfreundlichen Seite. Ein Tag, den man am liebsten in den warmen Daunen des Bettes verschlafen hätte. Aber der Wecker klingelte und das auch noch unchristlich früh, für einen Sonntag. Aber Kneifen galt nicht. Also verließen wir das warme Nest und brachen mit schwerem Gepäck (deshalb lobe ich mir E-Books, die sind komischerweise viiiiel leichter als normale Paperbacks) zum Bahnhof Winterthur auf. Dort wurden wir im wahrsten Sinne des Wortes aufs Glatteis geführt. Der Weg glich einer Kunsteisbahn und meine profillosen Pumps waren nicht unbedingt das ideale Schuhwerk. Dennoch schlitterten wir unfallfrei ans Ziel, wo bereits der zweite (den ersten hatte ich ja schon an der Hand) Gast der Lesung auf uns wartete.
Die S16 bestiegen fuhren wir Richtung Hardbrücke, wo wir den Weg zum Ziel unter die Füsse nahmen. Zwar hätte es ein Tram gehabt, aber ein bisschen Bewegung kam mir ganz entgegen, so war ich wenigstens abgelenkt. Wir trafen gegen halb zehn morgens im 25hours Hotel in Zürich West ein. Gleich vor der Tür begrüßte mich schon mein eigener Name. Ein lustiges Gefühl. Ich trat an die Rezeption, wo mein Name erneut auf einem Schild prangte.
Kaum von den ersten Eindrücken erholt, kam dann auch gleich Urs einer Diva gleich die Treppe heruntergeschritten. Als erstes machte sich dann aber neben einer gewissen Aufregung meinerseits Ratlosigkeit breit. Wie ging es nun weiter? Gäste waren zwar da, aber das waren Hotelgäste, die ahnungslos frühstückten. Wir standen anfangs ein wenig ratlos herum und machten uns ein Bild von der Lokalität. Ein Barhocker und ein Tischchen standen in einer Ecke. Der Raum war nicht wirklich ein Raum, sondern er fügte sich sehr gekonnt in Bistrooptik mit L-förmiger Theke in den Rezeptions-/Aufenthaltsbereich ein. Eine Treppe in die oberen Geschosse trennten die beiden Räume, also Rezeption und Frühstücksbereich, optisch und auch gefühlsmäßig voneinander. Raffiniert, muss man schon sagen.
Wir begaben uns also in Richtung Frühstücks-/Brunchbereich. Er wand sich entlang der Bar. Vorne, am unteren Teil des L's, war der Raum breit genug für drei 8er-Tische, eine kleine mobile Theke und ein Mischpult. Drei Tische waren auf meinen Namen reserviert. Insgesamt 20 Plätze - die ich nicht füllen konnte. Wir beschränkten die Tische somit bald auf einen Achtertisch. Nach hinten wurde der Raum schmal und zwischen einigen 4er-Tischen und der Theke war Platz, sich für das auf der Bar angerichtete Buffet anzustellen. Was wir (der Basler Teil meiner Familie inkl. einer Freundin, die gegen zehn eintrafen) schließlich auch taten, nachdem der Initiator der ganzen Geschichte mit seiner Freundin zum Brunch erschien.
Noch einmal kurz den Ablauf abgesprochen, beschlossen wir, um elf loszulegen, der Zeitpunkt, in dem eher Brunchgäste, als Hotelgäste anwesend waren. Ausserdem entschieden wir, dass ich nicht drei einzelne Blöcke lese, sondern die Lesung an einem Stück halte. Ich stellte mich gedanklich bereits darauf ein, dass es eine ziemlich unruhige Sache werden würde, weil die wenigsten Anwesenden bewusst mit meiner Showeinlage rechneten. Somit würden sie sich möglicherweise in ihrer Unterhaltung gestört fühlen, weiter ihre eigene Konversation pflegen, aufstehen, Essen holen, mit Geschirr klappern. So war es dann auch. Aber damit konnte ich leben. Selbst als zwei Kinder mit Bobbycar und Fahrrad in meinem Augenwinkel vorbeikrachten, ließ ich mich nicht beirren. Die Szene war auch irgendwie komisch (im witzigen Sinn). Bei mir im Buch krachte gerade ein ganzer Berg zusammen, meine Hauptdarsteller lagen unter Schutt und Geröll begraben, aber das reale Leben ließ sich dadurch keineswegs beeindrucken. Aber ich greife vor.
Nach zwei Lachsbrötchen (mehr bekam ich nicht runter, auch wenn das Buffet wirklich lecker war) und einem Glas Prosecco, das mir wärmstens ans Herz gelegt wurde, machte ich mich also daran, meinen Platz auf dem Barhocker einzunehmen. Aufregung war da, definitiv. Aber irgendwie empfand ich auch ein gewisses Grundvertrauen. Das wird schon. Drei schlichte, kleine Worte, die als Satz fast wie eine saloppe Phrase wirken. Wenn man sie jedoch so richtig tief irgendwo in sich drin fühlt, kann eigentlich kaum mehr was schief gehen und wenn doch, ist es okay. Dazu kam wohl das einfache Wissen: Es gibt schlicht kein zurück. Und dieses Wissen half irgendwie.
Das Mikrofon eingestöpselt stellte ich mich und mein Buch vor. Ich erzählte davon, dass es ein Amazon-Bestseller war, worum es geht, wo es spielt. Was ich sonst noch sagte, wusste ich, glaube ich, gleich nachdem ich es gesagt hatte schon nicht mehr. Was ich noch weiß: Ich erwähnte meinen Namen, und das war doch schon Mal was. Dann las ich. Irgendwie, einfach so. Ich fühlte mich eigentlich ziemlich wohl dort vorn, hinter meinem Buch. Ob es an der Vorbereitung vom Vortag (Passagen laut lesen, Zeit stoppen) lag, weiß ich nicht. Jedenfalls las ich den ersten Teil (Prolog), leitete mit einigen erklärenden Worten zum Geschehen den zweiten ein (Vergangenheit, Rudi der Gämsjäger) und ging genauso zum dritten Part über (Gegenwart, Ben und Emma werden mit der Felslawine konfrontiert).
Nach 40 Minuten, klappte ich das Buch zu und verabschiedete mich von meinen zehn sehr aufmerksamen Zuhörern und den anderen halbwegs- und überhauptnicht-Zuhörern. Und ganz ehrlich? Es fühlte sich gut an. Darauf trank ich gleich noch zwei Prosecco, während meine Bücher zum Kauf auf einem Büchertisch bereit lagen. Es wurde auch eines gekauft, definitiv ein Erfolg. Es standen auch immer wieder Leute an dem Tisch, weshalb ich einige Male von meinem Platz aufsprang und dorthin eilte, nur um jeweils festzustellten, dass die nur ihr Gepäck dahinter deponiert hatten... ;)
Nachdem ich dann noch eine Redaktorin der SonntagsZeitung kennenlernte, die mir ihre Visitenkarte überließ, ließen wir den Brunch ausklingen. Wir schlossen das Erlebnis am Bahnhof in Zürich auf dem Weihnachtsmarkt ab. Dort verabschiedete ich mich von meinen Basler Leuten und fuhr zurück dorthin, wo der aufregende Tag begann: Nach Winterthur.
So, jetzt kommt die Stelle, an der ich unbedingt noch ein Dankeschön loswerden möchte, das einer Oscarverleihung Konkurrenz macht: Danke an Urs, danke meiner Familie in Basel und Winterthur, danke an Annick, danke an meinen Partner Thomas, danke an Nicolas, danke an das 25hoursHotel-Team. Danke für einen tollen Morgen/Mittag mit herrlicher Verköstigung. Danke, dass ihr dabei gewesen seid. Danke für eure Unterstützung und danke dafür, dass ihr mir das ermöglicht habt.
Herzlich Eure Anja
P.s. Im Register "Galerie" gibt es die Eindrücke noch in Bildern.
So, der vorerst letzte Artikel. Ein Interview mit mir in der Zeitung "Zürich West" vom 5. Dezember 2013 (Auflage rund 26'000). Aber seht selbst... Viel Spass! :)
Es ist schnell gesagt, aber gesagt sein muss es dennoch: Es ist vollbracht. Nachdem sich einige am Fehlen des ß gestört haben, habe ich nun (zugegeben mit Hilfe des Rechtschreibeprogramms meines Computers) versucht, auf dieses Bedürfnis einzugehen. Somit ist die Umwandlung der Worte mit ss, wo gemäss Deutscher Rechtschreibung ein ß hingehört, für alle drei Büchern vorgenommen.
Die Taschenbücher mit überarbeitetem Text sind für die Titel "Wenn nichts mehr ist, wie es war" und "wenn die wahrheit nicht ruht" bereits bei mir zu Hause eingetroffen. "Unscheinbar" ist noch mit der Post unterwegs. Währenddessen sind die E-Books allesamt an die E-Book-Händler ausgeliefert und stehen zum Download zur Verfügung.
Eins sei noch festgehalten: Roman vier wird von Anfang an mit den "richtigen" S erscheinen. :)
Ich hoffe, damit das Lesen noch angenehmer gemacht zu haben. Viel Vergnügen!
Eure Anja
Am 15. Dezember 2013 ist es soweit. Nach dem Krimi-Talk "Tatort Steinhausen" folgt nun der nächste Event, diesmal in Zürich. Genauer:
25hours Hotel Zürich West
Pfingstweidstrasse 102
8005 Zürich
Dort werde ich im Rahmen des sonntäglichen Langschläfer-Frühstücks meine erste offizielle Lesung halten. Das ganze beginnt um 10 Uhr und endet um 14 Uhr.
Der Ablauf wird ungefähr wie folgt sein: Angefangen wird mit einer Einleitung und einem ersten kurzen Lese-Teil aus meinem Buch "Unscheinbar". Dann gibt es eine ca. 20-minütige Lese-Pause, während der man (also auch ich) sich ohne meine Stimme im Hintergrund am reichhaltigen Buffet verköstigen kann. Anschliessend werde ich rund 20 Minuten lang lesen, woraufhin erneut eine Cüpli-/Essenspause folgt. Dann kommt der Schlussteil mit nochmaliger kurzer Lesung und Fragenbeantwortung.
Es wird einen Büchertisch geben, bei dem man mich am Ende dann auch persönlich kennenlernen, plaudern, Fragen stellen, die Bücher kaufen und signieren lassen kann. Der Eintritt ist frei. Aber der Brunch kostet CHF 30.00 pro Person inklusive ein Cüpli.
Ich kenne die Räumlichkeiten selbst nicht genau, gehe aber davon aus, dass es genügend Platz haben wird. Dennoch denke ich, ist es ratsam zu reservieren.
Per E-Mail unter
sales2.zuerichwest@25hours-hotels.com oder per Telefon 044 577 25
25
Weitere Infos findet man unter https://www.facebook.com/events/183689988487590/
oder
http://www.werliestwo.ch/1712/unscheinbar
Werft auch einen Blick auf meine Facebook-Page
https://www.facebook.com/Anja.Berger.Autorin
Jetzt muss ich nur noch die entsprechenden Textpassagen aussuchen und das Lesen üben! ;)
Ich freu mich drauf und auf euer zahlreiches Erscheinen!
Eure Anja
Es ist bereits über eine Woche her, seit diesem beeindruckenden Erlebnis. Dennoch möchte ich es natürlich nicht unterlassen, noch genauer davon zu berichten.
Nach der Anfrage von Urs, ob ich für Mitra Devi einspringen würde, ging alles ganz schnell. Ehe ich begreifen konnte, wozu ich ja gesagt habe, war ich eigentlich schon auf dem Weg an den "Tatort".
Natürlich musste im Büro genau an diesem Freitag noch alles auf den letzten Drücker fertig werden, so dass ich mich schon ganz schön sputen musste, um meinen Zug zu erwischen. Noch kurz meine Mutter unter den Arm genommen und los ging's Richtung Zürich.
Die Zugfahrt verlief entspannt. Zumindest die ersten zwei Minuten. Dann surrte mein Handy. Die Nachricht kam von Urs. Er sitze noch in Sissach fest. Wie er mir später erzählte, verzögerte sich seine Weiterfahrt wegen eines medizinischen Notfalls. Wie dem auch sei, er war dennoch guter Dinge, dass er es rechtzeitig nach Zürich schaffen würde. In besagter Stadt angekommen, dämmerte mir langsam, dass Umsteigen innert 8 Minuten zwar durchaus drin liegt - aber ...
Wer die Begebenheiten in Zürich kennt, weiss, dass es ein Kopfbahnhof mit mehreren Ebenen ist. So fuhr unsere gewünschte S-Bahn natürlich zwei Stockwerke tiefer. Kein Problem, wenn man direkt vom Perron in die Unterführung kann. Wohl ein Problem, wenn man sich durch alle Passagiere von ganz hinten nach ganz vorne an den Kopf des Zuges hindurchschlängeln muss, um zu der grossen Anzeigetafel zu kommen, unter dem man sich verabredet hat. Ergo: Am vereinbarten Treffpunkt angekommen, waren meine Mutter und ich zum zweiten Mal ausser Atem. Die Atemnot wurde noch etwas verstärkt, als wir Urs nicht entdecken konnten. Nach einem Blick auf die Uhr suchte ich schon Mal eine Alternativverbindung heraus, als Urs just dann auf uns traf, als die eigentlich geplante S-Bahn den Bahnhof verliess.
Nebenbei erwähnt: Thomas, der ebenfalls Verspätung hatte und uns beschwor, die S-Bahn auch ohne ihn zu besteigen, war schliesslich der einzige gewesen, der die S-Bahn auch wirklich erreicht hatte ... und sie wieder verliess, nachdem er gehört hatte, dass wir sie verpassen würden.
Jedenfalls ging's dann auf zur Alternativverbindung. Gleis 51. Nochmal, wer Zürich kennt, der langt sich jetzt an den Kopf, denn: Gleis 51 ist am A … nderen Ende des Bahnhofs.
Die Wege trennten sich. Urs und ich rasten los, während meine Mutter zurückblieb und auf Thomas wartete, der erst noch von unten nach oben kommen musste. Ausser Puste zum Dritten erreichten Urs und ich schliesslich den Zug. Die beiden andern ebenso, auch auf einem 50er-Geleise. Der gleiche Zug war's dennoch nicht. Wir starteten von fast nebeneinanderliegenden Geleisen und fuhren schliesslich zwei völlig unterschiedliche Strecken an ein und den selben Ort. Tja, gute Planung ist eben alles...
Urs meldete unsere Verspätung dann noch den Veranstaltern. Diese reagierten prompt und schickten uns ein Auto, das uns vom Bahnhof in Baar abholen sollte. Gesagt, getan. Wir kamen in Baar an und da stand prompt eine Familienkutsche. Die rassige Fahrweise meiner neuen Lieblingschauffeurin brachte uns dann auch zu einer vernünftigen Zeit ans Ziel, wo ein warmer Empfang auf uns wartete - nachdem wir erst einen charmant inszenierten, professionell abgesperrten Tatort mit abgeschnittenen Fingern und kopflosen Ohren, passiert hatten.
Vorweg: Ich wurde nicht zur dazugehörenden Leiche. Selbst, als Urs offenbarte, Mitra Devi sei verhindert und ich als ihr Ersatz eingesprungen, wurde dies zwar erstaunt, aber keineswegs negativ aufgenommen. Im Gegenteil, man zeigte sich erfreut und dankbar darüber, dass ich spontan zugesagt hatte. Auch Dominik Bernet, der planmässig eintraf und uns, also eigentlich Mitra und Urs, bereits erwartete, war, wenn überhaupt, knappe zwei Sekunden über die Planänderung verdutzt. Ganz allgemein war die Stimmung und der Umgang untereinander sehr locker und die Atmosphäre entspannt.
Die Neuankömmlinge, also meine Mutter und Thomas, die von Baar mit dem Bus kaum länger hatten, als wir mit dem Auto, hätte ich beinahe übersehen, so viele Eindrücke und Infos gab es zu verarbeiten. Zum Beispiel durfte ich noch meine Bücher neben denen von Dominik auf einem Tisch platzieren, mir wurde ein Wasser angeboten, wobei ich nebenher noch erfuhr, dass es aber unbedingt ohne Kohlensäure sein sollte - wegen dem Rülpsen, wie man mir im Brustton der Überzeugung sagte. Zugegebenermassen ergab das Sinn, aber daran muss man auch erst mal denken...
Aber ich kam sowieso nicht dazu, das, schlussendlich stille, Wasser anzurühren. Die beiden Herren Dominik und Urs sorgten nämlich für ihr, wie sie mir anvertrauten, fast traditionelles, Gläschen Weisswein. Eigentlich stand Weisswein nicht auf dem Apéro-Plan, aber für Frau Wandfluh war das kein Problem. Einmal mehr zauberte sie auch an dieser Stelle und in Windeseile waren drei Gläser Weisswein da. Bis heute weiss ich nicht woher.
Mit meinem Glas in der Hand stand ich vor den Buchtipps des Krimiclubs Steinhausen, der übrigens auch für den Tatort in der Eingangshalle verantwortlich zeichnete, zwischen den zwei erfahrenen Talkern und liess mich von ihrem angeregten Schlagabtausch berieseln. Während ich die eine oder andere Pointe in die Unterhaltung einzufügen versuchte, von der ich jeweils fest hoffte, sie möge zumindest ein Grinsen hervorzaubern, nippte ich an meinem Gläschen Wein und warf einen Blick auf die vielen Stühle im Raum, die, bis auf ein paar wenige, leer waren. Eigentlich war ich darüber nicht besonders traurig, denn vor welchem Publikum konnte man sich am wenigsten blamieren? Genau. Vor einem, das nicht da war.
Gedanklich zurück bei Wein und Unterhaltung ertönte nach einem Blick auf die Uhr der Startschuss. Zeit, die Bühne zu betreten. Flankiert von den beiden Profis nahm ich meinen Platz ein und riskierte einen erneuten Blick auf die leeren Stühle.
Leer? Pustekuchen. Wann genau diese Leute eingetroffen waren, kann ich mir nicht erklären. Aber sie waren da. Und wie. Wie ich im Nachhinein erfuhr, mussten sogar noch Stühle zu den bestehenden Reihen hinzugefügt werden, denn: Rund 70 Personen beehrten uns mit ihrer Anwesenheit.
"Hui!" Das war alles. Mehr Gedanken konnte ich mir dazu nicht machen, denn nach der Eröffnung des Abends durch Frau Wandfluh, wurde mir auch schon ein Mikrofon in die Finger gedrückt und ich durfte die erste Frage von Urs beantworten. Ich dachte kurz an mein Briefing im Zug: Beantworte die Frage ausführlicher als nur mit "Jä" oder "Jo". Das war alles gewesen. Gut, das sollte ich hinbekommen. Habe ich auch, denke ich. Wie viel sinnvolles, spannendes oder nützliches meinen Mund verlassen hat, weiss ich nicht.
Dominik hingegen hatte einige kluge Antworten bereit, die ich mit mindestens ebenso viel Interesse verfolgte, wie das Publikum. Und ich muss sagen, ich fühlte mich ganz wohl dort wo ich war. Das lag sicher an der Selbstsicherheit, mit der Urs und Dominik an die Sache herantraten. Erst als Urs dann ankündete, ich würde nun einen Teil aus meinem Buch lesen, rutschte mir das Herz kurz Mal in die Hose. Ich steckte das Mikro in den Ständer und legte mein Buch vor mir zurecht, als Dominik flüsterte: "Villicht nimmsch es besser in d'Hand." Ich nahm also das Buch in die Hand und zog das Mikro näher. Prompt folgte noch ein Flüstern. "Nein, nicht das Buch, nimm das Mikro in die Hand."
Ach so! Na dann... So nahm ich das Mikro, während sich Dominik darbot, mein Buch zu halten und umzublättern. Gute Idee. Nach einem kurzen Ich-bin-ganz-ruhig-Einatmen begann ich zu lesen. Während Urs tief in sich ging, las Dominik neben mir brav mit und es stellte sich heraus, dass er ein hervorragender Umblätterer ist.
Den knapp 3-Seitigen Prolog gelesen, klappte ich das Buch dann wieder zu und kassierte doch tatsächlich Applaus. Obwohl klar ist, dass man das eben so macht, egal wie die Leistung war, war das doch ziemlich cool. Der letzte Applaus von fremden Menschen ist nämlich schon eine Weile her.
Zum Schluss gab es noch ein paar Fragen von Urs und am Ende auch vom Publikum an Dominik und mich, bei deren Beantwortung ich feststellen musste, dass auf einmal meine mikrofonhaltende Hand, zitterte.
Dann war der ganze Spuk auch schon vorbei. Glücklich und zufrieden damit, wie alles nach einem turbulenten Start über die Bühne ging, verliessen wir nach der abschliessenden Rede von Frau Wandfluh, einem weiteren Applaus und mit einer enorm leckeren Steinhauser Spezialität in Händen, unser Plätzchen, mischten uns unters Volk und stürmten das Apéro-Buffet.
Den Wechsel von Weiss- auf Rotwein verpasste ich genauso wie das Essen. Ich war zu sehr war ich mit Plaudern beschäftigt. Aber mein fürsorglicher Thomas packte mir in weiser Voraussicht ein bisschen was ein, das ich dann Zuhause als Mitternachtssnack serviert bekam.
Wir unterhielten uns noch richtig gut mit den Anwesenden, u.a. mit den Mitgliedern des Krimiclubs. Es wurden eine Menge Dankeschöns ausgetauscht und sogar ein paar Bücher durfte ich verkaufen, z.B. an die Bibliothek Steinhausen. Also merke: Dort kann man mein Buch ausleihen. Das macht Stolz.
Ein kleines bisschen Starfeeling kam dann auch auf, als ich die Bücher signieren durfte. Ich wollte aber nicht einfach meinen Namen rein pflanzen, sondern dem ganzen noch eine etwas persönlichere Note geben - gut, da muss ich noch etwas üben... Aber: Es hat Spass gemacht, und zwar so richtig. Doch jeder schöne Abend hat mal ein Ende, so auch dieser.
Damit der Zug nicht ohne uns Richtung Zürich fuhr, erhielten wir erneut unsere Chauffeurin inkl. Familienkutsche zur Seite gestellt. Mit einem positiven Echo auf unsere Darbietung, einem guten Gefühl und einer neuen Erfahrung im Gepäck ging’s dann auf Richtung Heimat. Um diesen gelungen Abend ein wenig zu feiern - und, zugegeben, auch mich selbst - setzten wir uns in den Speisewagen und stiessen mit einem Bierchen an ... Danke Steinhausen!
P.s. Liebe Frau Wandfluh, Ihr Päckchen ist bei mir angekommen. Die fahnenflüchtigen Bücher sind wieder dort, wo sie hingehören.
… so heisst die Veranstaltung, die am Freitag, 8. November 2013, 20 Uhr, in der Bibliothek Steinhausen stattfindet. Gesprächsgäste sind namhafte Autoren wie Mitra Devi und Dominik Bernet. Im Gespräch mit Urs Heinz Aerni wird ein Blick hinter die Kulissen des Krimis im Buch und Film geworfen.
Was das ganze mit mir zu tun hat? Nun, leider kann Mitra Devi aus persönlichen Gründen nicht teilnehmen, wie sie auf ihrer Homepage bekannt gegeben hat - und ich soll nun ihr Ersatz sein ... Ich hoffe sehr, ich kann diese Lücke würdig füllen und wünsche ihr an dieser Stelle alles Gute!
Eine Kurzmeldung zum Feierabend, einfach, weil ich mich darüber so freue: Die heutige Zahl des Tages ist 10'635. So oft wurde nämlich bis zum heutigen Tag das E-Book von "Unscheinbar" heruntergeladen. Ich fühle mich wie ein Bergsteiger. Die Zehntausender zu knacken, und das mit nur einem meiner Titel, hätte ich mir nie träumen lassen. Jetzt steh ich auf diesem Gipfel. Aber wie das eben so ist, wird in solchen Momenten der Mount Everest zum Matterhorn. Will heissen: Eine Spitze erreicht, hört man nicht etwa auf - neeeein! Man will wissen, ob man auch die nächst Höhere erklimmen kann. Also auf zu neuen Ufern - oder eher Zahlen ... :)
Inzwischen wurden nicht nur die Kantonsgrenzen überschritten, sondern auch die Landesgrenze, denn das neuste Interview erschien im Berliner Magazin Berglink. Ist das nicht der Oberhammer?! :))
Heute reichen die News über die Kantonsgrenze hinaus. Genaugenommen bis ins Bündnerland. Am letzten Freitag erschien nämlich die neue Ausgabe der Zeitung Novitats und mit von der Partie war, unter anderem, ich!
Seite 16 aufgeschlagen und vom Anblick meiner Selbst erschlagen. Ein Interview über eine ganze Seite mit einem riesigen Foto ... Hierfür habe ich nur ein einziges Wort: Wow! :)
Aber seht und lest selbst:
Kurze Info, quasi als Eilmeldung: Seit gestern bin ich nun auch als neues Mitglied bei Facebook gelistet. Gut, soooo neu bin ich nun auch nicht, aber bisher war ich nur privat auf Facebook unterwegs. Nun habe ich aber auf Empfehlung eine Seite erstellt, die sich ausschliesslich mit meiner Tätigkeit als Autorin befasst. Dort werden inskünftig z. B. Termine und sonstige News und Infos aufgeschaltet. Natürlich wird das alles weiterhin auch hier auf der Homepage festgehalten.
Da ist man kurz mal für ein paar Wochen weg und schon geht's drunter und drüber ... Damit will ich folgendes sagen: Die Bestseller-Zeiten sind vorbei. Erstens: Die Verkaufszahlen stagnieren auf einem sensationellen Hoch von rund 9'800 verkauften Exemplaren (man stelle sich das mal vor!). Zweitens: Ich rutsche mit "Unscheinbar" praktisch täglich weiter nach hinten in sämtlichen Listen. Drittens: Top Ten im Wettbewerb war einmal. Somit hat es mein Buch in diesem Quartal nicht bis auf die Tische der Lektoren geschafft. Bedeutet wohl: Wer "Unscheinbar" lesen wollte, hat es gelesen. Aber dieser Tag musste ja kommen. Das war so sicher wie Weihnachten im Dezember.
Dafür schneite es auf amazon.de eine Menge Bewertungen. Derzeit stehen die Sterne bei 3.7 von 5. Das faszinierende daran ist: Entweder sind die Bewertungen richtig gut oder richtig schlecht. Dazwischen gibt es nur wenige. Zum Beispiel schob mich eine schlechte Bewertung in die Sparte Schundromane und stellte mich auf eine Ebene mit Konsalik - dieser Effekt war zwar nicht unbedingt mein Ziel, aber der Typ ist mit seinen Schmökern ganz schön erfolgreich, von daher ...
Jemand anderes fand mein Buch eine derartige Zumutung, dass er seinem Unmut gleich direkt hier auf der Homepage Luft machte. Im Gegenzug dazu finden es wieder andere "enorm spannend" oder "fesselnd" und wollen gleich noch mehr. Mein Buch sorgt für geteilte Meinungen - das ist richtig interessant, zu beobachten.
Aber eben, die grossen Zeiten sind (vorerst) vorbei. Trübsalblasen und vergangenen Erfolgen nachweinen liegt aber nicht drin. Denn die Arbeit im Hintergrund geht weiter. So geht Projekt vier nach wie vor voran, wenn auch langsamer als gewünscht. Aber auch das hat seinen guten Grund. Inzwischen habe ich mir nämlich - hinsetzten und festhalten - einen Agenten geleistet. Für mich, die noch nie mit solchen Instrumenten gearbeitet hat und lernen musste, dass sie von der literarischen Welt und dem ganzen Drumrum eigentlich keine Ahnung hat, ist das ein Riesending.
Ich habe mir den Urs Heinz Aerni geleistet, der sich auch gleich voller Elan in die Arbeit stürzte. Wir haben viel geredet, ich durfte ein Pressefoto liefern (erster Gedanke: Ein was?!), ich musste mir spontan ein paar Interviewfragen notieren, mich auf Facebook etwas unsichtbarer machen, undundund...
Was aber noch viel wichtiger ist und mir bereits heute Kopfschmerzen bereitet: Eine erste Lesung wurde festgesetzt! Termin: Sonntag, 15.12.2013, im 25hours Hotels in Zürich West! Einfach mal zur Vorwarnung. Das ganze wird noch mit etwas Pressearbeit (so nannten es die Beteiligten, ich hab nur grosse Augen gemacht) offiziell gemacht. Es wartet bis dahin noch ein gutes Stück Arbeit auf mich, aber ich find's aufregend. Deshalb bleib ich mal im kalten Wasser und guck, ob und wie ich schwimmen kann...
Auf bald! Eure Anja
Inzwischen hat sich wieder einiges getan. "Unscheinbar" hat bei Amazon.de merklich an Plätzen verloren. In den Top 100 der Kindle-Bücher ist das gute Stück zwar noch immer, aber mittlerweile ist es sogar aus den Top Ten rausgefault und auf Platz 15 zu finden. Aber früher oder später musste dieser Moment kommen. Mir wäre allerdings später lieber gewesen... ;)
Auch die Bewertungen haben einen ziemlich negativen Ton angenommen. So wurde "Unscheinbar" auf Amazon.de drei Mal hintereinander mit nur einem Stern bewertet. Realitätsnäheres wird gefordert, grauenvoll wird es genannt und weniger banales wird gewünscht ... Nun gut, den Geschmack dieser Leser habe ich wohl nicht getroffen. Kann vorkommen.
Raum für positive Meinungen gibt es dennoch noch genügend. Wenn auch nicht immer in Form von Sternen auf Amazon. So durfte ich mich zum Beispiel kürzlich über eine E-Mail einer Dame aus Deutschland freuen, die das Buch richtig gut fand. Danke, an dieser Stelle! Solche Kontakte haben auch etwas persönliches und machen richtig Spass.
Aber es gibt noch mehr gute Neuigkeiten. Trotz Rang-Verlust bei Amazon.de steigen die Verkaufszahlen von "Unscheinbar" weiter. Inzwischen sind wir bei stolzen 8'645 Stück. Es wäre jetzt natürlich die absolute Krönung, wenn die 10'000er Marke noch geknackt würde - wer weiss, vielleicht klappts ja ...! :)
Ausserdem bekam "Unscheinbar" auf neobooks.com gestern die letzte nötige Rezension, um am Wettbewerb teilnehmen zu können (Danke Gugsi!). Und siehe da, das Buch stieg auf Platz 3 in das Rennen mit ein! Mal sehen, wie das weiter geht. Über die News werdet ihr auf jeden Fall auf dem Laufenden gehalten! :)
Eure Anja
Es folgt mal wieder ein Update, denn es hat sich aus meiner Sicht Erstaunliches ereignet. So verkaufte sich das E-Book "Wenn nichs mehr ist, wie es wahr" in den letzten sechs Wochen 628 mal und "Wenn die Wahrheit nicht ruht" ging 1'726 über die virtuelle Ladentheke. Das alles nur bei Amazon.
Ausserdem flutschten die Bewertungen nur so. Es gab natürlich nicht nur positive, aber das ist ja klar, schliesslich sind Geschmäcker bekanntlich verschieden. Ich bin sogar froh, um diese bunt gemischten Meinungen. So bleibt die Sache spannend und animiert dazu, sich weiter zu entwickeln. Während manche Kritik schlicht Geschmacksache ist, kann ich andere verwenden, um daran zu arbeiten. Auf jeden Fall gilt den Bewertern und Kritikern mein Dank. Aber auch den Lesern, die sich nicht äussern, muss ich danken, denn nur durch Euch da draussen wird alles möglich! Ich bin überglücklich, dass meine Bücher Anklang gefunden haben und hoffe natürlich, dass es noch eine Weile so bleibt.
Allerdings wurde nicht nur den ersten beiden Romanen Beachtung geschenkt. "Unscheinbar" hat ebenfalls eine spannende Entwicklung erfahren. Meinen dritten Roman lasse ich nicht direkt über Amazon, sondern über neobooks.com vertreiben, damit nicht nur Kindle-Leser etwas davon haben. neobooks.com sind die, die auch einen Wettbewerb anbieten, bei dem dem Sieger ein Verlagsvertrag winkt. Ihr erinnert Euch?
Dabei fällt mir ein: Es fehlen mir noch immer 9 Bewertungen, damit ich mich für den Wettbewerb qualifizieren kann. Eine Rezension auf neobooks.com wäre also super! Und damit es sich auch lohnt, dass ihr extra meinetwegen einen Account auf neobooks.com einrichtet, um mein Buch bewerten zu können, erhält jeder, der eine Rezension abgibt einen Gutschein für das E-Book meines nächsten Werks. Ist das was? Jedenfalls danke im Voraus!
Aber zurück zum Thema: Zwar wird "Unscheinbar" durch neobooks.com an verschiedene E-Book-Händler ausgeliefert, hauptsächlich wird es aber dennoch über Amazon heruntergeladen. Am 5. April 2013 habe ich es zum Kauf frei gegeben. Anfangs geschah nichts... Bis am 26. Juni 2013. Auf einmal lief der Verkauf an und bei jedem Blick auf die neuen Zahlen, wurde mir flau. Warum? Weil "Unscheinbar" als E-Book bis zum heutigen Tag 4'309 mal verkauft wurde, und das gänzlich ohne Werbeaktion. Das ist irgendwie, salopp gesagt, ziemlich cool.
Aber damit nicht genug. Auf wundersame Weise rangiert "Unscheinbar" plötzlich auf Platz 4 in der Kindle-Bestseller-Liste von Amazon (noch vor Dan Brown, der ist mit "Inferno" auf Platz 10 gerutscht). Auf neobooks.com ist das Buch sogar auf Besteller-Rang 1 gelistet! Der Ehrlichkeit halber muss ich festhalten, dass ich mir diese Entwicklung nicht richtig erklären kann, und glauben kann ich's auch nicht, daher halte ich es untenstehend eben mal bildlich fest. Aber wie dem auch geschehen sein mag: Mich freut's! Das ist wie Weihnachten, Geburtstag und Ostern zusammen! :) Danke Leute!
Guten morgen Welt! An diesem herrlichen Sommertag schmeisse ich mal wieder mit Informationen um mich. So gibt es auf neobooks.com die Möglichkeit, sich für die Teilnahme an einem Wettbewerb zu qualifizieren. Der Gewinner erhält einen Verlagsvertrag für das Siegerbuch mit der Verlagsgruppe Droemer Knaur. Das wär doch was ...
Um sich zu qualifizieren benötigt man aber mindestens 11 Bewertungen. Darum der Aufruf an euch da draussen: Account auf neobooks.com erstellen und mein Buch bewerten. Danke! :) Der direkte Link zum Buch:
http://www.neobooks.com/werk/19878-unscheinbar.html
Ausserdem läuft der Vertrieb aller meiner E-Books auch nach der Aktion immer noch sehr erfreulich. Es ist für mich erstaunlich und es macht mich schier sprachlos, dass während des ganzen Monats Juli die Bücher eines No-Name-Autoren über 900 mal heruntergeladen werden ... Und das nicht nur in den umliegenden Ländern. Ein kleiner Teil ging sogar in den USA über die elektronische Ladentheke. Einfach Wahnsinn!
Um zu gucken, wie das alles weitergehen könnte, werde ich mich in einem nächsten Schritt mit einem Literaturagenten zusammensetzen. Mal sehen, was dabei so herauskommt ... Ihr werdet es erfahren. :)
An die Welt da draussen: Danke! Wofür? Für Eure Downloads! Während fünf Tagen habe ich mein E-Book "Wenn nichts mehr ist, wie es war" gratis auf Amazon zur Verfügung gestellt. Und wisst ihr was? In diesen fünf Tagen wurde es sage und schreibe 10'397 mal heruntergeladen!! Diese Zahl hat mich schlicht umgehauen.
Als ich sie zum ersten Mal sah, traute ich weder Augen noch Verstand. Also schrieb ich den lieben Leuten von Amazon Kindle eine E-Mail. Die Antwort kam am nächsten Tag. Und ich war sprachlos. Am liebsten hätte ich die Mailverfasserin umarmt - und das schrieb ich ihr auch. Nur erhielt meine Mail eine andere - grosses Helpcenter eben - aber auch diese Dame war sehr freundlich und erklärte sich bereit, meinen überschwänglichen Dank an ihre Kollegin weiterzuleiten ... So viel dazu ...
Aber das ist ja noch nicht alles … Die Bewertungen stiegen von 2 auf 15 an und sie sind gar nicht mal so schlecht, eigentlich sind sie sogar ziemlich gut ...
Aber auch das ist noch nicht alles … Die Werbeaktion zog Käufe nach sich. So wurde das Buch in den letzten sechs Wochen über 100 mal ausgeliehen, über 150 mal verkauft ...
Aaaaber, und ihr ahnt es vielleicht schon, auch das ist noch nicht alles … Für mein zweites Buch "Wenn die Wahrheit nicht ruht" habe ich dieselbe Aktion gestartet. Einfach einige Tage später. Ich hätte den Leuten wohl etwas Zeit geben sollen, das erste zu lesen, um ihnen dann die Möglichkeit zu geben, das zweite herunterzuladen. Aber macht ja nichts. Interessiert waren trotzdem eine ganze Menge Menschen ...
Lassen wir mal kurz eine Zahl sprechen: 6'886. So viele Exemplare von "Wenn die Wahrheit nicht ruht" wurden heruntergeladen - einfach enorm. Hinzu kommen knapp 100 Verkaufte und noch einmal so viel Geliehene ... Die Aktion ist erst seit wenigen Tagen vorbei, also wer weiss, vielleicht geht da ja noch was! ;) (Jetzt bloss nicht gierig werden, ich weiss, ich weiss!)
Jedenfalls wird es nicht die letzte Aktion dieser Art sein. Leider kann ich sie aber nur innert 90 Tagen jeweils für 5 Tage machen. Ein bisschen schade, aber irgendwie auch gut so. :)
Nicht zu vergessen ist "Unscheinbar". Dieses E-Book wird über neobooks.com an verschiedene E-Book-Händler geliefert. Seit ich es im Juni aufgeschaltet habe, hat es in der Bestsellerliste von neobooks Rang 61 erreicht und wurde ohne grosse Aktionen bereits 52x heruntergeladen!
So, ich schweb dann mal weiter auf meiner Wolke 17'518 und wünsche Euch einen guten Appetit!
Eure Anja
Endlich tut sich ein bisschen war. Seit ich die Bücher "Wenn nichts mehr ist, wie es war" und "Wenn die Wahrheit nicht ruht" als Werbeaktion bei Amazon gratis eingestellt habe, regnet es Bewertungen.
So hatten wir Gwendolyn, deren Bewertung für viel Furore gesorgt hat, da sie mir einen einzigen Stern verpasste, nur weil ich als Schweizerin die Regel mit dem scharfen S nicht umsetzte. Diese Bewertung ist nun gänzlich verschwunden ... Das war zwar nicht die Meinung gewesen, aber gut. Auf diese Weise ist das Bewertungsbild sogleich wieder äusserst positiv geworden. Zumindest für kurze Zeit. Denn heute erhielt ich erstmals wieder eine sehr zurückhaltende Bewertung für meinen Roman "Wenn nichts mehr ist, wie es war". Das ist natürlich schade. Jedoch lässt Clooneys Meinung darauf schliessen, dass mein Roman nicht dem entspricht, was er üblicherweise bevorzugt. So scheinen sich sein Geschmack und mein Schreibstil nicht sonderlich gut zu verstehen. Aber das soll vorkommen. Dennoch hat er es gelesen, was ich bei einem Buch, das mir nicht gefällt, nicht immer geschafft habe ... :)
Dafür gefiel der Roman sieben anderen, und das ist äusserst erfreulich! "Wenn die Wahrheit nicht ruht" hat derzeit noch weniger Bewertungen. Diese sind dafür (noch) durchwegs positiv. Wenn "Unscheinbar" nun auch noch zu einigen Bewertungen gelangen würde, wäre das fantastisch. Aber derzeit ist für den dritten meiner Romane noch keine gratis Aktion geplant, weshalb es für die fleissigen Amazon-E-Book-Reader noch weniger interessant ist.
Für die Neugierigen: Untenstehend gibt es einen Auszug aus den Bewertungen. Oder man kann sie auch direkt unter Bewertungen "Wenn nichts mehr ist, wie es war" sowie Bewertungen "Wenn die Wahrheit nicht ruht" nachlesen, und auch gleich selbst eine schreiben...? ;)
So, nachdem nun "Wenn nichts mehr ist, wie es war" noch bis heute Abend und "wenn die wahrheit nicht ruht" bis Sonntag kostenlos über Amazon Kindle erhältlich sind, gibt es pünktlich auf die Sommerferien noch eine weitere Überraschung:
Das E-Book "Unscheinbar" steht für einen unschlagbaren Preis von CHF 1.50 zum Download zur Verfügung! Und das nicht nur für Amazon Kindle E-Reader, neinein! "Unscheinbar" gibt es für alle E-Book-Fans! Einfach bei der Lieblingshomepage (cede.ch, thalia.ch, buch.ch, weltbild.ch, im iBook-Store, amazon.de, neobooks.com uvm.) vorbeischauen und downloaden, was das Zeug hält! Denn diese Aktion wird nicht ewig andauern...
Im Übrigen hat sich in der Geschichte um die "S-Störung" etwas getan... Aber lest am besten selbst: Bewertungen "Wenn nichts mehr ist, wie es war" auf Amazon
Hier geht's zu den kostenlosen E-Books (nur für Amazon Kindle):
Wenn nichts mehr ist, wie es war oder
Aktion nur noch bis Ende dieser Woche! Also schnell zugreifen!
Pünktlich zu den Sommerferien melde ich mich zurück mit einer ganz besonderen Aktion. "Wenn nichts mehr ist, wie es war" und "Wenn die Wahrheit nicht ruht" gibt es für den Kindle von Amazon zum absoluten Vorzugspreis von: 0.00.
Ja, richtig gelesen. "Wenn nichts mehr ist, wie es war" gibt noch bis am 28. Juni 2013 gratis zum downloaden und "Wenn die Wahrheit nicht ruht" ist noch bis am Sonntag, 30. Juni 2013 umsonst. Also online gehen, zugreifen und vielleicht als kleines Dankeschön eine Bewertung abgeben? Das wäre super! Vor allem da die letzte Bewertung von "Wenn nichts mehr ist, wie es war" nicht besonders gut ausfiel ...
Gwendolyn hat sich offenbar extrem ab der Nichtverwendung vom scharfen S (ß) gestört ... Nur dumm, dass wir diese Rechtschreiberegel in der Schweiz nicht umsetzen ... Ein Herr Namens Peter Lustig (wer das auch immer sein mag: Habt Dank für den ritterlichen Einsatz!) hat Gwendolyns Rezension allerdings mit ein paar gezielten und, ich glaube, das darf man so sagen, bissigen Sätzen gekonnt kalt gestellt ... Ich habe mich köstlich amüsiert! Aber lest selbst: Peter Lustig
Ehrlich gesagt, mir war nicht bewusst, wie wichtig dieses scharfe S für manche zu sein scheint. Langsam komm ich aber drauf, denn Gwendolyn ist zugegebenermassen bereits die zweite, die dies bemängelt. Auf neobooks.com hat sich bereits eine Bewerterin in dieselbe Richtung geäussert, wobei sie allerdings den Mangel nicht gleich zum Anlass nahm, das Buch mit nur einem Stern zu bewerten ... Nun, Prioritäten werden eben unterschiedlich gesetzt. Schlussendlich kann man doch aber festhalten: Ob gut oder schlecht, mein Buch hatte in dieser unglaublichen Masse ein klein wenig Aufmerksamkeit erhalten und das find ich klasse! :)
Es ist schon eine Weile her, seit ich den letzten Eintrag verfasst habe. Der Grund dafür ist ziemlich einfach: Es ist in den letzten Tagen nichts Aussergewöhnliches vorgefallen.
So sind in den letzten Tagen z. B. einige Absagen von Verlagen für das neuste Skript "Unscheinbar" eingetroffen. Leider. Aber natürlich wird trotzdem weiter gemacht. Denn es gibt auch eine gute Nachricht. Die erste Ladung von "Unscheinbar" ist bis auf drei Exemplare komplett vergriffen! Ich muss mich wohl langsam daran machen, eine neue Bestellung in Auftrag zu geben :)
Ausserdem arbeite ich während meiner Zugfahrten am vierten Buch, das unter dem Arbeitstitel "Zerrissen" mit inzwischen rund 50 A4 Seiten langsam Gestalt annimmt. Wann es fertig sein wird, steht allerdings in den Sternen, also keine falschen Hoffnungen! :)
Ein kleines Goodie möchte ich Euch auch noch mit auf den Weg geben. So sei zu "Zerrissen" schon einmal so viel verraten: Eines schönen Tages findet Eva in ihrem Briefkasten eine anonyme Nachricht. Sie soll sich mit einem Unbekannten treffen, der sie gesehen hat, dem aber der Mut fehlte, sie anzusprechen. Was Eva nicht weiss: Sie ist nicht die einzige mit einer solchen Botschaft in der Post. Nur, die letzten Frauen, die der Einladung gefolgt sind, verschwanden spurlos. Und tauchten später wieder auf. Zumindest einzelne Teile von ihnen ...
Ein ganzer Haufen an Feiertagen, und wir stecken schon mittendrin. Zuerst der erste Mai, gestern Auffahrt, bald Pfingsten ... Ob man nun gen' Süden fährt und auf Sonne zählt oder bei regnerisch trübem Wetter zu Hause bleibt, sich einigelt und ebenfalls auf Sonne hofft, guter Lesestoff darf auf keinen Fall fehlen!
Wie es der Zufall so will, gibt es genau das hier direkt auf dieser Homepage (ja, es klingt etwas eingebildet, aber was solls! Für Bescheidenheit ist morgen wieder Zeit ;)). Also los: Bestellen über die Registerkarte "Shop" oder gleich ein E-Book von einer der diversen Plattformen (iBook-Store, amazon.de, thalia.ch, neobooks.com...) downloaden und loslesen!
Übrigens: Bei Amazon kann man sich mein erstes Buch "Wenn nichts mehr ist, wie es war" mit Kindle auch kostenlos ausleihen.
Ein wenig Schleichwerbung muss auch noch sein: Wer keinen Bock hat zu lesen oder sich sein bereits existierendes Buch noch von mir widmen lassen will (ich durfte mir da einiges anhören) findet mich an diesem Wochenende nicht schreibend und auch nicht lesend sondern Musik hörend am Openair in Brütten (oberhalb Winterthur). Ich stehe am Helferpoint.
Aber was noch viel wichtiger ist: Falls das jemand liest, kommt ans Openair in Brütten! Es gibt so richtig was auf die Ohren mit Stefanie Heinzmann, Baschi und vielen mehr! http://www.festivalbruetten.ch/
Es gibt mal wieder was Neues zu verkünden! "Unscheinbar" ist jetzt weit verbreitet erhältlich! Gut, einen Verlag habe ich noch immer nicht, aber machen wir uns nichts vor: Ein eingesendetes Manuskript bei einem Verlag ist ungefähr so rar wie eine Sandkorn am Strand.
Aber wenn das gebundene Buch derzeit nur gering verbreitet wird, pushen wir das E-Book dafür umso mehr! Und darum gibt es gute Nachrichten für alle E-Book-Leser und diejenigen die es noch werden wollen (sollen): "Unscheinbar" ist ab sofort nicht mehr nur für Kindle sondern auch als EPUP und PDF auf (fast) allen gängigen Internetplattformen erhältlich! So z.B. bei iBooks von Apple, bei Thalia, bei Weltbild, neobooks, buch.de, uvm.
So kann "Unscheinbar" nun auf jeden E-Book-Reader geladen werden und es ist im Netz so richtig weit verbreitet ... Nun muss man "nur" noch darauf aufmerksam werden, was das grösste Problem ist ... Aber egal, ein weiterer Schritt ist getan! :)
So, zuerst einmal möchte ich mich bei den Gästebucheinträgern und Meinungsschreibern auf dieser Homepage, auf Amazon und Co. ganz herzlich bedanken. Ich habe mich darüber gefreut "wie e chlins Chind".
Dann möchte ich mich unbedingt bei den aufmerksamen Lesern bedanken, die mich auf kleinere und grössere und riesige Fehler im Text von "Unscheinbar" aufmerksam gemacht haben. Bei manchen weiss ich nicht, was in mich gefahren ist ... Übersehen, überlesen, nicht nachgedacht oder an einem unmöglichen Ort in einer noch unmöglicheren Situation daran gedacht - und dann wieder vergessen ... So kanns gehen ... Fehlerlos ist der Text sicherlich nach wie vor nicht, aber auf jeden Fall fehlerfreier. Das kommt der nächsten Auflage zugute. Als E-Book ist der neuste Text online bereits verfügbar. Also nochmal: Danke! :)
Und jetzt zu den neusten Neuigkeiten: "Unscheinbar" beansprucht inzwischen nicht mehr so viel Bearbeitungszeit. Und was bedeutet das? Richtig! Der Vierte ist im Tun. Unter dem Arbeitstitel "Zerrissen" entstanden die ersten Seiten des nächsten Romans aus meiner Tastatur. Mal gucken wie das weitergeht ... Nur so viel sei verraten: Wenn wir nüchtern kalkulieren, müssen wir einsehen, dass das Christkind auch in diesem Jahr mit der pünktlichen Auslieferung Schwierigkeiten haben wird ... Sorry!
Beinahe hätte ich es selbst übersehen, wäre da nicht ein Hinweis einer Freundin gewesen ... Ich durfte mit meiner Kaffeetasse erneut den Menschen von Seite 3 des BiBo entgegenprosten! Dank Georges Küng grinse ich zusammen mit dem ASV Bottmingen um die Wette. Immer wieder herrlich! :)
Wenn man vom Teufel spricht … Pünktlich auf das Osterfest und die Osterferien ist es eingetroffen. Druckfrisch liegt es vor mir und ich muss sagen, es weiss zu gefallen. Und zugenommen hat es auch. Wer es haben will, bestellt es am besten gleich über den Shop auf dieser Homepage! Dafür bereits heute vielen Dank und viel Spass! :)
Wie es scheint, gibt es im neusten Roman "Unscheinbar" nicht nur einige Leichen, es ist auch der Wurm drin ... Nachdem schon einige Zeit verging, bis es überhaupt in Druck gehen konnte, gab es nun bei eben diesem offenbar Schwierigkeiten, weshalb sich die Auslieferung erneut verzögert ... Diese Probleme scheinen nun aber behoben, denn das Schicksal der Bücher liegt nun gemäss Druckerei in den Händen der netten DHL-Boten. Geht nichts mehr schief, können die ersten Leser den neusten Roman schon Anfang nächster Woche in Händen halten! Die Vorfreude steigt, ich hoffe bei euch genauso, wie bei mir! :)